Formel-1-Newsticker 21.08.2018

Formel-1-Live-Ticker: Marko betrübt über Laudas Abwesenheit

Aktuell im Formel-1-Live-Ticker: +++ Pierre Gasly 2019 Nachfolger von Ricciardo bei Red Bull +++ Helmut Marko drückt Sebastian Vettel die Daumen im WM-Kampf +++

10:40 Uhr

Servus!

Herzlich willkommen an diesem Dienstag im Formel-1-Live-Ticker! An den Tasten begrüßt Dich heute Maria Reyer, vielen Dank fürs Mitlesen. Wir starten gleich mit spannenden Aussagen von Red-Bull-Berater Helmut Marko und den neuesten Entwicklungen in seinem Team. Los geht's!


10:48 Uhr

Ricciardo-Wechsel "sehr merkwürdig"

Gestern war Helmut Marko bei ServusTV zu Gast in der Sendung "Sport und Talk aus dem Hangar 7". Dabei äußerte er sich auch sehr ausführlich zum Wechsel von Daniel Ricciardo zu Renault. Der Österreicher gibt zu, dass er diesen Deal nicht nachvollziehen kann.

"Es war überhaupt eine merkwürdige Geschichte. Die Verhandlungen waren schwierig. Aber am Mittwoch vor dem österreichischen Grand Prix bin ich mit ihm zwei Stunden zusammengesessen. Da waren wir uns einig. Dann beim Grand Prix selbst hat es nochmals Verhandlungen und Nachbesserungen für ihn gegeben. Und dann zum Schluss in Ungarn hat er sowohl gegenüber Herrn Mateschitz wie auch gegenüber mir gesagt, dass alles passt. Am Dienstag beim Test werde er unterschreiben. Das hat er nicht gemacht", erzählt Marko.

Am Donnerstagnachmittag bekam er einen Anruf, da wusste Marko gleich, dass etwas nicht stimmt. "Er hat mich gefragt, wie es mir geht. Ich habe nur gesagt: 'Komm zur Sache, ich bin erwachsen!' Dann hat er mir gesagt, dass er zu Renault geht." Damit hat Red Bull nicht gerechnet, denn Ricciardo habe immer den Anschein erweckt, dass er bald unterschreiben werde.


10:52 Uhr

Marko vermutet: "Ricciardo glaubt nicht an Honda-Projekt"

Marko wurde bei 'ServusTV' natürlich auch nach Ricciardos Begründung für den Weggang gefragt. "Ich kann nur mutmaßen, dass er vielleicht nicht so an das Honda-Projekt glaubt", so der Grazer. "Und Renault hat ihm einen sehr hohen Betrag geboten. Aber ich glaube, dass es mit Shoeys in nächster Zeit schwer werden wird für ihn."

Max Verstappen sei kein Thema bei den Verhandlungen gewesen. "Wir haben dann ja nachgebessert. Er hat auch allen gegenüber gesagt, dass es passt. Und dann wie aus heiterem Himmel kommt dieser Anruf. Wenn er gesagt hätte, er geht zu Ferrari, ja okay." Aber dass sich der Australier für Renault entschieden hat, versteht Marko nicht. Ein Tapetenwechsel musste nach zehn Jahren im Red-Bull-Umfeld wohl her. Marko bedauert den Abgang, denn Ricciardos Rennstärke sei "klasse" gewesen. "Da haben die Gegner oft gar nicht mitbekommen, dass sie überholt werden."


10:54 Uhr


10:58 Uhr

Pierre Gasly der neue Mann bei Red Bull

Gestern wurde auch bekannt, dass Pierre Gasly Nachfolger von Daniel Ricciardo bei Red Bull wird. Der Franzose steigt nach nur einem Jahr bei Toro Rosso in das Topteam auf und wird dort Teamkollege von Max Verstappen. Die Erwartungen an ihn sind hoch, schon zu Saisonmitte soll der GP2-Meister des Jahres 2016 auf Ricciardo-Niveau fahren, meint Marko. Der Grazer glaubt, dass Gasly Verstappen "nicht viel nach" ist.

Toro Rosso wird bis zum Grand Prix von Italien einen Nachfolger präsentieren.


11:19 Uhr

"Hatte nur eine Unterhose an!"

Gasly musste etwas länger auf seine große Chance in der Formel 1 warten. Nach seinem GP2-Titel 2016 ging er in die Super Formula nach Japan. Dort verpasste er den Titelgewinn denkbar knapp (das Finale wurde aufgrund eines Wirbelsturms abgesagt!). Beim Malaysia-Grand-Prix 2017 gab er schließlich sein Debüt bei Toro Rosso, bevor er seinen Stammplatz 2018 erhielt. Nun folgt sein nächster Karriereschritt.

