Ferrari-Teamchef Binotto: Vettel hat bessere Titelchancen als Leclerc

Wie Ferrari-Teamchef Mattia Binotto nach Charles Leclercs Bahrain-Sternstunde die Rollenverteilung im Team sieht und wie er dem Senkrechtstarter Hoffnung macht

(Motorsport-Total.com) - Ferrari-Teamchef Mattia Binotto stellt klar, dass sein Team im Kampf um den WM-Titel trotz Charles Leclercs Sternstunde in Bahrain weiter auf Sebastian Vettel setzt. "Es bleibt, wie ich es zu Saisonbeginn gesagt habe", holt Binotto aus. "Wenn es zu einer 50:50-Situation kommt, in der wir eine Entscheidung treffen müssen, dann werden wir Sebastian den Vorteil einräumen, weil er mehr Erfahrung mit dem Team und in der Formel 1 hat."

Mattia Binotto stellt klar: Nur wenn Leclerc schneller ist, setzt das Team auf ihn

Da er bereits viermal Weltmeister wurde, sei die "Wahrscheinlichkeit größer, dass er wieder um den Titel kämpfen wird", argumentiert der 49-Jährige. Denn am Ende stehe "das Team im Vordergrund".

Binotto stellt aber auch klar, dass die Rollenverteilung bei der Scuderia noch lange nicht in Stein gemeißelt ist: "Wenn sich die Dinge in ein paar Rennen aus irgendwelchen Gründen - zum Beispiel Pech oder was auch immer - ändern sollten, dann könnten es passieren, dass wir unsere Haltung überdenken. Das ist mit beiden Fahrern so besprochen."

In Bahrain setzte sich Charles Leclerc im Infight gegen Vettel souverän durch

Und auch mit einer weiteren Aussage macht der Italo-Schweizer Youngster Leclerc Hoffnungen, dass selbst 2019 noch alles drin ist: "Auf der Strecke dürfen sie miteinander kämpfen, und der Fahrer, der klar schneller ist, wird den Vorteil haben." Das habe sich auch in Bahrain klar gezeigt: "Infolgedessen hatte Charles in Bahrain die Gelegenheit zur Pole-Position, und er hatte die Gelegenheit, um den Sieg zu kämpfen."

Dass es am Ende für Leclerc nicht klappte, war ausschließlich auf seinen technischen Defekt zurückzuführen. Dennoch glaubt Binotto, dass sein Team und sein Pilot gestärkt aus der Niederlage hervorgehen werden.

"Es war hart, zu verlieren, aber der Frust war wahrscheinlich sogar noch größer", erklärt der Teamchef. "Das gibt uns aber Rückenwind für China und für die kommenden Rennen. Ich habe Charles gesagt, dass er ein großartiges Qualifying und Rennen gefahren ist, aber dass seine Aussagen nach dem Rennen sogar noch fantastischer waren, denn sie haben gezeigt, wie reif er als Fahrer schon ist. Und jetzt stellen wir uns der nächsten Herausforderung."