Formel 1 führt neues System zur Übertragung von Unfalldaten ein

Per Satellit können Unfalldaten und Live-Bilder aus einem verunfallten Auto direkt an Rettungskräfte übertragen werden - Vor allem der Rallye-Bereich soll profitieren

(Motorsport-Total.com) - Die FIA hat beim Brasilien-Grand-Prix ein neues System zur Übermittlung von Unfalldaten erfolgreich in der Formel 1 eingeführt. Ab sofort ist es möglich, Informationen ohne die Nutzung des im Falle eines Crashs möglicherweise beschädigten Funksystems zu übertragen. "Uns ist ein sehr, sehr wichtiger Schritt in Sachen Sicherheit gelungen", findet der FIA-Verantwortliche Alain Chantegret.

Bei Unfällen weiß die Rennleitung nun noch schneller Bescheid

So können Messdaten über die G-Kräfte eines Aufpralls oder Live-Videomaterial aus dem Cockpit an die Rennleitung oder direkt in das Medical-Car gesendet werden. "Es wird also sofort klar, was an der Unfallstelle passiert und die nötigen Maßnahmen können schneller eingeleitet werden", weiß Ian Roberts von der FIA. "Sogar wenn es uns nur zehn oder 20 Sekunden bringt, ist es fantastisch."

Dabei geht es der FIA weniger um die Formel 1 als um Rennserien wie die Rallye-Weltmeisterschaft. Schließlich haben es die Rettungskräfte auf Rundkursen naturgemäß nicht weit, bis sie an der Unfallstelle eintreffen. Im Offroad-Bereich kann es anders sein. "Die Rennleitung kann 200 Kilometer weit weg sitzen, die Lage dank der Technik aber sofort einschätzen", so Chantegret. "Es ist sehr wichtig, dass die Daten über Satellit und nicht über das Auto selbst übertragen werden."