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"Schumi", die Legende und ihre Autos - jetzt zum Durchklicken! Alles beginnt 1991 in Spa mit dem Jordan 191 - und ist bereits nach wenigen Metern wieder vorbei. Das Debütrennen dauert nur wenige Meter, dann gibt die Kupplung auf. Im Jordan 191 sitzt der spätere Rekordchampion nie wieder. Bilanz: 1 Rennen, 0 Siege, 0 Pole-Positions.
Benetton B191/B191B: Nur ein Rennen später in Monza sitzt "Schumi" bereits bei seinem neuen Team im Auto. Dort fährt er die Saison 1991 zu Ende und holt im folgenden Jahr in der B-Version des Boliden in Mexiko seinen ersten Podestplatz - im gerade einmal achten Formel-1-Rennen! Bilanz: 8 Rennen, 0 Siege, 0 Pole-Positions.
Benetton B192: Mit etwas Verspätung kommt das neue Auto für die Saison 1992. Der Benetton B192 geht in diesem Jahr als das Auto in die Geschichte ein, mit dem "Schumi" seinen ersten Grand-Prix-Sieg feiert. Der Deutsche triumphiert in Spa, wo er fast genau ein Jahr zuvor sein Debüt gab. Bilanz: 13 Rennen, 1 Sieg, 0 Pole-Positions.
Benetton B193/B193B: Auch im folgenden Jahr geht es weiter aufwärts. In 16 Rennen schafft es Schumi 1993 neunmal auf das Podium. In der B-Version des B193 feiert er in Estoril außerdem einen weiteren Sieg. Der ganz große Wurf wird Benetton aber erst im folgenden Jahr gelingen ... Bilanz: 16 Rennen, 1 Sieg, 0 Pole-Positions.
Benetton B194: "Schumis" erstes Weltmeisterauto! Vor allem zu Saisonbeginn dominiert der B194 die Königsklasse. Schumacher fährt von Sieg zu Sieg und sichert sich beim Saisonauftakt in Brasilien seine erste Pole-Position in der Formel 1. Am Ende des Jahres gewinnt er den Titel. Bilanz: 14 Rennen, 8 Siege, 6 Pole-Positions.
Benetton B195: Im folgenden Jahr legen Schumacher und Benetton nach. Gewann man den WM-Titel 1994 erst im letzten Saisonrennen, macht "Schumi" den Sack in der Saison 1995 bereits beim drittletzten Rennen des Jahres in Aida perfekt. Der B195 ist der letzte Benetton, den "Schumi" pilotiert. Bilanz: 17 Rennen, 9 Siege, 4 Pole-Positions.
Ferrari F310: Mit seinem Wechsel zu Ferrari erfüllt sich Schumacher einen Traum. 1996 kann er mit der "Roten Göttin" noch nicht um den Titel mitkämpfen. Der F310 ist weder schnell noch zuverlässig. Trotzdem reicht es in "Schumis" Debütsaison in Maranello zu einigen Achtungserfolgen. Bilanz: 15 Rennen, 3 Siege, 4 Pole-Positions.
Ferrari F310B: Nach dem Übergangsjahr 1996 ist Schumacher 1997 wieder voll drin im Titelkampf. Zwar muss er sich am Ende ganz knapp Jacques Villeneuve im Williams geschlagen geben, doch der neue F310B ist für Ferrari ein Schritt in die richtige Richtung. Bilanz: 17 Rennen, 5 Siege, 3 Pole-Positions.
Ferrari F300: Auch 1998 hält Schumacher den Titelkampf bis zum letzten Saisonrennen offen. Mit 86 Punkten und sechs Siegen ist es "Schumis" bis dahin erfolgreichste Saison in Rot. Dieses Mal zieht er am Ende jedoch gegen Mika Häkkinen und McLaren-Mercedes den Kürzeren. Bilanz: 16 Rennen, 6 Siege, 3 Pole-Positions.
Ferrari F399: Was wäre gewesen, wenn ...? Der F399 hat das Potenzial, Ferraris erstes Weltmeisterauto seit 1979 zu werden. Doch nachdem sich Schumacher in Silverstone das Bein bricht und mehrere Rennen auslassen muss, geht der Titel auch 1999 wieder an Mika Häkkinen. Bilanz: 10 Rennen, 2 Siege, 3 Pole-Positions.
