Jacques Villeneuve: Ich musste Frentzen zerstören!

Heinz-Harald Frentzen wurde von Williams im Jahr 1997 als Nachfolger von Damon Hill vorgestellt -Jacques Villeneuve hatte kein Erbarmen mit dem Deutschen

von Andre Wiegold · 20.08.2018 08:06

(Motorsport-Total.com) - Nachdem Jacques Villeneuve in seiner Debütsaison 1996 den Titelkampf gegen Damon Hill verloren hatte, wurde Heinz-Harald Frentzen als Hill-Nachfolger bei Williams bekanntgegeben. Das Team schwärmte von dem Deutschen und sah ihn als kommenden Weltmeister an. Dagegen musste Villeneuve etwas tun und das gelang ihm: Der Kanadier sicherte sich im Kampf um die Meisterschaft 1997 gegen Michael Schumacher den Titel. (Statistik: Villeneuve vs. Frentzen)

Jacques Villeneuve und Heinz-Harald Frentzen posieren vor der Kamera

Sein Teamkollege Frentzen landete in der Gesamtwertung auf Rang zwei. Der Deutsche profitierte aber davon, dass Schumacher wegen einer Kollision mit Villeneuve im letzten Saisonrennen alle Punkte gestrichen wurden. "Heinz-Harald wurde von Williams damals unter Vertrag genommen und als nächster Weltmeister präsentiert", erklärt Villeneuve gegenüber 'Beyond The Grid'. "Deshalb musste ich ihn einfach zerstören - im Auto und auch abseits der Strecke. So hat der Kampf damals begonnen und es lief alles in meine Richtung."

Im Jahr 1996 war Villeneuve von der CART-Serie in die Formel 1 gewechselt. Obwohl viele den Kanadier für zu jung hielten, machte er sich gut: Er verlor den Titelkampf gegen Hill nur knapp und sicherte sich damals gleich mehrere Rekorde. "Es war toll, einen erfahrenen Teamkollegen wie Damon gehabt zu haben. Ich habe ihn wirklich sehr respektiert", so Villeneuve.

"Ich konnte viel von ihm lernen und das war sehr wichtig", fügt der Weltmeister des Jahres 1997 hinzu. "Wir hatten eine professionelle Beziehung und kamen gut miteinander aus. Es gab natürlich auch schwierige Situationen. Er hat mir sehr geholfen, in der Formel 1 zu lernen." Besonders gefallen habe Villeneuve, dass es neben der Strecke "keine politischen Duelle" mit Hill gegeben hat. Es sei einzig allein "um die Performance auf der Strecke" gegangen. Villeneuve sagt: "Deshalb war es für mich eine der einfachsten Saisons in meiner Karriere."