• 29. April 2018 · 12:24 Uhr

Abstimmung am Montag: Doch neue Aerodynamik-Regeln 2019?

Das Notfallpaket Liberty Medias und der FIA für mehr Überholmanöver bekommt noch eine Chance in der Formel-1-Kommission - Red Bull skeptisch, McLaren schwankt

(Motorsport-Total.com) - Nun also doch noch: Die Formel-1-Kommission stimmt am Montag darüber ab, ob es zu einer Implementierung der von Liberty Media und der FIA vorgelegten Akutmaßnahmen zur Lösung der Überholproblematik kommt. Dass es am 30. April - dem Stichtag für Änderungen an den Sportlichen und Technischen Regeln für 2019 - die nötige Konsensentscheidung fällt, ist aber unwahrscheinlich. Schließlich fiel die Vorlage in der Technischen Arbeitsgruppe (TWG) krachend durch.

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Die komplizierten Aufbauten an den Frontflügeln könnten verschwinden Zoom Download

Zwei Wochen später scheint sich an der ablehnenden Haltung einiger Teams nichts geändert zu haben, obwohl Analysen in den CFD-Simulationen positiv ausgefallen sein sollen. McLaren-Rennleiter Eric Boullier sagt 'Motorsport-Total.com': "Ich bin nicht sicher, ob der Vorschlag ausgereift ist. Wir sprechen erst seit einigen Wochen darüber und wissen, dass sich 2021 ohnehin vieles ändert."

Dennoch erkenne er die Vorteile, sofort zu handeln und nicht abzuwarten, so Boullier weiter. Er sei gespalten. Skeptischer ist Red-Bull-Teamchef Christian Horner. Auch er argumentiert, dass Geld verschleudert würde, wenn neue Aerodynamik-Vorschriften mit begrenzter Halbwertszeit beschlossen werden. "Es ist ein einzelner Schnipsel von 2021", sagt er zu dem kurzen Maßnahmenkatalog.


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Horner will lieber ein komplettes Paket in zweieinhalb Jahren implementiert sehen und deutet an, dass Red Bull mit Nein stimmen wird, wenn am Montag die Vorlage zur Disposition steht. "Ich kann mir nicht vorstellen, dass es durchkommt", sagt er. Wohlmöglich, weil er sich querstellt.

Aufgeschlossener zeigt sich die Williams-Truppe. Technikchef Paddy Lowe betont, dass acht von zehn Formel-1-Teams Mannschaften Daten zur Verfügung gestellt hätten, um den Maßnahmenkatalog zu entwickeln. "Die FIA und das FOM (Formula One Management; Anm. d. Red.) arbeiten schon zusammen. Sie wollten mehr Vertrauen schaffen, indem sie Teams einbeziehen", so Lowe.

Er sei der Meinung, dass es gelungen sei - genau wie das Ziel, eine effektive und rasch umsetzbare Vorlage auf die Beine zu stellen. "Es ist alles sinnvoll. Wir werden noch drei Jahre unter diesem Reglement fahren. Wenn wir jetzt nichts unternehmen, ist irgendwie alles zwecklos", sagt Lowe. "Die Formel 1 sollte bestimmt handeln und das tun, was nötig ist, um die Show zu verbessern." Die bereits beschlossene Anhebung der erlaubten Spritmenge um fünf Kilo hält er für zu wenig einschneidend.

Zur Abstimmung steht die Verstärkung des DRS-Effekts durch eine Vergrößerung der Heckflügel-Endplatte. So würde durch das Umklappen der Luftwiderstand stärker reduziert als bisher. Ergo wäre der Vorteil bei der Höchstgeschwindigkeit prozentual größer. Die Rede ist von 25 statt 20 km/h Steigerung durch Betätigung des Systems. Dazu ging es um eine Vereinfachung des Frontflügels, um die Autos beim Hinterherfahren in der sogenannten Dirty-Air weniger sensibel zu machen. Die komplizierten Aufbauten an den seitlichen Endplatten würden verboten.

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