"Zuerst hat mich Dr. Marko angerufen, um mir zu sagen, dass Daniel zu Renault wechselt und dass sie ihre Entscheidung über den Fahrer für 2019 erst später treffen würden", schildert Gasly. "Nachdem ich aus Griechenland zurück nach Frankreich kam, hat er mich erneut angerufen. Er sagte: 'Nur damit du weißt, wir haben eine Entscheidung gefällt und wir wollen, dass du 2019 neben Max fährst!'"

Gasly war total außer sich: "Ich hatte nur eine Unterhose an, als mich Helmut anrief. Als ich auflegte, bin ich erst mal um das Haus gerannt und habe meine Freunde angeschrien. Dann sind gleich alle in den Pool gesprungen!", schildert er die Szenen. "Ich war zuerst einfach schockiert. Ich wusste nicht, was ich sagen sollte. Ich habe es mit Freunden und Familie gefeiert."


11:26 Uhr

Video: Gasly über seinen Wechsel

In diesem Video spricht der neue Mann bei den Bullen über seinen Wechsel:


11:28 Uhr

Formel 1 2019: Die Klasse füllt sich

Wir haben nach dem Wechsel von Pierre Gasly von Toro Rosso zu Red Bull unsere Fotostrecke aktualisiert, damit Du auf dem neuesten Stand bist!

Fotostrecke: Fahrer und Teams der Formel 1 2019


11:52 Uhr

Marko drückt Vettel im WM-Kampf die Daumen

"Vielleicht ist der Druck bei Ferrari so groß", vermutet Helmut Marko bei 'ServusTV' angesprochen auf die auffallend vielen Fehler von Sebastian Vettel. Die beiden kennen sich gut, haben gemeinsam vier WM-Titel gewonnen. "Ich kann nur sagen, dass er diese Fehler bei uns nicht gemacht hat. Besonders bitter sei der Ausrutscher in Hockenheim, denn laut dem Red-Bull-Berater hätte Lewis Hamilton unter normalen Umständen "bestenfalls Fünfter" werden können.

Mental sei Vettel dennoch sehr stark und sollte er seine Stärke in der zweiten Saisonhälfte abermals "aktivieren" können, dann stehe einem fünften Titel nichts mehr im Wege. "Mir ist eigentlich schon lieber, wenn Vettel im Ferrari gewinnt als ein Mercedes", gibt Marko mit einem Lächeln zu.


12:09 Uhr

"Ohne Niki ist es nicht das Gleiche"

Helmut Marko und Niki Lauda verbindet eine Freundschaft, beide haben jeweils einen Spitzenposten bei einem Topteam inne und beide sind Rennfahrer alter Schule. Nachdem sich Lauda einer Lungentransplantation unterziehen musste, nahm nun auch Marko zum Gesundheitszustand des Wieners Stellung. "Ich glaube, wir wissen alle, dass es sehr ernst war und noch immer nicht gesagt ist, dass die Lunge nicht abgestoßen wird. Aber das ist etwas Privates, da will ich dazu nicht Stellung nehmen", meint er bei 'ServusTV'.

"Aber er braucht unsere Unterstützung. Und wir wissen, er ist ein großer Kämpfer. Und ich muss sagen, dass waren jetzt zwei Grands Prix ohne ihn und es ist nicht das Gleiche", gibt Marko offen zu.


12:31 Uhr

Marko und Lauda waren sich im Motorenstreit 2015 einig

In der Beziehung zwischen Niki Lauda und Helmut Marko gab es auch ein paar schwierige Stunden. Zum Beispiel als Red Bull mit Mercedes 2015 um einen Motorenvertrag verhandelte, dieser aber schlussendlich nicht verwirklicht wurde. "Strapaziert war unser Verhältnis im wahrsten Sinn des Wortes auch wieder nicht, weil ich damals eigentlich dafür war, dass Red Bull die Motoren bekommt", stellte Lauda im 'ORF' am Rande des diesjährigen Österreich-Rennens klar.

"Ich war ein Befürworter, aber die Politik hat sich dann anders entschieden. Und das hat dem Helmut natürlich nicht gefallen", kann der Wiener den Ärger von Red Bull verstehen. Dennoch sei das Verhältnis zu Lauda intakt geblieben und habe sogar diesen Streit zwischen den beiden Teams unbeschadet überstanden. "Er war ja dafür und ist auch öffentlich dafür eingetreten. Aber andere Herren bei Mercedes haben das verhindert", so der Grazer.


