Zanardi: Keine realistische Titelchance mehr für Sebastian Vettel

Ist der WM-Kampf 2018 für Sebastian Vettel und Ferrari gelaufen? Ex-Formel-1-Pilot Alessandro Zanardi schreibt den Deutschen nach Singapur jedenfalls ab

von Ruben Zimmermann · 18.09.2018 14:19

(Motorsport-Total.com) - 40 Punkte Rückstand bei noch sechs Rennen: Sebastian Vettel hat rechnerisch zwar noch Chancen, Formel-1-Weltmeister 2018 zu werden. Realistisch gesehen hat Rivale Lewis Hamilton aber - spätestens nach dem Sieg in Singapur am Sonntag - die besten Karten, sich in diesem Jahr zum fünften Mal den WM-Titel zu sichern. Auch Alessandro Zanardi glaubt mittlerweile nicht mehr an ein "Wunder von Maranello".

So richtig konnte sich Sebastian Vettel über seinen Pokal in Singapur nicht freuen

"Es war nur ein Rennen, aber es hat den Sachverhalt in dieser Saison perfekt widergespiegelt", so der ehemalige Formel-1-Pilot in der 'Gazzetta dello Sport'. Dort erklärt Zanardi: "Nach Monza hatten alle den Eindruck, dass ein Sieg (in Singapur; Anm. d. Red.) die Dinge wieder geraderücken würde." Doch dort habe Hamilton dann alle Gegner "in Grund und Boden" gefahren.

Eine Machtdemonstration des amtierenden Weltmeisters, die auch bei Vettel Spuren hinterlassen hat. So habe man laut Zanardi nach dem Rennen "in Sebs Gesicht ablesen" können, wie es aktuell um Ferrari bestellt ist. Während Hamilton eine "perfekte" Leistung gezeigt habe, machten Vettel und Ferrari wieder einmal entscheidende Fehler - wie schon mehrfach in dieser Saison.

"Rein mathematisch darf Ferrari noch weiter daran glauben", räumt Zanardi ein. Sogar aus eigener Kraft könnte Vettel den Titel in diesem Jahr theoretisch noch holen, wenn er alle sechs noch verbleibenden Rennen gewinnt. "Realistisch" gesehen sei das Momentum aber klar auf der Seite von Hamilton, so Zanardi. Er glaubt nicht, dass Vettel und Ferrari das Blatt noch einmal wenden können.

Die Frage, ob Vettel in diesem Jahr noch Weltmeister werden kann, beschäftigt auch unsere Kollegen von meinsportradio.de. In der neuesten Ausgabe des Podcasts 'Starting Grid' diskutiert unser Chefredakteur Christian Nimmervoll mit den Moderatoren Kevin Scheuren und Ole Waschkau unter anderem über dieses Thema.