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Stirling Moss ist im Alter von 90 Jahren verstorben. Wir haben seine große Karriere noch einmal in einer Fotostrecke aufgearbeitet.
Die Rennfahrerkarriere von Stirling Moss (geboren am 17. September 1929 in London) beginnt 1948 am Steuer eines Cooper 500 in der Britischen Formel 3
1949 (Foto) und 1950 gewinnt Moss auf HWM zweimal in Folge den Titel in der nächsthöheren Klasse, der Britischen Formel 2
Sein Formel-1-Debüt gibt Moss beim verregneten Grand Prix der Schweiz 1951 in Bremgarten. Am Steuer eines HWM-Alta sieht er als Achter auf Anhieb die Zielflagge
1952 startet Moss zunächst mit einem HWM-Alta, anschließend mit einem ERA-Bristol (Foto: Silverstone), bevor er schließlich in einen Connaught-Lea-Francis umsteigt. Ins Ziel kommt Moss in jenem Jahr allerdings nie
Parallel bestreitet der vielseitige Brite 1952 auch Tourenwagen-Rennen wie hier in Silverstone
1953 sitzt Moss beim Grand Prix der Niederlande in Zandvoort (Foto) noch im Connaught, wechselt dann aber zu Cooper, wo sich erste Erfolge einstellen: Platz sechs beim Großen Preis von Deutschland auf dem Nürburgring
Im März 1954 der erste große Sieg in der Laufbahn von Stirling Moss: Zusammen mit Bill Lyod gewinnt der Brite im Alter von 24 Jahren als erster Nicht-Amerikaner die 12 Stunden von Sebring
Auch bei den 24 Stunden von Le Mans 1954 ist Moss am Start, kommt mit dem Jaguar D-Type, den er sich mit Landsmann Peter Walker teilt, aber nicht ins Ziel
Nur eine Woche nach dem Ausfall in Le Mans gelingt Moss der erste Podestplatz seiner Formel-1-Karriere: Beim Grand Prix von Belgien 1954 in Spa-Francorchamps wird er mit einem Maseratii 250F seines eigenen Teams Equipe Moss Dritter
Zur Saison 1955 wechselt Moss zu Mercedes und tritt für die Marke mit dem Stern sowohl in der Formel 1 als auch bei Langstreckenrennen an. Am Steuer des 300 SLR gewinnt er mit Beifahrer Denis Jenkinson die Mille Miglia - das 1.000-Meilen-Rennen in Italien (Brescia-Rom-Brescia) - in Rekordzeit: 10:07.48 Stunden
In der Formel 1 geht Moss bei Mercedes an der Seite des amtierenden Weltmeisters Juan Manuel Fangio an den Start. Beim Grand Prix von Großbritannien in Aintree kreuzt er mit dem W196 die Ziellinie 0,2 Sekunden vor Fangio und gewinnt vor heimischen Fans den ersten Grand Prix seiner Karriere
Das Saisonfinale 1955 in Monza bestreitet Mercedes mit der Stromlinien-Version des W196. Moss fällt aus, während Teamkollege Fangio gewinnt. Der Argentinier wird Weltmeister, dem Briten bleibt der Vizetitel
Weil sich Mercedes infolge der Le-Mans-Katastrophe von 1955 (vorübergehend) aus dem Rennsport zurückzieht, fährt Moss 1956 für Maserati. Er gewinnt in Monte Carlo (Foto) und in Monza. Am Saisonende fehlen ihm drei Punkte auf den zu Ferrari gewechselten Fangio, der erneut Weltmeister wird
1957 gewinnt Moss - inzwischen zu Vanwall gewechselt - drei Grands Prix: Großbritannien in Aintree, Pescara und Italien in Monza. Im italienischen Pescara (Foto) triumphiert er auf der mit 25,8 Kilometern längsten Strecke der Formel-1-Geschichte. Am Saisonende aber fehlen 15 Punkte auf Fangio, der sich mit Maserati seine fünfte und letzte WM-Krone aufsetzt
