Toto Wolff und das dritte Auto: "Niemand hört mir zu"
Mercedes-Teamchef Toto Wolff träumt von einem dritten Silberpfeil in der Formel 1 und setzt sogar die Idee eines Vor-Qualifyings auf die Agenda
(Motorsport-Total.com) - Toto Wolffs Idee, die Formel-1-Teams von zwei auf drei Autos umzustellen, ist nicht neu. Im September 2018, als klar wurde, dass es für Mercedes-Junior Esteban Ocon kein Cockpit gibt, ging der Österreicher damit offensiv an die Medien. Doch der Vorstoß blieb ohne Auswirkungen. Auch in den Überlegungen für das Reform-Reglement 2021 spielt das dritte Auto keine Rolle.
Dabei ist Wolff immer noch ein Fan davon: "Ich würde es lieben", schmunzelt er bei einem Medientermin vor dem Grand Prix von Kanada in Montreal (Formel 1 2019 live im Ticker). "Und dann machen wir noch ein Vor-Qualifying dazu. Und sagen, dass nur zwei Autos pro Team sich für das Rennen qualifizieren!"
Das wäre ein revolutionäres Format: "Setzen wir Ocon in einen Mercedes und lassen ihn fahren. Dann hast du auf einmal einen Titelanwärter, der sich nicht für das Rennen qualifiziert, weil er nicht schnell genug ist." Eine Idee, die erstens nicht hundertprozentig ernst gemeint ist - und zweitens niemals eine Chance hätte, von den zuständigen Gremien abgesegnet zu werden.
Doch dass ein drittes Auto die Formel 1 beleben könnte, dazu steht Wolff auch ohne Augenzwinkern. Auch, weil er vor dem Problem steht, seinen Mercedes-Junioren keine Cockpits mehr beschaffen zu können, wie das Beispiel Ocon beweist. Red Bull löst das mit einem eigenen Juniorteam, Toro Rosso. Aber das kostet Millionen.
"Ich würde es lieben, den jungen Fahrern so eine Chance zu eröffnen", sagt Wolff. "Ich würde das dritte Auto sogar für alle verpflichtend machen." Mit einem Augenzwinkern fügt er an: "Ich setze mich dafür ein, aber niemand hört mir zu." Nachsatz: "Und ja, Esteban Ocon braucht dringend ein Cockpit."