Sebastian Vettel: Ecclestone und Jordan glauben an Rücktritt Ende 2020
Ist in der Formel 1 nach der Saison 2020 kein Platz mehr für Sebastian Vettel? Bernie Ecclestone und Eddie Jordan rechnen mit dem Karriereende des Ex-Weltmeisters
(Motorsport-Total.com) - Die Gerüchte um einen möglichen Rücktritt von Sebastian Vettel sind nicht neu. Bereits seit Monaten wird immer wieder über einen Abschied des viermaligen Weltmeisters spekuliert. Zwei ehemalige Formel-1-Größen gießen nun weiteres Öl ins Feuer. So antwortet Bernie Ecclestone gegenüber 'Sport Bild' auf die Frage, ob Vettel der Königsklasse über 2020 hinaus erhalten bleiben wird: "Mein Geld würde ich nicht darauf setzen ..."
Der Ex-Formel-1-Boss erklärt: "Ich vermisse bei ihm in letzter Zeit die Bereitschaft, alles dafür zu tun, um zu gewinnen." Vettels Vertrag bei Ferrari läuft Ende der kommenden Saison aus. Und Ecclestone glaubt, dass die Scuderia mit Teamkollege Leclerc bereits einen würdigen Nachfolger für Vettel gefunden hat. "Der junge Charles Leclerc erinnert mich stark an Michael Schumacher", lobt er.
"Er hat auch so dieses kleine Stückchen Arroganz, und er denkt, dass er besser ist als das Auto. Diese beiden Dinge verbinden Michael und Leclerc. Deshalb kann Leclerc auch ein Großer werden", so Ecclestone. Also kein Platz für Vettel mehr bei Ferrari? Das glaubt auch Ex-Teamchef Eddie Jordan, der gegenüber 'Top Gear' prophezeit: "Vettel wird Ende 2020 zurücktreten."
Mercedes die einzige Chance für Vettel?
Denn auch abseits von Ferrari gebe es für Vettel keinen Platz in einem Topteam. "Er kann nicht zurück zu Red Bull gehen, weil Max Verstappen ihn wegputzen würde", erklärt Jordan. Einzige Hoffnung laut dem 71-Jährigen: "Wenn Mercedes allerdings in der Formel 1 bleibt, dann könnte Vettel dort einen Platz bekommen - ein Trostpreis, wenn man Lewis verliert."
Helmut Marko: Vettel nicht mehr unter den Besten
Video wird geladen…

"Dem muss ich leider recht geben", sagt Helmut Marko auf die These, dass Sebastian Vettel nicht mehr zu den Top 3 in der Formel 1 gehört Weitere Formel-1-Videos
Denn für die Saison 2021 prophezeit der ehemalige Teamchef außerdem, dass Lewis Hamilton zu Ferrari wechseln und damit Vettel ersetzen wird. Auch der Vertrag des Weltmeisters läuft Ende 2020 aus - ebenso wie der von Max Verstappen. Theoretisch könnte also eine Menge Bewegung in den Fahrermarkt kommen. Ist Vettel dabei am Ende der große Verlierer?
Er selbst wird nicht müde zu betonen, dass ein Rücktritt für ihn aktuell noch kein Thema sei. "Solange ich meine Leistungen bringe und bringen kann, spielt das Alter keine Rolle. Hamilton ist drei Jahre älter als ich", erinnert der viermalige Weltmeister gegenüber dem Schweizer 'Blick' und erklärt: "Das Pendel schwingt ja heutzutage sowieso sehr schnell."
Vettel selbst macht sich keine Sorgen
"Dann hat man drei gute Rennen, und schon ändern sich die Meinungen wieder. Da macht jeder so seine Erfahrungen", gibt es sich angesichts der Gerüchte rund um seinen Rücktritt ganz entspannt und versichert, dass er noch "nicht konkret" über ein Karriereende nachgedacht habe. "Aber man macht sich nach über zwölf Jahren [in der Formel 1] sicher mal so seine Gedanken, was danach kommt", so Vettel.
Fotostrecke: Sebastian Vettels kontroverseste Momente
Mit vier WM-Titeln zählt Sebastian Vettel zu den erfolgreichsten Formel-1-Fahrern der Gegenwart. Doch sein Weg ist, wie bei fast jedem großen Piloten der Geschichte, nicht nur gezeichnet von Erfolgen und Siegen - sondern auch von einigen umstrittenen Situationen. Wir schauen auf die kontroversesten Momente rund um Sebastian Vettel. Fotostrecke
"Es ist nicht gut, ohne einen Plan durch das Leben zu gehen. Ob es dann auch wirklich dieser Plan ist, weiß keiner", erklärt der Ex-Champion und ergänzt: "Im Moment ist der Auftrag bei Ferrari mit dem WM-Titel klar. Und wir sind ja noch nicht am Ziel." Möglicherweise hat der Deutsche aber nur noch ein Jahr Zeit, um sich diesen Traum zu erfüllen.
Denn ob es 2021 für ihn bei Ferrari - und überhaupt in der Formel 1 - weitergeht, das hat er nicht ausschließlich selbst in der Hand.