• 27. November 2020 · 11:33 Uhr

Daniel Ricciardo: Bin nicht mehr der gleiche Fahrer wie vor 18 Monaten

Daniel Ricciardo zieht ein erstes Resümee nach zwei Jahren Renault - Womit der Australier besonders zufrieden ist und warum ihm der Abschied schwer fallen wird

(Motorsport-Total.com) - Daniel Ricciardo fährt in Bahrain das drittletzte Rennen für Renault. Der Australier wird danach zu McLaren wechseln, nach nur zwei Jahren im französischen Werksteam. Blickt er auf seine Entwicklung in den vergangenen 18 Monaten zurück, erkennt er sich selbst kaum wieder.

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Daniel Ricciardo fühlt sich 2020 deutlich wohler bei Renault Zoom Download

"Ich habe mir noch einmal die Onboard-Aufnahmen von mir aus dem Vorjahr hier angesehen. Das Rennen hier war das zweite in der Saison 2019, also auch mein zweites Rennen mit Renault", schildert Ricciardo. Es sei "lustig" gewesen, sich die alten Aufnahmen noch einmal genau anzusehen.

Mit dem Daniel Ricciardo von damals hat er nicht mehr allzu viel gemein, ist dem Australier aufgefallen. "Ich weiß, dass das ich bin im Auto und ich weiß auch noch, was mir durch den Kopf gegangen ist damals. Ich kann auch einige Tendenzen erkennen, die ich hatte oder Bereiche, in denen mir Selbstvertrauen gefehlt hat."

Ricciardo: 2020 eine meiner besten Saisons

Sein Fazit der Selbstanalyse: "Okay, das ist nicht derselbe Fahrer, der hier vor 18 Monaten gefahren ist." Denn er habe sich mit dem Team und dem Auto stark weiterentwickelt und fühle sich nun "sehr viel wohler". Das hat sich auch auf seine Performance ausgewirkt.

Vergleicht man die Saison 2019 mit der aktuellen, stellt man schnell fest: Ricciardo hat im zweiten Jahr wieder seine alte Form gefunden. Wurde er mit insgesamt 54 Punkten im Vorjahr noch WM-Neunter, so sammelte er in den bisherigen 14 Rennen fast doppelt so viele Zähler (96) und liegt noch im Kampf um WM-Rang vier.

"Dieses Jahr war stark, ich hatte viel Spaß. Es ist immer schwierig, sich selbst zu loben, aber ich bin sehr zufrieden mit meinen Leistungen. Es sind noch drei Rennen zu fahren, wenn ich die stark beende, dann würde ich schon sagen, dass es eine meiner besten Saisons bislang war."


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"Ein zweites Jahr in einem Team zu haben, hilft immer", weiß auch Teamkollege Esteban Ocon, der gegen Ricciardo in dieser Saison keine Chance hatte - weder im Qualifying-Duell (13:1) noch in den Rennen, immerhin stand der Grand-Prix-Sieger 2020 auch schon zweimal auf dem Podest.

"Daniel hat sich extrem stark entwickelt, er hat ein exzellentes Jahr", zollt ihm der Franzose Respekt. Nach nur einer Saison werden sich die Wege der beiden Piloten schon wieder trennen. Mit Fernando Alonso bekommt es Ocon mit dem nächsten Routinier zu tun, wovor er aber "absolut keine Bedenken" hat. Ricciardo wird sich bei McLaren erneut neu einfinden müssen.

"Ich habe die Erfahrung schon einmal gemacht. Ein Team, mit dem man eine Beziehung aufgebaut hat und so eng zusammengearbeitet hat, zu verlassen, das ist nie einfach. Diese Entscheidungen sind nicht einfach", gibt Ricciardo zu.

Ricciardo gibt zu: 2020 besser gelaufen als erwartet

Er sei ein "emotionaler" Mensch und neige dazu, sich um das Wohlbefinden und die Gefühlslage anderer Menschen zu kümmern, gibt er einen Einblick in seine Gedankenwelt. Das erschwere seinen Abschied zusätzlich. Was ihn dennoch glücklich macht: "In diesem Jahr hat sich vieles von dem verfestigt, was ich aus diesem Kapitel mit Renault in meiner Karriere herausholen wollte."

Die erste Saison sei ein "Jahr des Verständnisses" gewesen, um sich selbst und das Team besser kennenzulernen. 2020 sei die "Wende" gelungen. "Ich denke, viele von uns im Team können offen sagen, dass wir noch besser abgeschnitten haben, als wir erwartet hatten. Die paar Podiumsplätze waren großartig."


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Das letzte Kapitel mit den Franzosen möchte er "so gut wie möglich" abschließen. Der Kampf um den dritten WM-Rang wird ausschlaggebend dafür sein, mit welchem Gefühl Ricciardo das Team verlässt. "Es ist so eng, dass ich immer wieder an Racing Point und McLaren denke, aber jetzt ist auch noch Ferrari dabei."

Aktuell liegt die Mannschaft mit 15 Zählern Rückstand auf Rang fünf, hinter McLaren und Racing Point - und nur sechs Punkte vor Ferrari.

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