12:41 Uhr

Formel-1-Management gibt Alonso recht

Fernando Alonso wird 2019 nicht mehr in der Formel 1 antreten. Die Gründe dafür? Er vermisst die Action auf der Strecke, insgesamt sei die Königsklasse zu vorhersehbar geworden. Zustimmung bekommt der Spanier nun vom Formel-1-Management selbst. Überraschend hat Marketing-Chef Jean Bratches auf die Kritik geantwortet. "Ich denke, es gibt eine Möglichkeit, die Formel 1 weniger vorhersehbar zu gestalten. Und es ist wichtig, dass wir das machen. Seit 2015 haben nur drei Teams Rennen gewonnen, das ist tatsächlich ziemlich vorhersehbar." Bratches gibt Alonso also recht und bedauert seinen Entschluss.

Fotostrecke: Die Karriere von Fernando Alonso


12:50 Uhr

Red Bull & Alonso? "Passt nicht zu uns"

Selten hat Fernando Alonso ein glückliches Händchen bei der Karriereplanung bewiesen. Auch 2007 sollte der damalige McLaren-Pilot ein lukratives Angebot ausschlagen. Er verhandelte mit Red Bull, da er McLaren verlassen wollte. Schließlich entschied er sich allerdings für eine Rückkehr zu Renault.

Helmut Marko erinnert sich gegenüber 'ServusTV': "Wir haben 2007 mit ihm verhandelt. Das war schon sehr mühsam, welche Forderungen er da gestellt hat. Und wenn man sich seine Historie anschaut, egal ob bei McLaren oder Ferrari, dann hat er immer alles um sich herum aufgebaut." Eine One-Man-Show also, die nicht in das "Gefüge" Red Bull passt. Deshalb kam der Spanier auch nicht als Ricciardo-Nachfolger infrage. Schon Red-Bull-Teamchef Christian Horner meinte, Alonso verursache nur Chaos.


13:09 Uhr

Was wird aus Vandoorne?

Bei McLaren geht die Suche nach dem zweiten Piloten weiter. Neben Lando Norris kämpft auch Stoffel Vandoorne um sein Cockpit 2019. Der Belgier konnte sich in den ersten beiden Jahren kaum in Szene setzen und wirkt auch abseits der Rennstrecke oftmals farblos. Deshalb sind in der Sommerpause Gerüchte aufgetaucht, wonach Vandoorne bereits ab Belgien abgelöst werden könnte. Doch McLaren bestätigt ihn für das Rennen am kommenden Wochenende und Manager Alessandro Alunni Bravi meint gegenüber 'La Derniere Heure': "Stoffel wird in Spa und bis Saisonende fahren. Daran gibt es keine Zweifel."


13:35 Uhr

Monza-Zukunft: Wieder ziehen schwarze Wolken auf

In Monza geht wieder einmal die Angst um. Nachdem der Ticketverkauf bislang nicht nach Wunsch verläuft, mehren sich Zweifel, ob das Formel-1-Rennen eine langfristige Zukunft in Italien hat. Denn der Vertrag läuft im kommenden Jahr aus. Bereits die Verhandlungen im Jahre 2016 wurden von Komplikationen begleitet.

Nun hat der Präsident des italienischen Automobil-Verbandes (ACI), Angelo Sticchi Damiani, gegenüber 'Gazzetta dello Sport' erklärt: "Im Vorjahr sind wir mit einem starken Minus ausgestiegen und 2018 wird das Budget nicht viel anders aussehen." Langfristig kann so eine Situation nicht nachhaltig sein, weiß der Manager. Er macht Druck auf Liberty Media: "Carey hat mir gesagt, dass eine Formel 1 ohne Monza unvorstellbar wäre." In diesem Punkt sind sich beide Herren einig, nun müssten Taten folgen. Heißt im Klartext: Monza möchte weniger Antrittsgeld bezahlen.

Fotostrecke: Triumphe & Tragödien in Italien


13:54 Uhr

Böse Erinnerungen

Den 21. August wird Johnny Herbert wohl nie vergessen - den 21. August des Jahres 1988. An diesem Tag hätte seine Motorsportkarriere ein vorläufiges Ende nehmen können. Denn bei einem heftigen Unfall im Formel-3000-Rennen in Brands Hatch verletzte er sich vor allem am linken Bein schwer. Im Krankenhaus berieten die Ärzte darüber, ob man das Bein amputieren müsse oder nicht. Nur durch den Widerstand der Familie behielt Herbert das Bein und konnte sechs Monate später beim ersten Saisonlauf der Formel 1 1989 im Benetton (siehe Bild) sein Debüt geben. Zwar konnte er kaum gehen, dennoch raste der unerschrockene Brite auf Rang vier in Brasilien. Chapeau!