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Nur P6: Marc Surer von Sebastian Vettel "nicht beeindruckt"
Die Fahrernoten zum Grand Prix Australien: Fernando Alonso krönt sich zum Mann des Rennens, Sebastian Vettel erstaunlich weit hinten, Ohrfeige für Valtteri Bottas
(Motorsport-Total.com) - Zweimal die Bestnote 1 und nur einmal die 6: Das ist die Bilanz der ersten Noten der Formel-1-Saison 2018. Für unseren neuen Experten Marc Surer waren Fernando Alonso und Daniel Ricciardo die besten Fahrer im Albert Park von Melbourne, obwohl sie auf der Strecke nur die Plätze vier und fünf belegten. Und schob sie damit auch an die Spitze unserer ersten Gesamtwertung.
Während bei den knapp 800 teilnehmenden Usern, deren durchschnittliche Benotung zu einem Drittel in die Gesamtwertung einfließt, Grand-Prix-Sieger und Noten-Titelverteidiger Sebastian Vettel die Nase vorne hatte, sah das Endergebnis in Kombination mit der Benotung von Surer und unserer Redaktion dann doch ein bisschen anders aus. Mit Gesamtnote 2,3 wurde Vettel lediglich Sechster.
"Trotz seines glücklichen Sieges hat er mich dieses Wochenende nicht beindruckt. Er war im Training auch meistens langsamer als Kimi", findet Surer, der den Ferrari-Star mit einer 2 bedachte. Von der Redaktion gab's sowohl für Vettel als auch für Kimi Räikkönen (Surer: "Nach einem guten Training fehlte im Rennen ein bisschen Speed") nur die Note 3, und so kam das Ferrari-Duo zum Saisonauftakt nicht über P6/7 hinaus.
Nur lobende Worte findet Surer für Alonso ("Wie immer holt er alles raus, was im Auto drin ist") und Ricciardo ("Ein starkes Rennen"). Ricciardo habe außerdem mit seiner Attacke gegen Nico Hülkenberg "das beste Überholmanöver des Rennens" gezeigt. Eines der wenigen, um genau zu sein.
Von der Redaktion gab's für den Lokalmatador trotzdem nur eine 3, nach heißen Diskussionen. Letztendlich hat er sich ein besseres Rennergebnis mit dem Fauxpas am Freitag, als er für Speeding unter Rot eine Grid-Strafe kassierte, selbst verbaut. Ähnlich wie Teamkollege Max Verstappen, der im Rennen zuerst bei einem Fahrfehler sein Auto beschädigte und sich später auch noch ohne Fremdeinwirken drehte.
Kritik an Verstappens Vorstellung
"Nachdem er in der ersten Kurve gegen Magnussen verloren hatte, wurde er nervös und überfuhr das Auto und die Reifen laufend", analysiert Surer, in Deutschland bekannt als ehemaliger Co-Kommentator von Sky. "Verstappen hatte den Vorteil, mit seiner Gummimischung länger fahren zu können. Aber er hat die Reifen mit seinem Fahrstil kaputt gemacht." Allerdings: "Man muss dem Team eine Mitschuld geben, da sie ihn gepusht statt beruhigt haben."
Lewis Hamilton war für Surer "der schnellste Mann des Wochenendes", alleine schon wegen der überragenden Qualifying-Vorstellung. Im Rennen hatte er schlicht und einfach Pech. Für eine 1 vom Experten reicht's trotzdem nicht: "Wenn einer eine halbe Sekunde schneller ist als Vettel, sollte zumindest ein Überholversuch drin sein." Wobei Surer zu Hamiltons Ehrenrettung sagt: "Wahrscheinlich hat Mercedes ein Auto gebaut, mit dem man nicht hinterherfahren kann ..."
Ganz schlecht kommt hingegen Hamiltons Teamkollege Valtteri Bottas beim ehemaligen Formel-1-Piloten weg. Zu langsam im Training, Crash im Qualifying, unauffällig im Rennen: "Die blasse Nummer 2 sorgte auch noch für den einzigen Unfall des Wochenendes", sagt Surer und kritisiert die Performance am Sonntag, die mit Platz acht endete: "Für das schnellste Auto im Feld war das keine Aufholjagd ..."
Nico Hülkenberg landete mit Gesamtnote 2,1 auf dem vierten Platz, nur hauchdünn hinter Ricciardo und Pechvogel Kevin Magnussen. Ausschlaggebend für die Vergabe der Positionen zwei bis fünf waren die Noten der User. Surer: "Nach schwachen Trainings hat Nico in der Quali und im Rennen seine Form wiedergefunden."
