Formel-1-Newsticker 01.04.2019

Formel-1-Live-Ticker: So reagieren italienische Medien auf die Ferrari-Pleite

Aktuell im Formel-1-Live-Ticker: +++ Bahrain-Analyse mit Ferrari-Teamchef Binotto +++ Plastiktüte bremst Bottas ein +++ Verstappen im "Überlebensmodus" +++

10:14 Uhr

Der Tag danach!

Hallo und herzlich willkommen zum Formel-1-Live-Ticker! Da sind wir wieder, am Tag danach - nach dem Bahrain-Grand-Prix in Sachir, dem zweiten Rennen der Formel-1-Saison 2019. Und wir müssen reden! :-)

Stefan Ehlen ist auch heute für Dich im Ticker-Einsatz. Unser großes Thema ist natürlich Ferrari und wie das Traditionsteam mit der Pleite von Bahrain umgeht. Wir werfen aber auch einen Blick auf die vielen anderen Geschichten, die das Rennwochenende geschrieben hat. Also anschnallen, wir starten!

Bei Fragen, Anregungen und Kommentaren erreichst Du mich am besten via Twitter unter @stefan_ehlen oder über das Kontaktformular auf unserer Webseite.


10:18 Uhr

Ferrari-Teamchef will nicht über Fehler reden

Sebastian Vettel hat in Bahrain einen möglichen Podestplatz weggeworfen, weil er sich im Duell mit Lewis Hamilton gedreht hat. Ferrari-Teamchef Mattia Binotto aber macht seinem Piloten keinen Vorwurf: "Ich denke nicht, dass wir über Fehler reden sollten. Wir befinden uns in einem Kampf. Und die Fahrer stellen sich einem solchen Kampf. Einfach ist das nie. Und so etwas kann passieren."

Er werde Vettel nicht kritisieren, betont Binotto, ganz im Gegenteil: "Wir müssen unsere Fahrer ermutigen, denn nur wenn sie am Limit fahren, können sie das bestmögliche Ergebnis erzielen. Genau das hat Seb versucht."

Es gäbe deshalb keine Missstimmung im Team, sagt der Teamchef weiter. "Wir müssen jetzt konzentriert bleiben. Denn wir können uns nur verbessern."


10:24 Uhr

Bottas: Plastiktüte im Frontflügel

Mercedes-Fahrer Valtteri Bottas hat sich nach dem Rennen über einen Leistungsverlust an der Vorderachse beschwert. "Mir hing zeitweise eine Plastiktüte am Frontflügel. Das hat Performance gekostet", meint er.

Insgesamt habe ihn der starke Wind in Bahrain aber auch sehr beeinträchtigt. "Es war unheimlich schwierig, einen Rhythmus zu halten", sagt Bottas. Das Rennen sei insgesamt "super schwierig" gewesen, weshalb er mit P2 sehr gut leben könne. "Ich freue mich über die Punkte, denn unterm Strich wird es in diesem Jahr um Konstanz gehen. Und auf diese Punkte kommt es am Ende an."


10:30 Uhr

Verstappen in Bahrain im "Überlebensmodus"

Und Red Bull war auch dabei. So oder so ähnlich lässt sich der Bahrain-Grand-Prix aus der Sicht des Teams von Max Verstappen beschreiben. Denn Red Bull war beim zweiten Saisonrennen auffällig unauffällig unterwegs, (fast) ohne Chance nach vorne, aber auch ohne Druck von hinten. Kurzum: kein Wochenende, mit dem Verstappen zufrieden sein kann. Sein Fazit: "Ich hatte nicht eine Runde, in der ich den Eindruck gehabt hätte, dass es gut wäre. Ich befand mich ständig im Überlebensmodus. Es ging nur darum, das Auto nach jedem Stint wieder zurückzubringen."

Red Bull habe sich bei der Abstimmung des RB15-Honda ein Eigentor geschossen, meint Verstappen. "Wir hatten zum Qualifying Änderungen am Set-up vorgenommen, aber das ging in die falsche Richtung. Und dann kannst du es nicht mehr ändern. Daher war es auch im Rennen nicht gut. Ich hatte einfach keinen Grip."


