Formel-1-Newsticker 16.09.2018
Formel 1 Singapur 2018: Der Sonntag in der Chronologie
Aktuell im Formel-1-Live-Ticker: +++ Entscheidende Vettel-Schlappe gegen Hamilton? +++ Perez/Ocon-Crash sorgt für teaminternen Ärger +++ Sirotkin im Fokus +++
Es. Ist. Renntag!
Die Kollegen vor Ort sind ausgeschlafen. In der Redaktion sind die Finger aufgewärmt. Und wir heißen Dich wieder herzlich willkommen in unserem Ticker! Es ist alles angerichtet für einen spannenden Renntag beim Grand Prix von Singapur. Wir begleiten Dich von den Vorbereitungen über das Renngeschehen bis hin zu den ersten Analysen danach durch den Tag. Hast Du schon einen Favoriten auf den Sieg? Steigen wir am besten gleich mal ein und suchen nach ersten Anzeichen ...
Was bisher geschah
Ferrari ist nach der Heimspiel-Enttäuschung als klarer Favorit nach Singapur gereist. Auch von Red Bull hat man sich beim ersten Rennen nach der Europa-Saison viel erwartet. Und dann die Überraschung: Lewis Hamilton fährt im Qualifying die Runde seines Lebens! Lies nach ...
- wie das Qualifying ablief
- was Hamilton über seine "magische" Runde sagt
- wie sich die Startaufstellung für das Rennen gestaltet
Blick nach oben
Aktuell ist es noch Tag in Singapur - und auch stark bewölkt. Aber: Die Wolkendecke lockert sich bis zum Abend. Die Schauer und Gewitter ziehen vorbei. Bei um die 30 Grad wird nur ein leichter Wind aus Süden herrschen. Das sagt zumindest der Wetterdienst der FIA voraus. Wir glauben dem mal. Auch wenn mit dem Schauer vor Rennstart im vergangenen Jahr auch keiner gerechnet hatte ...
Erster Sieg nach sechs Jahren!
Wir schauen auch über den Königsklassen-Tellerrand hinaus und freuen uns mit Ex-Formel-1-Polito Jenson Button über seinen ersten Sieg in der japanischen Super GT. Bei seinem sechsten Auftritt in Fernost gewann er zusammen mit Teamkollege Naoki Yamamoto in Sugo. Der Weltmeister von 2009 stand zuletzt beim Brasilien-Grand-Prix 2012 ganz oben auf dem Podium. Das war auch der bisher letzte Sieg für McLaren.
Wie kommt man am schnellsten ins Ziel?
Reifenhersteller Pirelli zeigt und, wie viele Reifen von welcher Mischung die Fahrer heute Nachmittag noch zur Verfügung haben. Aber wann ziehen sie welche auf? Die Top-10 werden auf jeden Fall auf dem weichsten Hypersoft starten. Doch Pirelli sagt:
Die schnellste Strategie: Ein Stopp
Start auf dem Ultrasoft, Boxenstopp in Runde 24 für Wechsel auf Soft
Die alternative Strategie: Ein Stopp
Start auf dem Hypersoft, Boxenstopp in Runde 13 für Wechsel auf Soft
Die gewagte Strategie: Zwei Stopps
Start auf dem Hypersoft, erster Boxenstopp in Runde 11, gefolgt von zwei Stints auf dem Ultrasoft (mit zweitem Boxenstopp in Runde 36)
Ferrari trauert um vertrauten Geistlichen
"In der Nacht von Freitag auf Samstag starb der 92-jährige Don Sergio Mantovani, langjähriger Kaplan der Fahrer und großer Ferrari-Fan", erinnert das Team an den Mann, der auch noch ein gutes Verhältnis zu Enzo Ferrari gepflegt hat. "Die Scuderia Ferrari, die derzeit in Singapur weilt, möchte ihm hiermit gedenken."
Vettels Schwäche
Die Fehler und Rückschläge, die dem Ferrari-Piloten in dieser Saison schon unterlaufen sind, wurden in den vergangenen Wochen mit Blick auf den WM-Kampf gegen Lewis Hamilton schon oft diskutiert. Einer, der Vettel noch sehr gut kennt, ist Red-Bull-Stardesigner Adrian Newey. Er glaubt, der Titel würde nur noch bei mindestens einem Ausfall von Hamilton drin sein.
Gegenüber 'Bild am Sontag' sagt er: "Wenn er eine Schwäche hat, dann dass er manchmal dumme Fehler macht, die in der Hitze des Gefechts passieren. Wenn er führt, ist er nahezu unschlagbar. Aber in direkten Duellen passieren ihm manchmal Ausrutscher."
Newey betont auch: "Er arbeitet unglaublich hart, manchmal schon zu verbissen. Kaum jemand ist selbstkritischer als er." Außerdem adelt er Vettel mit der Behauptung: "Was das Interesse an Design und Aerodynamik des Autos angeht, kommt nur Sebastian Vettel an einen Ayrton Senna heran."
