Hülkenberg: Haas und Toro Rosso sind ernste Renault-Gefahr

Nico Hülkenberg spürt den Atem zweier überraschender Verfolger - Renault kündigt Updates für Baku und Barcelona an

(Motorsport-Total.com) - Mit den Plätzen sieben und sechs von Nico Hülkenberg in Australien und Bahrain sowie dem unter schwierigen Bedingungen errungenen zehnten Platz von Carlos Sainz in Australien ist Renault solide in die Formel-1-Saison 2018 gestartet.

Die neuen Gegner von Renault in der frühen Formel 1 2018: Haas und Toro Rosso

In der Konstrukteurswertung spürt das französische Werksteam auf Rang fünf liegend aber mehr als nur den Atem zweier Teams, die man vor den Wintertestfahrten nicht unbedingt auf der Rechnung hatte: Toro Rosso mit Honda-Power und Haas im dritten Jahr nach dem Einstieg in die Formel 1.

Haas-Pilot Kevin Magnussen fuhr in Bahrain auf Platz fünf, Toro-Rosso-Fahrer Pierre Gasly gar auf Platz vier. Damit lagen beide vor Hülkenberg und in der Konstrukteurswertung hat Renault nur drei beziehungsweise fünf Punkte Vorsprung auf die beiden überraschenden Verfolger. So kann es Hülkenberg gar nicht schnell genug gehen, dass der RS18 ein paar Updates spendiert bekommt.

In Bahrain lief Hülkenberg hinter Magnussen (Haas; Foto) und Gasly (Toro Roso) ein

"Haas war schon in Melbourne sehr konkurrenzfähig. Toro Rosso hatte dort wohl ein paar Probleme, sah aber bei den Wintertestfahrten richtig stark aus", erinnert Hülkenberg im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com' und betont nachdrücklich: "Beide sind eine ernsthafte Gefahr. Das heißt, wir müssen entwickeln. Wir brauchen mehr Leistung und wir brauchen Upgrades, um schneller zu werden."

In der kurzen Zeit bis zum Grand Prix von China, der bereits am kommenden Wochenende ansteht, wird sich aber nicht viel bis gar nichts ausrichten lassen, wie Renault-Teamchef Cyril Abiteboul betätigt: "Leider haben wir für das nächste Rennen kein größeres Upgrade geplant."

Für den darauffolgenden Grand Prix von Aserbaidschan, der am 29. April in Baku über die Bühne geht, hofft man bei Renault aber auf einen ersten klaren Schritt nach vorn. "Wir haben uns in diesem Jahr stärker als sonst auf Baku vorbereitet. Wir werden dort ein spezielles Paket bringen, denn es ist eine spezielle Strecke", verweist Hülkenberg auf den sechs Kilometer langen Stadtkurs, der bislang immer erst im Juni im Kalender auftauchte. "Diesmal fahren wir in Baku zu einer ganz anderen Zeit im Jahr. Es wird kühler sein und könnte womöglich regnen", bemerkt der Renault-Pilot.

Teamchef Cyril Abiteboul weiß, was Hülkenberg am RS18 noch fehlt

Teamchef Abiteboul ist sich bewusst, dass der RS18 in der aktuellen Spezifikation "alles andere als perfekt" ist. "Dem Auto fehlt es noch an Stabilität. Daran arbeiten wir", erklärt der Franzose, um sofort anzufügen: "Carlos kommt aufgrund seiner Toro-Rosso-Vergangenheit mit weniger Abtrieb besser zurecht. Das ist generell eine Philosophie im Hause Red Bull. Nico hingegen braucht etwas mehr Stabilität im Auto."

Hülkenberg jedenfalls zählt schon die Tage bis Ende April. Mehr noch: "Beim fünften Rennen wird es richtig losgehen mit Weiterentwicklungen", blickt Teamchef Abiteboul schon einmal auf den Europa-Auftakt, den Grand Prix von Spanien am 13. Mai, voraus.