10:51 Uhr

Renault-Doppelausfall "schwer zu verdauen"

Gleiche Runde, gleiche Stelle, ähnliches Problem: Nico Hülkenberg und Daniel Ricciardo schieden in Bahrain mit technischen Defekten an ihren Renault-Fahrzeugen aus. Beim Hersteller aus Frankreich schrillen ob der Parallelität der Ereignisse die Alarmglocken. "Das ist wirklich schwer zu verdauen", meint Hülkenberg, verzichtet aber auf eine Schimpftirade. "Die Motorenleute in Viry werden am Boden zerstört sein. Da bringt es nichts, jetzt auch noch draufzuhauen. Wir müssen zusammenstehen und uns gegenseitig helfen."

Allerdings fordert Hülkenberg von seinem Arbeitgeber eine "rasche Lösung" ein. "Wir haben ja eine gewisse Historie mit diesen Problemen", sagt er. "Die müssen wir in den Griff kriegen."


10:56 Uhr

Greta Thunberg

Die Formel 1 knickt ein vor einer 16-Jährigen: Greta Thunberg organisiert in Schanghai einen ihrer Freitagsproteste, dafür gibt's kein Training für Lewis Hamilton & Co. Auch nicht schlecht! Hast du den Artikel schon gelesen? Nein? Dann hier!

Mein Kollege Christian Nimmervoll telefoniert gerade wie verrückt, um Stimmen zu der Hammer-News des heutigen Morgens einzuholen. Bisher erfolglos: Die Herren Teamchefs sitzen wohl alle noch im Flieger ...


11:03 Uhr

Dreher war nicht Druck geschuldet, sagt Vettel

Spürt Sebastian Vettel den Druck durch Mercedes und durch seinen neuen Ferrari-Teamkollegen Charles Leclerc? Kritiker werfen es dem viermaligen Weltmeister nach seinem Fahrfehler im Bahrain-Grand-Prix jedenfalls vor. Denn wieder einmal hat Vettel im Duell mit Lewis Hamilton sein Auto in einen Dreher geschickt. "Das hat aber nichts mit Druck zu tun", beteuert Vettel. "Es hat mich einfach überrascht, dass plötzlich das Heck wegging. Und als ich mich wegdrehte, da war es schon zu spät."

Er habe allerdings durchaus daran zu knabbern, meint Vettel. "Es war mein Fehler, das muss ich erst einmal verdauen." Und kostspielig war es noch dazu: Vettel hat einen möglichen Sieg verloren, mindestens aber einen Podestplatz. In der WM-Gesamtwertung liegt er so nur auf P5 ? unter anderem hinter Leclerc ?


11:17 Uhr

Albon und der "Feuerball" vor ihm

Formel-1-Neuling Alexander Albon hatte auf dem Weg zu seinem ersten Punkteergebnis in Bahrain eine Schrecksekunde zu überstehen, gleich nach dem Start. "Ausgangs Kurve 3 schoss mir ein Feuerball ins Gesicht und hat mich abgelenkt", sagt der Toro-Rosso-Fahrer. Direkt vor ihm hatte der Racing Point RP19 von Lance Stroll in Folge einer Berührung mit dem Haas VF-19 von Romain Grosjean reichlich Funken geschlagen. "Das hat mich eiskalt überrascht", meint Albon. "Ich fragte mich nur: Was geht hier eigentlich vor sich?"

Er habe nicht nur den "Feuerball" auf sich zukommen sehen, sondern sogar die Hitze der Funken gespürt. "Das war eine völlig neue Erfahrung für mich", so der Formel-1-Neuling. "Ich hatte keine Angst davor, aber ich dachte mir: Ich muss dringend weg davon! Ich verlor dadurch sogar eine Position." Doch nach 57 Runden gab's ein Happyend: P9 und erstmals Punkte.


