• 01. September 2019 · 14:56 Uhr

Alain Prost verrät: Huberts Programm für 2020 wurde in Spa fixiert

Renault wollte Anthoine Hubert auch in der kommenden Saison unterstützen - Laut Alain Prost hätte ihn sein Weg "vielleicht bis in die Formel 1" führen können

(Motorsport-Total.com) - Niemand kann sagen, wohin Anthoine Huberts Weg eines Tages geführt hätte. Klar ist nur, dass der am Samstag in Spa tödlich verunglückte Franzose volle Unterstützung von Renault genoss. "Gestern hatten wir sein Programm in der Formel 2 für das kommende Jahr fixiert. Wir wollten ihn vielleicht bis in die Formel 1 bringen", verrät Renault-Berater Alain Prost im Gespräch mit 'Sky'.

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Alain Prost am Sonntagmorgen bei der Schweigeminute für Anthoine Hubert Zoom Download

"Mich persönlich hat es an die 1980er-Jahre erinnert. Wir denken immer, dass so etwas nicht mehr passieren kann. Aber das kann es. Wir wissen, dass Motorsport gefährlich ist", so der viermalige Weltmeister, der bereits während seiner aktiven Formel-1-Karriere zwischen 1980 und 1993 tödliche Unfälle miterleben musste. "Es ist ein harter Tag für die Renngemeinde. Es war sehr traurig und sehr hart für uns", so Prost.

"Wir lieben diesen Sport, wir lieben das Leben. Und ich kannte Anthoine sehr gut", verrät der Franzose und berichtet: "Wir haben sehr oft miteinander gesprochen. Er war ein netter Junge, sehr intelligent, sehr clever, sehr neugierig." Hubert war offizieller Teil der Renault Sport Academy und daher auch nah am Formel-1-Team dran. "Es ist schwierig", verrät Teamchef Cyril Abiteboul.

Abiteboul von Huberts harter Arbeit beeindruckt

"Anthoine war voller Leben, voller Leidenschaft und Energie. Es war für alle ein Schock", berichtet er und erklärt im Hinblick auf Huberts Werdegang im Motorsport: "Er war eindeutig auf dem Weg nach oben." Sein Aufstieg in den vergangenen Jahren sei "wirklich beeindruckend" gewesen. "Der [GP3-]Titel im vergangenen Jahr hat ihm eine neue Energie gegeben", so Abiteboul.

Vor allem durch seinen Willen und seine harte Arbeit sei Hubert aufgefallen. "Er ist ein Beispiel dafür, was mit harter Arbeit möglich ist. Ich denke nicht, dass ihm viele Leute nur wegen seines puren Talents eine Chance gegeben hätte", verrät Abiteboul und erklärt: "Aber die Arbeit, die Hingabe und die Art, wie er mit den Leuten gearbeitet hat, war vorbildlich."

Prost erklärt, die Formel 1 müsse nun Schlüsse aus dem Unfall ziehen und versuchen, die Sicherheit noch weiter zu verbessern. Abiteboul will sich in diesem Zusammenhang aber nicht zu möglichen Maßnahmen, auch im Hinblick auf die Strecke in Spa, äußern. "Ich möchte nicht vorschnell über die Kurve oder den Vorfall sprechen. Zunächst einmal ist es Zeit zum Trauern", erinnert er.

"Wollen für Anthoine fahren"

Ohne Frage sei Radillion eine "einzigartige Kurve" im Kalender. "Aber ich bin mir nicht sicher, ob die Kurve etwas damit zu tun hat", grübelt er und verweist darauf, dass man den tödlichen Unfall nun genau analysieren und seine Schlüsse daraus ziehen werde. Eine Konsequenz zog die Formel 2 bereits am Samstagabend, als man das vor Sonntag angesetzte Sprintrennen absagte.

"Es war richtig, das Formel-2-Rennen abzusagen", findet Abiteboul. Auch in der Formel 3 sei es eine "enge Entscheidung" gewesen. "Es sind junge Leute - wirklich jung", erklärt Abiteboul. Letztendlich ging die Nachwuchsserie am Sonntagmorgen an den Start. Und das wird am Nachmittag auch die Formel 1 tun. Abiteboul erklärt, dass die Piloten der Königsklasse aufgrund ihres Alters und ihrer Erfahrung in der Lage seien, mit der Situation umzugehen.


Fotostrecke: Gedenkminute für Anthoine Hubert

"Daniel [Ricciardo] ist sehr emotional", verrät er im Hinblick auf seine eigenen Piloten, während Nico Hülkenberg eine "andere Art" habe, mit dem Vorfall umzugehen. "Als sie gestern mitbekamen, was los war, haben sie sofort alle Aktivitäten gestoppt, [...] weil es die richtige Sache war", verrät Abiteboul. Daher sei es für ihn schon etwas "merkwürdig", am Sonntag ein Rennen zu haben.

"Aber wir sagen auch, dass wir für Anthoine fahren wollen", stellt er klar. Zudem habe sich die Formel 1 nach der Tragödie als "echte Familie" gezeigt, was in der Königsklasse nicht immer der Fall sei. So hat der Tod von Anthoine Hubert zumindest dafür gesorgt, dass die Motorsportwelt für einige Stunden etwas näher zusammengerückt ist.

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