• 01. November 2019 · 12:57 Uhr

"Widersprechen sich": Renault-Boss kritisiert Regeln nach Bremsen-Gate

Renault-Teamchef Cyril Abiteboul findet, dass der Fahrhilfen-Passus nicht zum aktuellen Formel-1-Auto passt, und kritisiert den Protest-Vorgang an sich

(Motorsport-Total.com) - Die Disqualifikation von Renault beim Großen Preis von Japan hat für eine Menge Wirbel gesorgt. Das von Racing Point beanstandete Bremssystem wurde von den Rennkommissaren als illegale Fahrhilfe eingestuft. Damit verstößt es zwar gegen das Sportliche Reglement, in Sachen Technisches Reglement waren die Franzosen allerdings im Grünen Bereich unterwegs.

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Cyril Abiteboul ist von dem Protest und dem Ausgang nicht gerade angetan Zoom Download

"Für uns war die Botschaft wichtig, dass das Auto nach dem Technischen Regelwerk legal war", sagt Teamchef Cyril Abiteboul und kritisiert in diesem Zusammenhang die Regeln der Formel 1. Denn neben Sportlichem und Technischem Reglement gibt es bald auch ein finanzielles Reglement, an das man sich halten muss. "Die Regeln werden immer komplexer, und manchmal widersprechen sie sich sogar", sagt Abiteboul.

Für ihn ist der Fall bei Renault somit ziemlich subjektiv. "Die Kommissare haben halt gesagt, dass es nicht akzeptabel ist - dann ist das halt so", meint er. Die Disqualifikation findet er dementsprechend hart, doch noch härter findet er die Wahrnehmung für die Fahrer. "Es wirft ein negatives Licht auf sie", findet der Teamchef.

Artikel passt nicht zu modernen Autos

"Ich kann mir schon vorstellen, wie Leute in irgendwelchen Blogs denken, dass das Auto automatisch bremst. Aber dem ist eindeutig nicht so", sagt Abiteboul. Das System hatte den Fahrern lediglich etwas Arbeit bei der Einstellung der Bremsbalance für einzelne Kurven abgenommen, sodass diese nicht mehr daran denken mussten.

Renault hatte die Entscheidung akzeptiert, doch Abiteboul würde sich wünschen, dass man 2021 als Chance sieht und den entsprechenden Artikel für Fahrhilfen überarbeitet. "Meiner Meinung nach passt er nicht zu einem modernen Formel-1-Auto", sagt er.

Ein weiteres Thema, das ihn stört, ist die Art des Protestes. Obwohl man schon seit vielen Jahren mit dem System fährt - schon Romain Grosjean sei 2015 damit unterwegs gewesen -, kam Racing Point erst jetzt mit dem Protest um die Ecke, weil es ihnen zu dem Zeitpunkt geholfen hat, ein besseres Ergebnis zu bekommen und dem direkten Konkurrenten zu schaden.

"Gefährlicher Präzedenzfall"

Schlimmer ist aber, dass Renault seine ganzen Daten offenlegen musste. "Wir leben in einer Welt, in der man rein auf Spekulation und Vorstellung ein anderes Team anklagen kann und so versucht, an die Daten heranzukommen", ärgert er sich. Für ihn stellt das Urteil daher einen "gefährlichen Präzedenzfall" dar.

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Die Fahrer müssen im Auto nun wieder selbst die Bremsbalance verstellen Zoom Download

Vor allem in Zukunft könnte man das daher häufiger sehen: "Ich denke da an das Finanzielle Reglement, wo jede Art von Anklage von Teams losgetreten werden kann", so Abiteboul.

Übrigens: Eine härtere Strafe, etwa ein Ausschluss aus der Meisterschaft oder ein deutlicherer Punkteabzug, stand für Abiteboul nie zur Debatte: "So etwas gibt es nicht", sagt der Franzose. Denn Renault habe nicht gegen den Sportkodex verstoßen und den Sport in Misskredit gebracht. "Im aktuellen Vorgang kann man das nicht machen. Aktuell kannst du nur gegen ein Ergebnis, ein Event, protestieren."

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