• 25. Juli 2019 · 19:12 Uhr

Leclerc gibt zu: War zu Saisonbeginn "eingeschüchtert"

Charles Leclerc zieht nach zehn Saisonrennen für die Scuderia Ferrari vor dem Grand Prix von Deutschland eine Zwischenbilanz - Der erste Sieg bleibt sein großes Ziel

(Motorsport-Total.com) - Charles Leclerc hat die erste Saisonhälfte als Ferrari-Pilot bald hinter sich gebracht. Der Monegasse verpasste zweimal seinen ersten Grand-Prix-Erfolg knapp. Im Rückblick auf die ersten Monate im Topteam stellt er fest, dass er zu Beginn noch recht schüchtern agiert hat. Seit Frankreich ist der 21-Jährige endgültig bei der Scuderia im Team angekommen.

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Charles Leclerc hat sich erst ab Frankreich richtig wohl gefühlt Zoom Download

"Ich kam in ein sehr großes Team, in meinem gerade mal zweiten Jahr in der Formel 1. Ich war ein bisschen eingeschüchtert", gibt Leclerc am Donnerstag in Hockenheim zu. "Ich wollte nicht in diese neue Beziehung starten und gleich sagen: 'Okay, ich will es so, so und so haben.'"

Der Rookie konnte zu Saisonbeginn gerade einmal auf einen Erfahrungsschatz von 21 Rennen mit Sauber zurückgreifen. Er wollte den SF90 "erst einmal verstehen" und sich mit seiner Fahrweise "so gut wie möglich" daran anpassen.

Ab Frankreich das Auto mehr an Leclerc angepasst

"Das ist mir an einem Punkt gut gelungen, finde ich. Dann ging es darum, das Auto ein bisschen mehr in meine Richtung abzustimmen. Das hat meine Leistung nochmals verbessert", erklärt Leclerc. Besonders in den Qualifying-Sessions konnte der Monegasse in den vergangenen Rennen stark aufholen.

In den vergangenen drei Rennen lag er sowohl auf einer schnellen Runde als auch im Rennen vor seinem Teamkollegen Sebastian Vettel. Bis Frankreich dauerte seine Eingewöhnungsphase, verrät er rückblickend. In Le Castellet hat Ferrari ein umfangreiches Update-Paket eingeführt, samt Unterboden und neuem Front- und Heckflügel.

Vor allem auf der Front hat das Team eine Umstellung vorgenommen. "Wir haben unsere Herangehensweise verändert und ich habe das Auto etwas mehr auf meine Bedürfnisse abgestimmt. Ich kann es jetzt natürlicher bewegen. Das hilft mir."

Zuletzt in Österreich und Großbritannien konnte Leclerc mit fahrerischen Glanzleistungen auffallen. Sein Kampf gegen Max Verstappen über weite Strecken in Silverstone verzückte Fans und Beobachter gleichermaßen. Viele Kritiker forderten deshalb auch ein Umdenken in der Ferrari-Führungsetage.

Zwar stärkt Mattia Binotto weiterhin Vettel als offizielle Nummer 1 den Rücken, Leclerc erhöht jedoch mit seinen Leistungen den Druck auf den Deutschen. Liegt er jetzt gar auf Augenhöhe mit dem viermaligen Weltmeister?

"Ich bin nicht der ideale Ansprechpartner, um eine Antwort auf diese Frage zu geben", winkt er ab. "Ich gebe einfach mein Bestes, zumindest auf der Strecke." Die Zusammenarbeit mit dem Deutschen laufe indes "sehr, sehr gut", freut er sich. "Wir haben eine gute Beziehung. Das ist wichtig für das Team."

Verhältnis zu Vettel? "Sehr gut!"

Die vergangenen Ergebnisse hätten daran auch nichts geändert: "Ich will ihn schlagen, er will mich schlagen. Wir dürfen uns glücklich schätzen, einen guten Kompromiss gefunden zu haben, um das Auto dorthin zu bringen, wo es hingehört. Wie ich schon sagte: Unser Verhältnis ist sehr gut."

Auch die Stimmung im Team sei "gut", trotz der Rückschläge in den vergangenen Monaten. Das Mercedes-Team liegt bereits 164 WM-Punkte vor Ferrari in der Konstrukteurs-WM, bei den Fahrern ist Vettel schon 100 Zähler weit zurück auf Rang vier.

Auf die Silberpfeile aufzuholen, sei eine "große Aufgabe", weiß Leclerc. "Denn Mercedes war seit Saisonbeginn nicht nur bei ein, zwei Rennen sehr schnell, sondern durch die Bank. Das macht es zu einer großen Herausforderung für uns. Doch für Ferrari ist nichts unmöglich."


Fotos: Grand Prix von Deutschland


Er werde hart kämpfen, bis zum Schluss. Sein persönliches Ziel für die zweite Saisonhälfte ist klar: der erste Sieg. Bereits in Bahrain und später in Österreich lag Leclerc auf Siegkurs, jedoch musste er sich in beiden Fällen mit einem Podestplatz zufriedengeben.

"Ich habe schon in der Vergangenheit betont: Ich bin nicht besessen davon. Ich mache meine Hausaufgaben dafür, versuche mich Schritt für Schritt zu verbessern, von Rennen zu Rennen. Ich bin mir ziemlich sicher: Der Erfolg wird sich einstellen. Wir arbeiten sehr hart, um uns zu steigern. Das ist das richtige Ziel für uns."

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