Nikita Masepin spricht erstmals über Grapsch-Affäre: "Bin nicht stolz darauf"

Formel-1-Rookie Nikita Masepin spricht erstmals öffentlich über den Skandal, den er mit einem Internetvideo auslöste, und erklärt, welche Lehren er daraus zieht

von Juliane Ziegengeist · 02.03.2021 15:21

(Motorsport-Total.com) - Kurz nach seiner Vertragsverkündung mit Haas machte Formel-1-Rookie Nikita Masepin im Dezember vergangenen Jahres durch ein Internetvideo auf sich aufmerksam, das ihm jede Menge Kritik einbrachte. Bis auf eine Entschuldigung, die Masepin nach dem Vorfall im Social Web postete, schwieg er dazu.

Nikita Masepin gesteht nach dem Grapsch-Skandal eigene Fehler ein

Im Interview mit dem US-amerikanischen Fernsehsender 'ESPN' äußert sich der Russe nun erstmals öffentlich. "Zunächst einmal ist es sehr wichtig zu sagen, dass meine Handlungen im Dezember bezüglich des ganzen Vorfalls falsch waren", betont Masepin und versichert: "Ich übernehme die volle Verantwortung dafür."

In dem besagten Videoclip war zu sehen, wie der 22-Jährige einer Frau auf der Rückbank eines Autos an die Brust fasst. Das Haas-Team verurteilte den Übergriff als "abscheulich" und gab an, die Angelegenheit teamintern klären zu wollen. Weitere Maßnahmen, etwa durch den Dachverband FIA, wurden nicht ergriffen.

Formel-1-Rookie gelobt Besserung

Masepin selbst erklärt: "Es war eine sehr große Lernerfahrung und ich kann selbstbewusst sagen, dass ich in dieser Art von Angelegenheiten viel weiter bin als früher." So könne er dem Ganzen etwas Positives abgewinnen. Zu der Frau, die er in dem Video begrapscht, hat er eigenen Angaben zufolge keinen Kontakt mehr.

Angesprochen auf den Shitstorm unter #WeSayNoToMazepin und die damit einhergehende Kritik an seinem Verhalten, sagt der Haas-Pilot: "Ich verstehe vollkommen, dass sie mit ihren Gefühlen Recht haben und dass ich mit meinem Handeln nicht korrekt war. Ich bin nicht stolz darauf. Es ist wichtig, Fortschritte zu machen."

Mit dieser Einstellung hofft und glaubt Masepin, seinen Ruf in den Augen der Fans wiederherstellen zu können. "Die Leute, die mich in den letzten 21 Jahren begleitet haben, wissen, wer ich bin. Es ist sehr schwierig, den Leuten etwas vorzuspielen, und ich bin weit davon entfernt", will er sich dabei selbst treu bleiben.

Masepin will auf der Strecke überzeugen

"Ich werde abseits der Rennstrecke ich selbst sein, so wie ich es immer war. Ich hatte meine Höhen und Tiefen, aber das ist ein Teil des Lebens. Ich denke, man sollte hauptsächlich den Rennsport sprechen lassen." Und in diesem Punkt - auf der Strecke - schätzt sich der Russe als "sehr guten und schnellen Rennfahrer" ein.

Deshalb freue er sich auf die Herausforderung, "den Leuten, die mich im Moment vielleicht nicht mögen, zu zeigen, dass ich großartige Rennfahrerqualitäten habe. Ich hoffe, das ändert ihre Wahrnehmung von mir." Eine erste Gelegenheit dazu wird er beim Wintertest in Bahrain haben, wo am 28. März auch die Saison startet.