Ferrari F1-2000: Im fünften Jahr klappt es endlich mit dem Titel. Im F1-2000 gewinnt Schumacher mehr als die Hälfte seiner Rennen. Das schaffte er zuvor nur in seinen beiden WM-Jahren bei Benetton. Für "Schumi" und Ferrari ist das aber erst der Anfang einer unerreichten Dominanzserie ... Bilanz: 17 Rennen, 9 Siege, 9 Pole-Positions.
Ferrari F2001/F2001B: Das neue Auto für die Saison 2001 steht seinem Vorgänger in nichts nach - im Gegenteil. "Schumi" gewinnt den Titel bereits vier Rennen vor Saisonende, und die B-Version des Autos ist so gut, dass sie auch zu Beginn der Saison 2002 noch zweimal zum Einsatz kommt. Bilanz: 19 Rennen, 10 Siege, 12 Pole-Positions.
Ferrari F2002: Das neue Auto ist anschließend noch einmal ein Sprung nach vorne. Gegen den F2002, der auch zu Beginn der Saison 2003 noch viermal an den Start geschickt wird, ist 2002 kein Kraut gewachsen. Dieses Mal gewinnt "Schumi" den Titel bereits sechs Rennen vor Saisonende. Bilanz: 19 Rennen, 11 Siege, 8 Pole-Positions.
Ferrari F2003-GA: Nachdem der F2002 endlich in den verdienten Ruhestand geschickt wird, übernimmt der F2003-GA. Dieser ist zwar nicht so dominant wie seine Vorgänger, am Ende des Jahres 2003 reicht es für Schumacher und Ferrari aber trotzdem zum bereits vierten WM-Titel in Serie. Bilanz: 12 Rennen, 5 Siege, 3 Pole-Positions.
Ferrari F2004: 2004 ist der Ferrari endlich mal wieder rechtzeitig zum Saisonstart fertig - und das zahlt sich aus. Schumacher fährt seine dominanteste Saison überhaupt und gewinnt 12 der ersten 13 Rennen! Der Bolide, der 2005 noch zwei Einsätze bekommt, ist "Schumis" letztes Weltmeisterauto. Bilanz: 20 Rennen, 13 Siege, 8 Pole-Positions.
Ferrari F2005: Nach fünf WM-Titel in Serie ist 2005 Schluss mit der Ferrari-Dominanz. Das neue Reglement bremst die Scuderia ein, und im F2005 reicht es für Schumacher lediglich zu einem Sieg beim Skandalrennen in Indianapolis. Nach Saisonende wird der Bolide direkt eingemottet. Bilanz: 17 Rennen, 1 Sieg, 1 Pole-Position.
Ferrari 248F1: "Schumis" letzter Formel-1-Ferrari! Nach der Saison 2006 beendet der Rekordchampion seine Karriere. Ein Happy-End bleibt aus: Der Titel geht - wie auch schon im Jahr zuvor - an Fernando Alonso und Renault. Für Schumacher ist es aber nur ein Abschied auf Zeit ... Bilanz: 18 Rennen, 7 Siege, 4 Pole-Positions.
Mercedes MGP W01: Nach drei Jahren Pause kehrt "Schumi" 2010 zurück - im Silberpfeil. Der Deutsche soll dabei helfen, das neue Mercedes-Werksteam aufzubauen. Das braucht allerdings seine Zeit, und die sportlichen Erfolge bleiben zunächst aus. Bilanz: 19 Rennen, 0 Siege, 0 Pole-Positions.
Mercedes MGP W02: Auch das Nachfolgemodell ist noch lange nicht reif für den Titel. Wie auch schon im Vorjahr bleibt Schumacher ohne Podestplatz. Auch Teamkollege Nico Rosberg, der 2010 immerhin dreimal Dritter wird, geht in diesem Jahr leer aus. Bilanz: 19 Rennen, 0 Siege, 0 Pole-Positions.