Ganz im Gegensatz übrigens zu Lance Stroll ("Immerhin hat er seinen neuen Kollegen geschlagen"), Sergei Sirotkin ("Ist mir das ganze Wochenende nicht aufgefallen - der Williams kann nicht so schlecht sein") und Charles Leclerc ("Die Formel 1 ist wohl schwerer als erwartet"). In die Top 10 unseres Rankings schaffte es keiner dieser Fahrer.
Übrigens: In der diesem Artikel angehefteten Fotostrecke können Sie nun erstmals kompakte Begründungen der Redaktion für unsere Noten nachlesen. Klicken Sie sich jetzt Fahrer für Fahrer durch!
Die Idee hinter unserer Notenvergabe ist, die Leistungen an einem Wochenende und besonders im Rennen mit Noten zu bewerten (1 = Sehr gut, 6 = Ungenügend). Dabei sollen externe Einflüsse, die die Fahrer nicht selbst steuern können, möglichst ausgeblendet werden. Und damit nicht nur die Redaktion subjektiv bewertet, wie das bei Fußballmagazinen der Fall ist, haben wir mit den Lesern und dem Experten insgesamt drei gleichberechtigte Säulen geschaffen.
Das ultimative Fahrer-Ranking Australien 2018:
01. Fernando Alonso, Note 1,7 (Leser 2,0 - Surer 1 - Redaktion 2)
02. Daniel Ricciardo, Note 2,1 (Leser 2,0 - Surer 1 - Redaktion 3)
03. Kevin Magnussen, Note 2,1 (Leser 2,3 - Surer 2 - Redaktion 2)
04. Nico Hülkenberg, Note 2,1 (Leser 2,4 - Surer 2 - Redaktion 2)
05. Lewis Hamilton, Note 2,1 (Leser 2,4 - Surer 2 - Redaktion 2)
06. Sebastian Vettel, Note 2,3 (Leser 1,8 - Surer 2 - Redaktion 3)
07. Kimi Räikkönen, Note 2,3 (Leser 2,0 - Surer 2 - Redaktion 3)
08. Romain Grosjean, Note 2,5 (Leser 2,4 - Surer 2 - Redaktion 3)
09. Sergio Perez, Note 3,1 (Leser 3,4 - Surer 3 - Redaktion 3)
10. Stoffel Vandoorne, Note 3,3 (Leser 3,0 - Surer 4 - Redaktion 3)
11. Carlos Sainz, Note 3,4 (Leser 3,1 - Surer 3 - Redaktion 4)
12. Esteban Ocon, Note 3,5 (Leser 3,6 - Surer 3 - Redaktion 4)
13. Marcus Ericsson, Note 3,6 (Leser 3,8 - Surer 3 - Redaktion 4)
14. Pierre Gasly, Note 3,6 (Leser 3,9 - Surer 3 - Redaktion 4)
15. Lance Stroll, Note 3,7 (Leser 4,1 - Surer 3 - Redaktion 4)
16. Charles Leclerc, Note 3,9 (Leser 3,6 - Surer 4 - Redaktion 4)
17. Max Verstappen, Note 3,9 (Leser 3,7 - Surer 4 - Redaktion 4)
18. Brendon Hartley, Note 4,0 (Leser 3,9 - Surer 3 - Redaktion 5)
19. Sergei Sirotkin, Note 4,8 (Leser 4,5 - Surer 5 - Redaktion 5)
20. Valtteri Bottas, Note 5,0 (Leser 4,1 - Surer 6 - Redaktion 5)
Und so berechnen wir:
Aus der durchschnittlichen Benotung der Motorsport-Total.com-User, der Benotung durch Experte Marc Surer und der Benotung durch unsere Redaktion ermitteln wir den Durchschnitt. Aus diesem Durchschnittswert ergibt sich unser Fahrer-Ranking. Wir bilden nur eine Kommastelle ab, für die Berechnung ziehen wir aber alle Kommastellen heran. Aus diesen teilweise nicht sichtbaren Kommastellen ergibt sich die Reihenfolge des Rankings zweier Fahrer bei vermeintlichem Benotungs-Gleichstand.
Der Fahrernoten-WM-Stand 2018:
01. Fernando Alonso (25)
02. Daniel Ricciardo (18)
03. Kevin Magnussen (15)
04. Nico Hülkenberg (12)
05. Lewis Hamilton (10)
06. Sebastian Vettel (8)
07. Kimi Räikkönen (6)
08. Romain Grosjean (4)
09. Sergio Perez (2)
10. Stoffel Vandoorne (1)
Der punktbeste Fahrer wird nach Saisonende mit einem Award für den Fahrer des Jahres 2018 ausgezeichnet.