Ferrari bleibt trotz Gerüchten in Gesprächen mit IndyCar

Der Einstieg in die Indycar-Serie bleibt für Ferrari trotz anders lautender Gerüchte eine Option - Außerdem mögliches Sportwagenprojekt mit dem Ziel Le Mans

(Motorsport-Total.com) - Obwohl Berichte aus Italien vermuten lassen, dass Ferrari beschlossen hat, keinen IndyCar-Motor zu bauen, sind laut Penske Entertainment Gespräche im Gange. Dies bestätigte Roger Penske auf Anfrage von 'Motorsport-Total.com'.

Ferrari will sich auch in anderen Rennserien verstärkt engagieren

"Die Anwerbung weiterer OEM (Erstausrüster; Anm. d. R.) ist eine unserer Schlüsselstrategien für die NTT IndyCar Series", heißt es in einem schriftlichen Statement. "Wir führen weiterhin eingehende Gespräche mit verschiedenen Unternehmen, die weiterhin daran interessiert sind, dem Sport beizutreten."

"Ferrari ist eine der Marken, die Interesse gezeigt haben", wird Penske konkret, "und wir führen weiterhin Gespräche mit ihnen über die Möglichkeit, bei IndyCar einzusteigen."

Ferrari-Mitarbeiter zu anderen Projekten umshiften

Im Mai hatte Ferrari-Teamchef Mattia Binotto bestätigt, dass die Scuderia die Möglichkeit prüft, in die NTT IndyCar Series einzusteigen, da die Motorsportserie auf 2,4-Liter-Hybride umsteigt - ein Wechsel, der inzwischen auf 2023 verschoben wurde.

Mit der Einführung einer Budgetobergrenze in der Formel 1 ergibt sich die Möglichkeit, dass Mitarbeiter in anderen Projekten arbeiten können, anstatt vom Team freigestellt zu werden. Binotto sagte damals, dass Ferrari "eine große soziale Verantwortung gegenüber seinen Mitarbeitern fühlt und wir wollen sicher sein, dass es für jeden von ihnen in Zukunft einen Arbeitsplatz geben wird".

Fotostrecke: 1950-2020: Ferrari-Farben im Wandel

Dabei erwähnte er, dass neben IndyCar auch Langstreckenrennen evaluiert würden. In dem Zusammenhang berichten italienische Quellen, Ferrari werde statt IndyCar ein Sportwagenprojekt in Angriff nehmen mit dem Ziel, den Gesamtsieg bei den 24 Stunden von Le Mans zu erringen.

Drei siegende Motorenhersteller zuletzt im Jahr 2005

Die Marke Ferrari triumphierte zuletzt 1965 in Le Mans, als sich der von NART eingesetzte Ferrari 250LM mit Jochen Rindt und Masten Gregory durchsetzte.

IndyCar hatte zuletzt 2005 drei Motorenhersteller, die Rennen gewonnen haben: Honda, Chevrolet und Toyota. Zwar stieß im ersten Jahr der aktuellen 2,2-Liter-Doppelturbo-V6-Formel - 2012 - Lotus zu Chevrolet und Honda. Die Lotus-Einheiten waren jedoch so untermotorisiert, dass alle bis auf ein Team (HVM Racing) vor Mitte des Jahres zu einem alternativen Erstausrüster wechselten.