Endlose Schneckenkurve: "Ich war schockiert!"

Die Rookies rund um Toro-Rosso-Pilot Pierre Gasly treffen zum erstem mal auf die einzigartige Kurve 1 in China - Charakterisik der Strecke als Herausforderung

von Marko Knab · 14.04.2018 09:39

(Motorsport-Total.com) - Bestimmte Kurven im Formel-1-Kalender haben einen besonderen Ruf: Auch wenn sie nicht so legendär und extrem wie die Eau Rouge ist, so bleibt Kurve 1 auf dem Shanghai International Circuit eine Herausforderung für die Piloten. Die Fahrer des Formel-1-Zirkus legen in der immer enger werdenden Kurve eine Wende von mehr als 180° zurück. Dabei wird der linke Vorderreifen extrem beansprucht.

Auch den Routiniers wie Sebastian Vettal verlangt Kurve 1 alles ab

Das durfte auch Bahrain-Überraschung Pierre Gasly herausfinden. Zunächst war er von der Kurve überfordert, wie er zugibt. "Es hört einfach nicht auf", beschreibt er dabei seine ersten Eindrücke. "Man lenkt und lenkt und ... in der ersten Runde war ich schockiert", zeigt er sich ganz offen. "Ich war ziemlich überrascht. Und der linke Vorderreifen wird stark belastet", spricht er eines der Hauptprobleme in China an.

Besonders die Longruns sind dabei aus seiner Sicht kritisch. "Man nutzt den Reifen so sehr, dass man ihn sich einteilen muss", erklärt er. Die an ein Schneckenhaus angelehnte Kurve ist aber auch fahrerisch herausfordernd. Aufgrund ihrer Charakteristika nimmt die Geschwindigkeit in der Kurve immer weiter ab, was auch Einfluss auf die Aerodynamik hat. Können sich die Piloten zu Anfang noch auf reichlich Grip verlassen, so nimmt dieser mit fortschreitender Fahrt immer weiter ab.

Aber auch für Routiniers birgt Kurve 1 Zündstoff: Aufgrund verschiedener Linien, die möglich sind, traf dort Sebastian Vettel am Start zum Rennen im Jahr 2016 seinen Teamkollegen Kimi Räikkönen und verschenkte ein besseres Ergebnis. Die Schuld am Unfall gab er damals seinem mittlerweile ebenfalls bei Ferrari angestellten Red-Bull-Nachfolger Daniel Kwjat. Ihre Form verdankt die Kurve auch dem Gesamtkonzept der Strecke, welches wiederum an das chinesische Schriftzeichen "Shang" angelehnt ist. Es bedeutet so viel wie "aufwärts", nimmt dabei aber auch Bezug auf den Ausrichtungsort: Schanghai.