Donuts: Warum die Ingenieure meistens Spielverderber sind

Die traditionellen Donuts nach dem Saisonfinale zählen für viele Fans zu den Highlights, doch es gibt einen Grund, wieso sie nicht nach jedem Rennen stattfinden

von Sven Haidinger · 02.12.2018 12:00

(Motorsport-Total.com) - Als die Piloten nach der Zielflagge in Abu Dhabi mit qualmenden Reifen Donuts drehten, hielt es kaum einen Zuschauer auf den Sitzen. Dennoch ist das Spektakel, das es in der Regel nur beim Saisonfinale gibt, nicht bei allen Teams gerne gesehen. Als Romain Grosjean in der Auslaufrunde von seinem Renningenieur Gary Gannon wissen wollte, ob er Donuts drehen dürfe, antwortete dieser: "Der Kommandostand sagt nein!"

Donut-Festival in Abu Dhabi: Die Fans lieben es, aber nicht alle Ingenieure

Grosjean gab sich damit allerdings nicht zufrieden und fragte nach, was das nun bedeute. Die Antwort des US-Amerikaners, er wisse es nicht und könne nur sagen, dass die Frage mit Nein beantwortet worden war, machte beim Franzosen, der es daraufhin ordentlich qualmen ließ, wenig Eindruck.

Doch warum sind die Donuts bei den Teams so unbeliebt und was spricht dagegen, dass dieser Showaspekt nach jedem Rennen eingeführt wird? "Ehrlich gesagt lieben wir es von vorne bis hinten", outet sich Mercedes-Technikchef James Allison überraschenderweise als Donut-Fan.

Deshalb stoppte Hamilton in Abu Dhabi so früh

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Doch es gibt da ein Problem: "Man könnte es nicht nach jedem Rennen machen, weil wir dadurch die Informationen über den Reifenabbau verlieren würden."

Durch die Donuts werden "die Hinterreifen richtig rangenommen und wir hätten dann keine Infos über den Zustand der Reifen bei der Zieldurchfahrt", stellt der Brite klar. "Außerdem nimmt das Getriebe dabei einen gewissen Schaden."

Dennoch habe Hamiltons Renningenieur Peter Bonnington dem Weltmeister ganz im Gegensatz zur Haas-Herangehensweise über Funk mitgeteilt, "dass er auf Start-Ziel noch eine Reihe an Donuts hinlegen sollte, damit wir sie live sehen konnten und nicht nur auf dem Bildschirm", offenbart Allison. Denn nach dem Saisonfinale "und einem harten Jahr ist es fantastisch, wenn die Fahrer sich so mit ihren Autos austoben".