• 09. September 2021 · 13:39 Uhr

Günther Steiner: Das sagt er über den Zoff von Schumacher & Masepin

Günther Steiner vor Monza: Wie die Chancen auf eine Vertragsverlängerung von Mick Schumacher stehen und warum er kein Machtwort spricht

(Motorsport-Total.com) - Das Haas-Team hat seine beiden Fahrer für die kommende Saison nach wie vor nicht offiziell bestätigt. Zunächst sah es so aus, als sei die Vertragsverlängerung sowohl mit Mick Schumacher als auch mit Nikita Masepin nur Formsache. Seit die internen Spannungen zwischen den beiden aber zu eskalieren drohen, kamen im Internet Gerüchte auf, wonach einer das Team möglicherweise verlassen könnte.

Foto zur News: Günther Steiner: Das sagt er über den Zoff von Schumacher #AND# Masepin

Günther Steiner und Mick Schumacher (Haas) beim Gespräch in der Box Zoom Download

Das einzige dafür in Frage kommende Cockpit gibt's bei Alfa Romeo an der Seite von Valtteri Bottas. Masepin hat dann nach Zandvoort zusätzliches Öl ins Feuer gegossen, als er eine Instagram-Story mit dem Text "#NM99" postete - was von der Formel-1-Twitteria als Indiz dafür gewertet wurde, dass er das Auto von Antonio Giovinazzi, dessen Startnummer bei Alfa Romeo die 99 ist, übernehmen könnte.

Doch das ist mit einigen wohl die Fantasie durchgegangen. Haas-Teamchef Günther Steiner klärt auf: "NM99 ist sein Autokennzeichen. Es bedeutet: Nikita Masepin, geboren 1999." Warum Masepin das ausgerechnet nach Zandvoort auf schwarzem Hintergrund und mit einem Zwinkersmilie gepostet hat, bleibt jedoch vorerst ungeklärt.

Spannend in dem Kontext auch: Steiner eröffnete seine Online-Medienrunde am Donnerstag vor dem Grand Prix von Italien in Monza mit einem kurzen Eingangsstatement, noch bevor er die ersten Fragen von Journalisten beantwortete.

Warum sagt Steiner nichts zu Masepin?

"Die Bestätigung von Mick ist noch nicht fertig, aber daran arbeiten wir. Alles geht in die richtige Richtung", so Steiner in Bezug auf den Status der Verhandlungen für 2022. Wie der Stand der Dinge in den Gesprächen mit Masepin und seinem Vater (Eigentümer von Haas-Hauptsponsor Uralkali) ist, lässt er unerwähnt.

Klar ist, und das bestätigt der Teamchef auch explizit, dass mit Ferrari vertraglich geregelt ist, mindestens einen Ferrari-Junior bei Haas zu platzieren. Derzeit deutet alles darauf hin, dass das weiterhin Schumacher sein wird.

Aber für Steiner haben im Moment andere Dinge Priorität. Die in Zandvoort eskalierten Spannungen zwischen seinen Fahrern warten darauf, geregelt zu werden. "Wir hatten am Sonntag ein Meeting. Heute noch eins. Wir werden dieses Problem auch aus der Welt schaffen. Wie es uns schon mit vielen anderen gelungen ist", sagt Steiner.

"Ich möchte sicherstellen, dass die beiden verstehen, wie sie fahren können, und dass sie daraus lernen, um solche Situationen, die niemandem helfen - am allerwenigsten ihnen selbst -, in Zukunft zu vermeiden."


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Insbesondere im Qualifying, als Masepin davon ausging, vor Schumacher auf seine Runde zu gehen, Schumacher aber freigestellt wurde, Masepin zu überholen, Masepin darüber aber nicht informiert wurde, was später zu Diskussionen geführt hat, habe man, räumt Steiner ein, in der internen Kommunikation Fehler gemacht.

Man habe Masepin "nicht klar genug gesagt, dass Mick die Instruktion des Teams hatte, dass er überholen darf. Deswegen war er ein bisschen sauer. Mehr als ein bisschen, vielleicht", grinst der Südtiroler. "Aber das ist schnell geregelt."

Zum Zwischenfall im Rennen, als Schumacher von Masepin abgedrängt wurde, was von 'Sky'-Experte Ralf Schumacher im Nachhinein als "lebensgefährlich" kritisiert wurde, hat Steiner zwar eine Meinung. Kundtun möchte er diese aber derzeit nicht.

Warum Steiner seine Meinung für sich behält

"Solange ich nicht mit beiden gesprochen habe, möchte ich meine Meinung dazu nicht sagen. Wenn ich das jetzt sage, dann wissen sie, wie ich die Situation bewerte. Aber das möchte ich nicht. Ich möchte erst verstehen, wo die beiden glauben, dass die Grenze ist. Dann werde ich ihnen sagen, wo aus Sicht des Teams die Grenze ist", erklärt er.

Das von einigen Experten geforderte Machtwort, bei dem Steiner mal auf den Tisch haut, wird's trotz der jüngsten Zwischenfälle nicht geben: "Ich könnte jetzt sagen: 'So wird's gemacht, und nicht anders!' Das will ich aber nicht. Ganz bewusst nicht. Sonst lernen sie ja nie, wie man Rennen fährt."


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"Wenn ich sage, dass derjenige vorn bleibt, der im Qualifying vorn steht, dann bringt das das Team nicht weiter. Denn dann bereiten wir sie nicht auf nächstes Jahr vor, wenn wir in einer anderen Position sein werden. [...] Ich will einen Punkt erreichen, wo beide verstehen, auch für sich selbst und für ihre eigene Karriere, wie man sauber und trotzdem hart Rennen fährt. Das ist, was ich ihnen vermitteln möchte."

Freunde, das scheint spätestens nach Zandvoort klar zu sein, werden Schumacher und Masepin in diesem Leben nicht mehr. Müssen sie aber auch nicht: "Es ist eine Arbeitsbeziehung. Mir ist egal, ob sie in ihrem Privatleben Freunde sind oder nicht. Aber auf der Rennstrecke müssen sie für das Team Leistung bringen", stellt Steiner klar.

"Wenn ich mit beiden einzeln spreche, stimmen wir da auch meistens überein. Wir müssen nur Übereinstimmung finden, wenn beide gleichzeitig im Raum sind. Daran arbeiten wir. Es gibt viele Teamkollegen, die nicht befreundet sind. Wir müssen nur sicherstellen, dass es trotzdem funktioniert. Sie sind jung und müssen das verstehen lernen. Dann können sie gemeinsam im gleichen Team weitermachen."

Grundsätzlich findet Steiner, dass das Thema zu sehr aufgebauscht wird. Auch, weil Schumacher und Masepin aufgrund der sportlichen Situation meistens am Ende des Feldes fahren und nur einander als Gegner haben: "Wir kämpfen mit niemanden sonst, sondern es ist immer ein Zweikampf zwischen den beiden. Deswegen wird dieser Kampf so übertrieben."

"Wären da noch zwei, drei andere Autos dabei, wäre das alles gar kein Thema. Denn wenn du solche Manöver gegen einen anderen als deinen Teamkollegen machst, interessiert sich keiner dafür. Aber beim eigenen Teamkollegen schwingt immer eine fast persönliche Komponente mit. Es gibt halt sonst keinen, mit dem sie kämpfen können", sagt Steiner.

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