Toro Rosso blühen Motorenstrafen: Red Bull profitiert

Toro Rosso scheint für Red Bull das Versuchskaninchen in der Formel 1 zu sein - Wegen weiteren neuen Komponenten muss sich das Team auf Strafen einstellen

von Andre Wiegold · 17.07.2018 14:43

(Motorsport-Total.com) - Toro Rosso ist in der Formel-1-Saison 2018 erstmals mit Honda-Motoren unterwegs. In der zweiten Saisonhälfte muss der Rennstall mit einigen Motorenstrafen rechnen, weil Red Bull Honda die Möglichkeit geben will, seine neusten Updates direkt im Rennbetrieb zu testen. So soll bei den Japanern die Entwicklung vorangetrieben werden. Brendon Hartley hat es bisher schon dreimal getroffen, weil die Ingenieure neue Teile verbaut hatten. In nur zehn Rennen wurden sechs verschiedene Verbrennungsmotoren genutzt - erlaubt sind pro Saison nur drei!

Toro Rosso ist das Versuchskaninchen für Red Bull und Honda

Sein Teamkollege Pierre Gasly hat die Entwicklung bei Toro Rosso ebenfalls schon zu spüren bekommen. Der junge Franzose nutzt bereits den vierten Verbrennungsmotor, aber dabei wird es sicherlich nicht bleiben. Wegen der Entwicklung und der Updates müssen beide Piloten in der Saison 2018 mit weiteren Strafversetzungen rechnen, denn Honda wird noch einige neue Komponenten verbauen. Toro Rosso ist für die Japaner die einzige Möglichkeit, um Daten zu sammeln und deshalb muss das Red-Bull-Juniorteam die Versuche über sich ergehen lassen.

"Wir überlassen die Entscheidung natürlich Honda", erklärt Teamberater Helmut Marko gegenüber 'Auto motor und sport'. "Aber wenn sie mit der Weiterentwicklung eine Zehntel finden, können sie die Ausbaustufe natürlich gleich im Rennen ausprobieren. Auch wenn das bedeutet, dass wir dafür Strafen kassieren." Ziel dieses Vorgehens ist es, den Motor konkurrenzfähig zu machen und Red Bull die Möglichkeit zu geben, in der Saison 2019 um den Titel fahren zu können. Das geht aber nur, wenn die Japaner ihren Antrieb in einem hohen Tempo weiterentwickeln können. Dafür muss aktuell Toro Rosso als Versuchskaninchen hinhalten.