• 01. März 2018 · 15:41 Uhr

Thema Gewicht: Auch Williams-Technikchef fordert Reduktion

Nach Gerhard Berger kritisiert auch Paddy Lowe die Zunahme des Mindestgewichts - Formel 1 sei keine Langstrecken-, sondern Sprint-Formel - Autos wirken behäbig

(Motorsport-Total.com) - Hat die Formel 1 ein Gewichtsproblem? Laut Gerhard Berger allemal. Der Österreicher kritisierte das angehobene Mindestgewicht der Formel-1-Boliden lautstark. Seit Einführung des Cockpitschutzes Halo muss ein Wagen mindestens 733 Kilogramm auf die Waage bringen, das würde schon bald an Lastwagen erinnern, so der Österreicher. Nun hat der ehemalige Formel-1-Pilot einen prominenten Fürsprecher gewonnen: Williams-Technikchef Paddy Lowe fordert ebenfalls eine drastische Gewichtsreduktion.

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Sind die Formel-1-Boliden mit über 700 Kilogramm zu schwer? Zoom Download

"Das Gewicht der Autos wurde über die vergangenen zehn Jahre dramatisch erhöht", stellt der Brite am Rande der Formel-1-Tests in Barcelona mit Erschrecken fest. "In der Formel 1 geht es um Sprint-Etappen, sie müssen auf einer Runde im Qualifying sehr schnell sein. Das sind keine Langstrecken-Autos, 300 Kilometer lange Rennen sind ziemlich kurz. Dennoch wurde das Gewicht angehoben und bewegt sich mittlerweile in Richtung Langstrecke."

Bereits im Vorjahr gab es eine Anhebung des Mindestgewichts auf 722 Kilogramm. Red-Bull-Berater Helmut Marko ärgerte sich bereits über diese Zunahme und nannte die Autos "lastwagenmäßig". Blickt man 20 Jahre zurück, dann fällt eine deutlich Steigerung auf: 1995 lag das Mindestgewicht (inklusive Fahrer) bei 595 Kilogramm, 2014 machte man einen deutlichen Sprung von 642 auf 691 Kilogramm durch die Einführung der Hybrid-Motoren. Ein Jahr später lag man erstmals über 700 Kilogramm, nun ist man bei 733 Kilogramm angelangt.


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"Das muss man sich definitiv ansehen. Die Rundenzeiten sind dennoch sehr stark, da wir mit sehr viel Power und dem meisten Abtrieb in der Geschichte des Sports fahren. Das Gewicht ist aber sehr hoch, das muss wieder in eine Balance gebracht werden", ist Lowe überzeugt. Er hat sich die Boliden bereits im Vorjahr bei den Tests auf dem Circuit Barcelona-Catalunya angesehen und einen behäbigen, schwerfälligen Eindruck erhalten.

"Wenn man den Autos im dritten Sektor in Kurve 10 zusieht, sehen sie schwerer aus als in der Vergangenheit. Man kann das in ihrem Fahrverhalten sehen. Für das neue Reglement 2021 würde ich mir eine deutliche Gewichtsreduktion wünschen", setzt er alle Hoffnungen in das neue Reglement. Lowe gibt zu bedenken: "Mit dem Gewicht, mit dem wir uns heute qualifizieren, sind wir früher am Start eines Rennens gestanden, als wir noch mit 150 Kilogramm Sprit gefahren sind."

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