Toto Wolff: Nur "Last-Minute-Chance" kann Esteban Ocon noch retten

Es sieht danach aus, als würde Mercedes' Toptalent 2019 als Test- und Ersatzfahrer im Werksteam unterkommen - Toto Wolff spart sich Kritik an Williams' Paydriver-Politik

(Motorsport-Total.com) - Mercedes-Sportchef Toto Wolff hofft weiter zaghaft, dass sein Toptalent Esteban Ocon für die Formel-1-Saison 2019 noch ein Stammcockpit erhält. Weil der Franzose bei Force India sicher raus ist und Toro Rosso aus politischen Gründen keine Alternative ist, bleibt nur Williams. Es müsste sich aber "eine Last-Minute-Chance" eröffnen, meint Wolff - was gar nicht nach Optimismus klingt.

Ocon wird sich wohl ein Jahr gedulden müssen, bis er wieder Formel 1 fährt

"Es liegt nicht an uns, sondern an Claire (Teamchefin Williams; Anm. d. Red.) und ihrem Team", sagt Wolff, der trotz Motorenpartnerschaft lediglich begrenzten Einfluss auf die Entscheidungen in Grove besitzt - und mit George Russell bereits einen Mercedes-Junior für 2019 installiert hat.

Logisch, dass sich Williams den zweiten Drive teuer bezahlen lassen will - möglicherweise wieder mit den Millionen der russischen SMP-Bank und deren Fahrer Sergei Sirotkin. Aber auch der frühere Sauber- und Haas-Pilot Esteban Gutierrez, der sein Geld aus der mexikanischen Telmex-Förderung erhält, steht wohl auf der Liste. Nebst Tester Robert Kubica und McLaren-Nachwuchsmann Nyck de Vries.

Wolff bleibt diplomatisch und sagt über Claire Williams: "Sie wird ihre Entscheidung nach bestem Wissen und Gewissen treffen - unter kommerziellen Gesichtspunkten und unter solchen, die den Fahrer betreffen."

So schnell würde bei Williams aber kein Vertrag unterschrieben, weiß Wolff und bereit sich darauf vor, Ocon als Test- und Ersatzfahrer bei den Silberpfeilen zu installieren. "Die Situation, dass wir für ihn einen Platz für 2020 finden müssen, scheint sich zu manifestieren", sagt er. "Es braucht jetzt ein Übergangsjahr, in dem wir ihn stark in unser Team einbinden müssen." Möglicherweise mit dem Ziel, Valtteri Bottas zu beerben. Heißt auch, dass andere Rennserien offenbar zunächst tabu sind.