11:20 Uhr

Übrigens: Toto Wolff investiert in Psychologie-Start-up

Manisch depressiv? Kein Problem! Die Website Instahelp bietet Hilfe an. Das ist kein Scherz, sondern unser voller Ernst. Und warum uns das interessiert? Weil ausgerechnet Mercedes-Teamchef Toto Wolff laut Presseaussendung einen "Millionenbetrag" investiert hat und als Teilhaber eingestiegen ist. Die Story von heute Morgen gibt's hier, falls Du sie verpasst hast!


11:48 Uhr

Bahrain meldet Zuschauerrekord

Beim Bahrain-Grand-Prix 2019 waren mehr Zuschauer denn je vor Ort. Das vermelden die Streckenbetreiber in Sachir. Demnach seien 34.000 Fans alleine am Sonntag an die Strecke gekommen. Über das komplette Wochenende wurden 97.000 Zuschauer gezählt. Aber: Dabei wird jeder einzelne Tag komplett in die Gesamtsumme aufgenommen. Wer also von Donnerstag bis Sonntag täglich an die Strecke geht, der wird auch täglich gezählt - insgesamt vier Mal.


11:51 Uhr

So viele Premieren gab's wirklich für Leclerc

Charles Leclerc mag seinen Premierensieg in der Formel 1 verpasst haben, aber: Es gibt eine ganze Reihe von Dingen, die ihm erstmals in seiner Laufbahn gelungen sind. Hier ist die Liste:

- erste Trainingsbestzeit
- erste Pole-Position
- erste Führungsrunden
- erste schnellste Rennrunde
- erster Podestplatz

Und ganz nebenbei hat Leclerc 41 Runden lang geführt. Das sind mehr Runden in einem Rennen als sein Ferrari-Teamkollege Sebastian Vettel in den vergangenen zehn Rennen seit seinem Sieg im Belgien-Grand-Prix 2018 an der Spitze verbracht hat ?


11:58 Uhr

Kubica wieder Schlusslicht: "Bin nicht frustriert!"

Wieder nur Letzter in der Formel 1: Robert Kubica und Williams lagen auch beim zweiten Rennwochenende des Jahres ganz hinten. Doch Kubica sagt: "Ich bin nicht frustriert, wirklich nicht. Wir versuchen einfach nur, unser Bestes zu geben, mit dem, was wir zur Verfügung haben."

Und der FW42-Mercedes sei ein bockiges Fahrzeug, ganz speziell das Fahrzeug von Kubica. Es verhalte sich anders als das Schwesterauto von George Russell, obwohl die gleichen Einstellungen vorliegen würden. "Das macht es schwierig, das schränkt dich ein", erklärt Kubica. "Andererseits ist es unheimlich wichtig, dass wir verstehen, warum das so ist. Und wir brauchen eine Lösung. Hoffentlich finden wir sie schneller als wir alle denken. Denn es muss besser werden."


12:10 Uhr

Druck auf Gasly bei Red Bull wird größer

Formel-1-Fahrer Pierre Gasly hat im zweiten Rennen für Red Bull zwar gepunktet, doch das macht seine Situation im Team nur bedingt einfacher. Klar ist: Der Teamkollege von Max Verstappen steht mehr und mehr unter Druck. Denn auch in Bahrain ist es ihm nicht gelungen, im Qualifying in die Top 10 zu fahren. Teamchef Christian Horner ist allerdings willens, Gasly mehr Zeit einzuräumen: "Sobald er sich mal weiter vorne qualifiziert, wird es ihm leichter fallen. Im Rennen war er ohnehin stark unterwegs, vor allem in der zweiten Hälfte. Das wird ihm frisches Selbstvertrauen bescheren."

Außerdem sei der RB15 derzeit ein "schwieriges" Auto, betont Horner. "Wir scheinen damit nur ein sehr schmales Einsatzfenster zu haben. Max tut sich leichter als Pierre. Aber das wird noch kommen, da bin ich sicher."

