• 29. Mai 2018 · 21:46 Uhr

Formel-1-Rennen in Miami droht Klagewelle durch Anwohner

Schon im Oktober 2019 soll die Formel 1 in Florida fahren, doch die Stadt-Verantwortlichen rüsten sich gegen zahlreiche Klagen - Ruhe am Strand wäre dahin

(Motorsport-Total.com) - Florida, das Sonnen-Paradies für rüstige Rentner und eine Oase der Wohlhabenden. Der Millionen-Metropole Miami scheint jedenfalls kein Superlativ zu groß, um sich nicht noch etwas mehr im eigenen Glanz sonnen zu können: Nachdem die Stadt als einzige in den USA bereits Teams in allen Topligen des US-Sports (NBA,NFL, NHL und MLB) vorweisen kann, soll nun möglichst schnell auch noch die Formel 1 Einzug in Miami halten. Bis 1. Juli 2018 wollen die Stadtverantwortlichen einen unterschriftsreifen Vertrag vorlegen, der ihnen ab Oktober 2019 zehn Jahre lang die Königsklasse des Motorsports garantieren soll.

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Nach dem Race of Champions 2017 soll die Formel 1 ab 2019 erneut nach Miami Zoom Download

Nachdem der Stadtrat bereits sein grundsätzliches Okay gegeben hat und auch die Planungen zum Streckenverlauf weit fortgeschritten sind, spricht derzeit alles dafür, dass Liberty Media sich schon bald seinen Traum von mehr US-Rennen der Formel 1 erfüllen kann. Mit einigen Hindernissen rechnen die Organisatoren aber noch, und die könnten durchaus schwerwiegend sein: Den Stadtvätern schwant, dass ihr Prestige-Projekt von einer Klagewelle wütender Anwohner überzogen werden könnte.

"Etliche Straßensperrungen oder der Lärm - wir werden viele Begleiterscheinungen haben, die das Leben von Tausenden von Anwohnern stören werden", gibt sich Stadtbezirksvorsitzender Joe Carollo, der für den Grand Prix stimmte, keine Illusionen hin. "Da werden wir sehr wahrscheinlich verklagt werden und keine Chance haben, den Fall zu gewinnen." Miami ist seit Jahren dafür bekannt, dass sich Besitzer teurer Eigentumswohnungen in Strandnähe gegen jegliche Form von Störungen wehren, unter anderem mussten bereits Nachclubs wegen zahlreicher Klagen schließen.

Wie bei der Formel E: Anwohner und Umweltschützer bilden Allianz

Auch das Formel-E-Rennen 2015 sah sich von Anfang an heftigem Gegenwind von Anwohnern und Umweltschützern ausgesetzt und blieb eine einmalige Angelegenheit. Dennoch zeigen sich die Formel-1-Organisatoren zuversichtlich, auf mögliche Klagen bestmöglich reagieren zu können: "Das zwingt die Verwaltung dazu, sich damit auseinanderzusetzen und nach guten Lösungen zu suchen", nimmt Carollo die Behörden in die Pflicht.

Bürgermeister Francis Suarez will die Bedenken der Anwohner dagegen im Vorfeld zerstreuen und setzt auf Dialog: "Die Anwohner sind unsere Chefs. Wir müssen uns mit ihren Anliegen auseinandersetzen", sagt er im Interview mit 'Motorsport-Total.com' und will positive Signale erkannt haben: "Zwei große Anwohner-Vereinigungen haben zwar ihre Bedenken geäußert, aber auch erkannt, dass die Sache gut für uns sein könnte. Das ist ein guter Start. Ich sehe es als positiv, dass sie mit den Promotern und anderen Teilhabern zusammenarbeiten möchten", so Suarez.

Wie groß der Widerstand werden kann, deuteten großflächige Anzeigen in Zeitungen wie dem 'Miami Herald' bereits an. Hier prangerten Kritiker die Verschwendung von Steuergeldern und die Umwandlung von öffentlichen Straßen in eine Rennstrecke in deutlichen Worten an. Der Stadtkurs ginge laut Planungen an der American-Airlines-Arena vorbei, die Heimat des bekannten Basketball-Clubs Miami Heat ist. Start und Ziel wären auf dem noblen Biscayne Boulevard in Strandnähe.

"Wie ich die Promoter kennengelernt habe, sind sie sehr darauf bedacht, dass das Rennen die Anwohner und örtlichen Geschäfte nicht beeinträchtigt. Sie werden zuhören, hart arbeiten und versuchen, alle glücklich zu machen", so die Hoffnung von Bürgermeister Suarez.

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