Formel-1-Technik: Das (vermutlich) letzte große McLaren-Update 2021

Wie McLaren den MCL35M-Mercedes von Lando Norris und Daniel Ricciardo vor der Sommerpause noch einmal verfeinert und im Detail optimiert hat

(Motorsport-Total.com) - Es könnte das letzte große Update für den McLaren-Mercedes MCL35M gewesen sein: Lando Norris und Daniel Ricciardo traten beim Ungarn-Grand-Prix der Formel 1 2021 mit deutlich modifizierten Autos an. Traditionsteam McLaren hatte für das letzte Rennen vor der Sommerpause vor allem die seitlichen Windabweiser vor den Seitenkästen umgebaut.

Windabweiser am McLaren MCL35M der Formel 1 2021 vor und nach dem Update

Im Direktvergleich vorher/nachher ist gut zu erkennen, was sich getan hat: McLaren hat das sogenannte Bumerang-Element (roter Pfeil) nach vorne versetzt und damit das Luftleitblech ersetzt, das bisher an dieser Position angebracht gewesen war (blauer Pfeil). Im Prinzip sind die beiden Teile nun zu einem neuen Teil verschmolzen, das insgesamt etwas dicker angelegt ist.

Aufgrund der Änderungen vorne an den Windabweisern hat McLaren auch weitere Elemente der sogenannten Bargeboards angepasst, wie zum Beispiel die Winglets (grüner Pfeil), die nun deutlich kleiner ausfallen.

Die Modifizierungen an den Windabweisern dürften einen veränderten Luftstrom in diesem Bereich des Fahrzeugs nach sich ziehen und damit vermutlich auch eine optimierte Anströmung des Diffusors im Heck.

Größere Kühlöffnungen für Hitzerennen in Ungarn

Interessant ist in jedem Fall, wie viel Metall McLaren bei den Windabweisern verbaut hat. Damit will das Team ein zu starkes Verbiegen oder sogar Brechen unter Last verhindern. Beides hätte natürlich negative Auswirkungen auf die Fahrzeugleistung.

Lando Norris im McLaren-Mercedes MCL35M mit großer Kühlöffnung im Heck

Für das Hitzerennen in Ungarn hat McLaren zudem weitere Änderungen am Auto vorgenommen, um seinem Antriebsstrang mehr Frischluft zuzuführen. Dazu wurde am Heck der größtmögliche Luftauslass installiert. Außerdem setzte McLaren auf zusätzliche Lamellen-Öffnungen seitlich des Cockpits.

Bereits vor Wochen hatte McLaren-Teamchef Andreas Seidl angekündigt, seine Mannschaft wolle im Duell mit Ferrari um P3 noch weiteres Feintuning am aktuellen Fahrzeug betreiben. Weitere kleine Updates könnten folgen.

"Es geht darum, weiterhin so viel wie möglich über das Paket zu lernen und zu versuchen, mehr Performance herauszuholen", sagte Seidl. Die McLaren-Entwicklung im Werk aber konzentriere sich bereits "voll" auf 2022.