McLaren: 70 Prozent Aufmerksamkeit fließt ins 2019er-Auto

Fernando Alonso verrät, wie sehr man sich bei McLaren schon auf die Zukunft konzentriert und sieht "rosigere Zeiten" auf das Team zukommen

(Motorsport-Total.com) - Wenn McLaren bei einem Trainingsauftakt mal wieder nicht mit dem vorderen Mittefeld mithalten kann, dann könnte es daran liegen, dass sie noch gar an der Abstimmung für die Strecke arbeiten. Denn wie Star-Pilot Fernando Alonso verrät, schraubt sein Team schon fleißig an dem Boliden für 2019. Dafür nehme man sogar Performance-Verluste in der laufenden Saison in Kauf - alles für eine Zukunft, die auch Alonso zu gefallen scheint.

Grund zu bleiben? Alonso beobachtet eine positive Entwicklung im Team

"Wir arbeiten hart daran, die Schwächen des Autos auszumachen und gehen dabei sehr ins Detail", erklärt der zweimalige Weltmeister. "Wir haben schon drei oder vier Freitage lang die ersten Traininssessions dazu genutzt, die Aerodynamik zu entwickeln und zu verstehen. Das hat uns an den bestimmten Rennwochenenden eingeschränkt. Aber wir haben daraus sehr viel Informationen ziehen können und sind jetzt an einem Punkt, an dem wir genau wissen, was zu tun ist."

McLaren hatte zuvor schon zugegeben, mit dem aktuellen Boliden eine falsche Richtung eingeschlagen zu haben. Das Chassis sei daher schlechter als das von 2017. Die neuen Erkenntnisse würden in gewisser Weise kurzfristig helfen können, "Aber circa 70 Prozent der Erkenntnisse dienen uns schon für das kommende Jahr", so Alonso. "So etwas braucht ja Zeit und drei oder vier Monate an Vorbereitung im Windkanal uns so weiter. Da macht es mehr Sinn, sich auf das kommende Jahr zu konzentrieren."

Alonso vor Vertragsverlängerung?

Bis es also soweit ist, muss auch ein Alonso die Zähne zusammenbeißen. Über seine eigene Zukunft in der Formel 1 will er erst nach der Sommerpause entscheiden. Seinen Fans könnte Mut machen, dass er sagt: "Manchmal macht es einfach Sinn, an Performance einzubüßen, wenn man so das Auto besser verstehen kann. Ich erkenne eine viel rosigere Zukunft jetzt, wo wir hinter die Probleme gekommen sind. Wir haben jetzt eine klare Richtung und das ist das Wichtigste."


Fotos: McLaren, Grand Prix von Ungarn


Man habe sehen könne, dass McLaren sich zu Beginn der Saison an der Spitze des Mittefeld halten konnten, dann ab Barcelona noch einmal auftrumpfte, aber schließlich wieder zurückfiel. "Im Grunde genommen hatten wir nur ein Upgrade in diesem Jahr und das war in Barcelona. Zu den anderen Rennen haben wir immer nur kleine neue Teile gebracht, die nicht viel ausgemacht haben. Einige davon waren experimentell, einige haben sich positiv ausgewirkt und andere negativ."

Auch in Budapest soll es wieder kleinere Updates geben. Deshalb konzertiere man sich vor dem Ungarn-Grand-Prix (Formel 1 2018 live im Ticker) noch einmal auf das diesjährige Auto. Danach soll aber schon wieder am 2019er-Mclaren gearbeitet werden.

Stimmung nach Umstrukturierung besser

Grund für Alonso Optimismus ist aber auch die Stimmung im Team, die sich im Zuge der Umstrukturierung, nicht zuletzt mit dem Weggang von Teamchef Eric Boullier, schon spürbar geändert haben soll. "Die Arbeit an der Strecke geht vielleicht etwas schneller vonstatten", sagt er. "Es ist vielleicht ein bisschen besser organisiert oder vereinfacht und wir spüren da schon eine Verbesserung. Was in der Fabrik passiert kann ich nicht beurteilen, weil ich seit Silverstone nicht mehr da war."

"Aber die Stimmung im Team ist jetzt sehr optimistisch. Ich sehe viele fröhliche Menschen die heiß sind auf die Zukunft McLarens. Ich würde sagen, die Veränderungen haben sich bisher alle positiv ausgewirkt, auch wenn sich das noch nicht in Ergebnissen widerspiegelt. Ich denke, wir werden schon bald davon profitieren."