• 07. Januar 2021 · 13:54 Uhr

Zak Brown: Wie er die Gehaltsobergrenze für Formel-1-Fahrer gestalten würde

In Zukunft soll in der Formel 1 auch eine Gehaltsbeschränkung für Fahrer eingeführt werden - Zak Brown ist zwar dafür, er schlägt aber einen anderen Ansatz vor

(Motorsport-Total.com) - Ab 2021 greift erstmals in der Geschichte der Formel 1 eine Budgetobergrenze. In Zukunft soll es auch für die Piloten der Königsklasse einen Gehaltsdeckel geben. Das sorgt aktuell noch für Ärger. McLaren-Boss Zak Brown erklärt allerdings: "Ich denke, dass alle Teambosse dafür sind, den 'Salary-Cap' für die Fahrer einzuführen."

Zak Brown

Zak Brown würde alles unter einen großen Kostendeckel zusammenfassen Zoom Download

Er erinnert daran, dass ein solcher Mechanismus in vielen anderen Sportarten bereits zum Einsatz komme. Er erklärt: "Die Formel 1 musste ihr finanzielles Profil ändern, um die Rennställe nachhaltiger zu machen. Und das tut sie gerade." Er sei daher ursprünglich dafür gewesen, die Fahrer direkt in die Budgetobergrenze aufzunehmen.

145 Millionen US-Dollar dürfen die Teams in diesem Jahr nur noch ausgeben. Fahrergehälter (und einige weitere Ausnahmen) fallen allerdings nicht unter den Kostendeckel. Die Idee ist nun, die Ausgaben für beide Stammfahrer auf weitere 30 Millionen US-Dollar zu begrenzen. Laut Brown wäre das durchaus eine Möglichkeit.

Lieber eine Budgetobergrenze für alles?

Er spricht sich aber weiter dafür aus, die Gehälter in den großen Kostendeckel zu integrieren, "weil man dann die gesamten Ausgaben beschneidet, aber trotzdem Flexibilität dabei hat, wie man sein Geld ausgeben möchte." Er erinnert: "Frank Williams hatte in den 80ern und 90ern immer den Ansatz, das Geld lieber für den Rennwagen als die Fahrer auszugeben."

"Andere Teams wollten das Geld lieber für Fahrer ausgeben, weil sie dachten, so einen größeren Unterschied machen zu können", so Brown, der sich eher ein solches Szenario wünschen würde. Grundsätzlich sei es im Sinne der Nachhaltigkeit der Formel-1-Teams aber erst einmal wichtig, die Gehälter der Piloten überhaupt zu begrenzen.


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"Ich denke, man wird [die Gehaltsbeschränkung] in den nächsten Jahren einführen", zeigt sich Brown optimistisch und erinnert: "Man muss anerkennen, dass einige Fahrer kurzfristige Verträge haben, die über dem Budget liegen." Charles Leclerc hat bei Ferrari beispielsweise bereits im Jahr 2019 einen Vertrag bis 2024 unterschrieben.

Daher müsse man laut Brown "früher oder später" eine Obergrenze verkünden, damit die Teams nicht in eine Situation kommen, in der sie Verträge mit Fahrern haben, die sie sich unter der neuen Regel aber gar nicht mehr leisten könnten. Er schlägt daher vor, dass die neue Gehaltsobergrenze erst "in drei oder vier Jahren" greifen solle.

Was passiert mit den bestbezahlten Mitarbeitern?

Eine weitere Ausnahme der großen Budgetobergrenze stellen aktuell noch die drei bestbezahlten Mitarbeiter eines Teams dar. Auch hier soll es laut Brown Anpassungen geben. "Das wurde ebenfalls besprochen, und ich denke, dass die Teams zugestimmt haben, dass die Top 3 ebenfalls [in den Budgetdeckel] aufgenommen werden sollen."

Auch hier gehe es allerdings noch darum, Details zu klären. Als Beispiel nennt er unter anderem seine eigene Position. "Ich verbringe bei meinem Job viel mehr Zeit auf der kommerziellen Seite, die nicht zur Budgetobergrenze gehört", erklärt Brown. Denn der Kostendeckel bezieht sich lediglich auf sportliche Themen.


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"Ich verbringe Zeit mit der IndyCar-Serie, schaue mir andere Arten des Motorsports an. Es gibt auch andere technische Mitarbeiter in diesem Sport, die ihre Zeit nicht nur mit der Formel 1 verbringen", erinnert er zum Beispiel an einen Adrian Newey bei Red Bull. Das macht es schwierig, die entsprechenden Personen in den Kostendeckel zu integrieren.

Er selbst verbringe zum Beispiel nur "einen Bruchteil" seiner Zeit mit Dingen, die einen Einfluss auf die Performance haben. Ein weiteres Beispiel sei Helmut Marko von Red Bull. "Er kümmert sich um die Nachwuchsprogramme und auch um AlphaTauri. Wie passt er also rein?", möchte Brown wissen. Letztendlich müsse man von Fall zu Fall entscheiden.

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