Mercedes MGP W03: Mehr als ein (glücklicher) Podestplatz ist auch in "Schumis" Abschiedssaison 2012 nicht drin. Zwar gewinnt der W03 ein Rennen, doch diesen fährt Teamkollege Rosberg ein. Nach drei durchwachsenen Jahren endet Schumachers Comeback mit Mercedes. Bilanz: 20 Rennen, 0 Siege, 0 Pole-Positions.
(Motorsport-Total.com) - Michael Schumacher, der erfolgreichste Formel-1-Pilot aller Zeiten, so erzählt man sich, war nicht nur einfach mit einem gottgegebenen Talent fürs Rennfahren ausgestattet. Nein, er war seinen Rivalen auch in allen anderen Bereichen meilenweit überlegen.
Wo andere joggen gingen, brachte er sein eigenes Fitnessstudio an die Rennstrecke. Wenn er in Fiorano länger testen wollte, um auch noch die letzte Tausendstelsekunde aus seinem Ferrari herauszukitzeln, sollen die Mechaniker schon gestöhnt haben, wie lange das noch geht. Schließlich wollten sie alle zu ihren Familien nach Hause. Aber für "Schumi" haben sie's dann doch gemacht. Denn keiner hat sich so um seine Mechaniker gekümmert, heißt es, wie der Deutsche. Und keiner sonst hat je seine ganze Crew beim Vornamen gekannt.
Viele der Geschichten stimmen wahrscheinlich sogar. Aber was Schumachers einzigartige Arbeitsweise betrifft, sei, so glaube er, "vieles auch Legende", sagt Sebastian Vettel in einem Interview mit der 'Sport Bild'.
"Ich bin mir nicht sicher, wie deutsch Michael wirklich ist. Jeder Mensch unterscheidet sich vom anderen, deshalb sollte man jemanden nicht gleich mit einer Flagge abstempeln", sagt Vettel, der 2019 in seinem fünften Ferrari-Jahr endlich Weltmeister werden möchte. Genau so, wie es sein großes Vorbild Schumacher einst im Jahr 2000 geschafft hat.
Es stimme aber, "dass Michael bei Ferrari sehr gründlich und akribisch war. Fest steht, dass Michael auch wegen seiner Arbeitsweise so erfolgreich war. Und klar, eine solche Art färbt auch ab. Bin ich auch so? Das sollten andere beantworten. Ich denke nicht, dass Michael mit seiner gründlichen Arbeitsweise geprahlt hat. Die haben andere ihm attestiert."
Die Parallelen zwischen Michael Schumacher vor 19 Jahren und Sebastian Vettel heute sind frappierend. Das geht bis hin zum Alter: Beide waren/sind zu Beginn ihrer fünften Ferrari-Saison 31 Jahre alt. Und so, wie der kleine Vettel damals zum großen Schumacher aufgeschaut hat, schaut heute wieder ein kleiner Schumacher zu einem großen Vettel auf. Als würde sich die Zeit im Kreis drehen.
Der Unterschied sei, sagt Vettel: "Michael war mein großes Vorbild, er ist es auch heute noch in gewisser Weise. Er fehlt mir. Mick hat seine Familie, da braucht er niemand anders. Aber er weiß, dass er immer zu mir kommen kann, wenn er Fragen hat. Ob ihm meine Antworten dann helfen, ist eine andere Frage."
Mick Schumacher könnte noch dieses Jahr für Alfa Romeo erstmals Formel 1 testen. Beim Formel-2-Test in Jerez hat er schon mal mit Bestzeit aufhorchen lassen - gegen alle etablierten Namen der Rennserie. Es sei daher nur eine Frage der Zeit, bis er den letzten Schritt macht und in einem Grand-Prix-Cockpit auftaucht: "Den wird er meiner Meinung nach machen. Man muss ihn nur fair behandeln", prognostiziert Vettel.
Er selbst werde das tun und mit Rat und Tat zur Seite stehen. Nicht mit Tipps über das Rennfahren per se. "Es gibt aber Dinge abseits davon, die man aufgrund seiner größeren Erfahrung weitergeben kann", sagt er. "Am besten ist, Mick sammelt seine eigenen Erfahrungen. Dazu kommt: Die Erwartungshaltung an ihn ist extrem groß. Er braucht sicher keinen, der ihn daran erinnern muss."