Nach dem Rücktritt von Fangio fährt Moss in der Saison 1958 lange Zeit auf WM-Kurs. Er gewinnt in Buenos Aires, Zandvoort, Porto und beim Saisonfinale in Casablanca (Foto). Doch weil sich bei diesem letzten Rennen der Saison Mike Hawthorn (Ferrari) den Bonuspunkt für die schnellste Runde holt, bleibt Moss zum vierten Mal in Folge nur der Vizetitel
1959 startet Moss sowohl für Rob Walker als auch für BRM. In Monsanto (Foto) und in Monza holt er sich den Sieg, doch für den ganz großen Wurf reicht es einmal mehr nicht: WM-Dritter hinter Jack Brabham (Cooper) und Tony Brooks (Ferrari)
Die Saison 1960 bestreitet Moss erneut für Rob Walker. Nach Siegen in Monte Carlo (Foto) und beim Saisonfinale in Riverside wird er zum zweiten Mal in Folge WM-Dritter - diesmal hinter Jack Brabham und Bruce McLaren (beide Cooper)
Auch 1961 fährt Moss für Rob Walker. Es sollte seine letzte Saison in der Königsklasse sein. Beim Großen Preis von Deutschland auf dem Nürburgring gewinnt er zum 16. und letzten Mal
Am Saisonende 1961 ist Moss nach einem Ausfall beim Saisonfinale in Watkins Glen (Foto) erneut WM-Dritter. Diesmal sind es die Ferrari-Piloten Phil Hill und Wolfgang Graf Berghe von Trips, die mehr WM-Punkte gesammelt haben. Von Trips jedoch lässt beim Grand Prix von Monza in Italien sein Leben
Am 23. April 1962 startet Moss bei der Glover-Trophy in Goodwood, einem nicht zur Weltmeisterschaft zählenden Formel-1-Rennen. Als er seinen Lotus-Climax kurz vor der Linkskurve St. Mary's aus der Kontrolle verliert und in eine Böschung rast, zieht er sich schwere Verleztungen zu, die seiner aktiven Karriere im Alter von 32 Jahren ein Ende setzen
Nach einem Monat im Koma kehrt Moss ab 1963 unter anderem als Kommentator an die Rennstrecken zurück. Hier gratuliert er Jack Brabham zum Sieg bei einem nicht zur Weltmeisterschaft zählenden Rennen in Sydney
Auch im gestandenen Alter von über 80 Jahren setzt sich Moss bei historischen Events noch gerne ans Steuer eines Rennwagens. Am 17. September 2014 feiert er seinen 85 Geburtstag. Mit 88 zieht er sich schließlich aus der Öffentlichkeit zurück.
(Motorsport-Total.com) - Die Formel-1-Welt hat mit Stirling Moss einen ihrer größten Helden verloren. Wie mittlerweile bestätigt wurde, starb der Brite am Ostermorgen im Alter von 90 Jahren im Beisein seiner Frau Susie. Moss hatte in den vergangenen Jahren immer wieder mit schweren Krankheiten zu kämpfen und zog sich im Januar 2018 daraufhin aus dem öffentlichen Leben zurück.
Moss gilt für viele als bester Formel-1-Pilot, der nie einen WM-Titel in der Formel 1 erreichen konnte. Von 1955 bis 1958 wurde der Brite viermal hintereinander Vize-Weltmeister, gefolgt von drei dritten Plätzen in der Gesamtwertung, bevor er seine Formel-1-Karriere beendete. (Nachruf auf Stirling Moss)
Insgesamt bringt es Moss bei 66 Grand-Prix-Starts auf 16 Siege, 16 Pole-Positions und 24 Podestplätze. Nach dem Tod von Jack Brabham 2014 war Moss der älteste noch lebende Grand-Prix-Sieger.
Im Jahr 2000 wurde er in Großbritannien zum Ritter geschlagen.
Moss war in den vergangenen Jahren stark mit Mercedes verbunden und auch im hohen Alter noch als Markenbotschafter für den Hersteller aktiv. "Heute hat die Sportwelt nicht nur eine echte Ikone und eine Legende verloren, sondern einen Gentleman", verabschiedet sich Mercedes auf Twitter.
"Das Team und die Motorsport-Familie von Mercedes hat einen echten Freund verloren. Sir Stirling, wir werden Sie vermissen."