Ab sechs Sekunden: Autos rutschen hinterm Vordermann

Die Aerodynamik gilt in der Formel 1 als Kernprobleme und soll in den kommenden Jahren optimiert werden - Laut Hamilton ist es schwierig, dem Vordermann zu folgen

von Andre Wiegold · 01.08.2018 13:58

(Motorsport-Total.com) - Liberty Media und die Formel 1 feilen daran, die Aerodynamik in der Formel 1 zu verändern, um besseres Racing zu bieten. Die Komplexität der Frontflügel wird in der Saison 2019 deutlich abgebaut, um dem Hintermann die Möglichkeit zu bieten, dem vorausfahrenden Fahrer zu folgen und sich im Windschatten heran zu saugen. Das sei mit der heutigen Aerodynamik nicht möglich, meint Weltmeister Lewis Hamilton. Ein Auto würde bereits viele Meter vor einem möglichen Überholmanöver durch den Luftstrom des Vordermannes massiv beeinflusst werden.

Die Aerodynamik macht das Überholen in der Formel 1 sehr schwierig

"Man kann mit den Autos gar nicht aufholen", sagt Hamilton gegenüber 'Sky Sports F1'. "Ein Punkt ist die Aerodynamik. Wenn man sechs Sekunden hinter einem anderen Fahrer fährt, beginnen die Reifen zu rutschen." Dieser Effekt würde immer massiver werden, je näher ein Fahrer an den Vordermann heran fährt. Die Reifentemperaturen würden nach und nach steigen, weshalb es nicht mehr möglich sei, die Pace des vorausfahrenden Fahrers mitzugehen. An ein Überholmanöver sei dann gar nicht mehr zu denken.

Auch Ex-Formel-1-Pilot Nico Rosberg wünscht sich eine Aerodynamik, die es dem Hintermann ermöglicht, dem Auto vor ihm zu folgen. Er wünsche sich sogar die Lösungen der 1980-Jahre zurück, wo der Luftstrom unter dem Auto hergeleitet wurde. So war es einem Hintermann möglich, dem vorausfahrenden Auto sogar ins "Getriebe aufzufahren", erklärt der Deutsche.

Testfahrten in Budapest - Mittwoch

Die erste Maßnahme um die Situation in der Königsklasse zu verbessern wird im Jahr 2019 eingeführt: Die neuen Frontflügel sind weniger komplex, breiter und tiefer. Außerdem dürfen deutlich weniger Flügelelemente und Endplatten verbaut werden. So will die Formel 1 es schaffen, wieder engere Duelle auf der Strecke zu generieren. Das große Regelupdate wird im Jahr 2021 eingeführt - dann soll auch ein neues Motorenkonzept zum Einsatz kommen.