Singapur erfreut sich an Zuschauer-Zustrom
Laut offiziellem Statement soll es an diesem Wochenende über 263.000 Fans an den Marina Bay Street Circuit gezogen haben, was die zweithöchste Zuschauerzahl für die Rennveranstaltung bedeutet, die zum elften Mal in dem Stadtstaat unter Flutlicht stattfindet. Über die vergangenen zehn Jahre soll die Zuschauerzahl um durchschnittlich 3,5 Prozent gestiegen sein.
Singapur könnte dabei vom Wegfall des Rennens in Malaysia als Konkurrenz im asiatischen Raum profitieren. Der Veranstalter ist in diesem Jahr außerdem wieder stolz auf das attraktive Rahmenprogramm mit Auftritten von Superstars wie unter anderem Liam Gallagher, The Killers und Simply Red.
Ohne rote Gedanken an den Start?
Sauber-Rookie Charles Leclerc musste an diesem Wochenende um einiges mehr an Medieninteresse aushalten. Schließlich wurde er in dieser Woche als Ferrari-Stammpilot 2019 bekanntgegeben. Seine wichtigste Aufgabe lautet im Moment jedoch: sich nicht davon ablenken lassen. "Ich will erstmal noch die bestmögliche Arbeit abliefern. Da gehört es für mich dazu, nicht über das kommende Jahr nachzudenken", sagt er. "Ich will noch viel lernen und das Beste aus dem aktuellen Auto herausholen. Mehr nicht."
Den Kritikern, die behaupten, sein Aufstieg ins Topteam käme zu früh, entgegnet er: "Die Frage habe ich mir selbst nie gestellt. Ich habe die Möglichkeit bekommen und ich werde sie ganz sicher nutzen. Ich konnte in dieser Saison als Fahrer schon sehr wachsen. Ich habe das Gefühl, dass ich noch viel lernen muss. Aber ich habe nicht das Gefühl, dass ich ein Kapitel überspringe."
Alonso vorsichtig optimistisch
"Die Rennen laufen manchmal anders als man sich das vorstellt", warnt er trotz des Vorteils der freien Reifenwahl von Startplatz elf. "Vielleicht gibt es auf einmal wenig Reifenabbau und unser Vorteil ist dahin." Er betont aber auch: "Es ist eines der Rennen, in dem wir die besten Chancen haben und wir werden versuchen, dass zu nutzen."
Nicht für Ferrari-Fahrer!
Der Singapur-Grand-Prix kann es vom Start weg in sich haben - das haben wir vor allem im vergangenen Jahr gesehen. Du kannst Dir das in unserer Fotostrecke noch einmal anschauen. Vettel, Räikkönen und Verstappen würden wir das aber nicht empfehlen. Die sollten sich so kurz vor dem Start lieber davon frei machen.
Fotostrecke: GP Singapur, Highlights 2017
Wie gewonnen, so zerronnen: Als Favorit ins Wochenende gestartet, platzt Sebastian Vettels Traum vom fünften Sieg in Singapur schon am Start. Jacques Villeneuve findet: "Daran ist nur er selbst schuld. So fahren die Jungs in der Formel 3." In der WM fehlen sechs Rennen vor Schluss plötzlich 28 Punkte auf Lewis Hamilton. Fotostrecke
Vettel blendet 2017 aus
"Ein bisschen Regen könnte nicht schaden", scherzt er. "Aber ich denke nicht an vergangenes Jahr. Wir starten ja von verschiedenen Positionen. Wenn es diesmal andersrum läuft, hätten wir kein Problem damit."
"Es kommt alles auf den Start und die ersten Runden an", erklärt er. "Dann zählt das Reifenmanagement. Wir haben ein gutes Renn-Auto und können das hoffentlich ausspielen."
Fotostrecke: Triumphe & Tragödien in Singapur
Große Premiere in Singapur, und der erste große Skandal: Nelson Piquet jun. crasht 2008 drei Runden nach dem ungewöhnlich frühen Boxenstopp seines Renault-Teamkollegen Fernando Alonso, der dadurch in Führung gespült wird. Die vorher geplante "Crashgate"-Affäre wird erst ein Jahr später bekannt, weil Piquet, von Renault frisch entlassen, bei der FIA petzt. Fotostrecke
Ehre, wem Ehre gebührt
Diese fleißigen Herrschaften sorgen mit für einen runden Rennverlauf. Und wenn wir uns die Singapur-Geschichte so ansehen, werden sie heute Nachmittag wieder einiges zu tun haben.
RTL-Kommentator angeschlagen
TV-Zuschauer werden heute wieder hauptsächlich seine Stimme hören, aber Kommentator Heiko Waßer arbeitet heute sichtlich angeschlagen. Ihm ist gestern Nacht noch eine sich plötzlich senkende Schranke auf den Kopf geknallt. Eine Platzwunde musste elf Stichen genäht werden. Den kurzen Krankenhaus-Aufenthalt hat er aber so gut überstanden, dass er heute wieder arbeiten kann.
Keine Gridstrafen!
In Singapur können heute alle dort starten, wo sie sich auch qualifiziert haben. Das hatten wir zuletzt vor zwei Monaten in Silverstone und überhaupt erst zum dritten Mal in dieser Saison.