Gasly selbst meint, er habe noch nicht das passende Set-up für das Fahrzeug gefunden. "Wir müssen das Auto noch etwas mehr an meinen Fahrstil anpassen", erklärt er. "Ich kann im Auto einfach noch nicht das tun, was ich tun will. Ich kann es nicht ans Limit bringen, weil das Auto nicht so reagiert, wie ich es erwarte." Unter dem Strich bedeute das: "Es gibt mehr Potenzial, aber wir müssen es erst erschließen."


12:25 Uhr

Pressestimmen aus Italien zur Ferrari-Pleite

Die italienische Presse geht nach dem Bahrain-Grand-Prix hart mit Ferrari ins Gericht. Hier sind einige Ausschnitte aus der Berichterstattung der Printmedien:

Gazzetta dello Sport: "Im Vergleich zu 2018 fehlen zwei Siege. Es gibt Motorensorgen ? und Sebastian Vettel sieht wieder Gespenster. Charles Leclerc aber gibt Anlass zur Freude. Er ist stark und der SF90 ist schnell. Der Monegasse bestätigt in nur zwei Rennen für Ferrari, dass er das Talent und den Willen [zum Erfolg] hat."

La Stampa: "Erst die Pole-Position, dann ein Überholmanöver gegen den Teamkollegen und dann die Panne: Leclerc musste seinen ersten Sieg verschieben, weil der Motor nicht mitgespielt hat. Vettel wurde nervös im Duell mit Hamilton und drehte sich. Der Deutsche hat zwar wieder ins Rennen eingegriffen, verlor aber kurz darauf den Frontflügel und musste an die Box."

Repubblica: "Der jüngste Pole-Setter aller Zeiten für Ferrari wurde kurz vor dem Ende von seinem Auto im Stich gelassen und hat so den Sieg verpasst. Vettel war es am Start gelungen, zu seinem Teamkollegen aufzuschließen, aber er musste seinen Platz an den entfesselt fahrenden Monegassen abtreten. Vettel verlor die Konzentration (und den Flügel) nach Druck von Hamilton und musste in die Box, kämpfte sich dann von P8 auf P5 nach vorne. Mercedes hat wieder von den Pannen bei Ferrari profitiert."


12:44 Uhr

Haas "hoffnungslos" unterwegs in Bahrain

"Das Auto hatte einfach keine Pace", sagt Kevin Magnussen nach dem zweiten Saisonlauf der Formel 1. Das hatte nach dem Qualifying noch ganz anders geklungen. Denn sowohl er als auch Romain Grosjean hatten Top-10-Startplätze erzielt. Doch daran konnte Haas im Rennen nicht mehr anknüpfen. "Es war von Anfang bis Ende einfach nur hoffnungslos", meint Magnussen. "Irgendwas hat da nicht gestimmt. Wir müssen genau analysieren, was schiefgelaufen ist. Denn wir haben ganz sicher ein gutes Auto, wenn wir es zum Arbeiten kriegen." Wenn dieser Fall aber eben nicht eintrete, dann sei das "besorgniserregen", so Magnussen weiter. "Wir waren im Rennen einfach chancenlos."

Der Däne macht die Reifen für die fehlende Leistung im Grand Prix verantwortlich. "Ich hatte einfach keinen Grip. Das Auto rutschte nur herum, ich verbremste mich sehr oft. Außerdem waren wir auf den Geraden die Langsamsten. Da fällst du Runde um Runde einfach nur zurück."


12:52 Uhr

Ferraris 99 im 999. Rennen

Die Zahl 99 war beim Bahrain-Grand-Prix 2019 ? dem 999. WM-Lauf der Formel-1-Geschichte ? ein bestimmendes Thema für Ferrari. Denn am Samstag wurde Charles Leclerc zum 99. Pole-Setter der Rennserie. Und am Sonntag führte Sebastian Vettel zum 99. Mal ein Formel-1-Rennen an. Geholfen hat all dies aber nicht: Trotz hervorragender Trainingsleistungen erzielte nicht Ferrari, sondern Mercedes einen Doppelsieg in Bahrain. Ferrari blieben nach technischen und fahrerischen Fehlern nur die Ränge drei und fünf.