Offizieller Live-Stream der Formel 1 2018 mit RTL-Kommentar

In Barcelona wurden Einzelheiten zum neuen "F1 TV" bekanntgeben: Offizieller Start beim Saisonauftakt in Melbourne - Deutscher Kommentar von RTL

(Motorsport-Total.com) - Die Formel 1 hat am Mittwoch in Barcelona Details zum ab dieser Saison geplanten offiziellen Livestream-Angebot F1-TV bekanntgegeben. Frank Arthofer, der Digitalchef der Formel 1 bestätigte dabei, dass der deutsche Kommentar des Livestreams vom Fernsehsender RTL übernommen werden soll. Das Tonsignal der britischen Version kommt von Sky, allerdings ist nicht bekannt, ob dieses auch in Deutschland empfangen werden kann.

Bei F1-TV werden die Nutzer die Kommentatoren von RTL hören

Außerdem gab Arthofer bekannt, dass zumindest die Desktop-Variante des Dienstes bis zum Saisonauftakt in Melbourne (23. bis 25. März) einsatzbereit sein soll. In der Pressemitteilung vom Dienstag hatte das Formel-1-Managemnt dazu noch etwas unscharf erklärt, der Dienst solle "in der Frühphase der Saison" verfügbar sein.

Die Apps für Smartphones, Tablets oder Smart-TVs werden erst später kommen. "Unsere wichtigste Aufgabe wird sein, den Fans eine stabile technische Plattform zu bieten. Deswegen starten wir in Australien nur mit der Desktop-Version, damit die richtig funktioniert", erklärt Arthofer.

Zwei verschiedene Abo-Modelle

Beim neuen "F1 TV" wird es zwei verschiedene Abo-Modelle geben. Das Premium-Produkt "F1 TV Pro" wird alle Sessions des Formel-1-Rennwochenendes zeigen, und das auf 24 verschiedenen Kanäle. Neben dem normalen Bild der Weltregie werden auch die Onboard-Bilder aller 20 Autos gezeigt, dazu der Zeitenmonitor und zwei weitere, noch nicht definierte Kanäle. "Zum ersten Mal wird eine Sportart 24 Kanäle live streamen", hält Arthofer stolz fest.

Digitalchef Frank Arthofer stellte die Livestream-Pläne der Formel 1 vor

Darüber hinaus wird es ein Einsteiger-Paket namens "F1 TV Access" geben. Dort können die Fans Rennen in der Wiederholung anschauen, außerdem umfasst dieses Paket die bisher unter den Namen "F1 Access" in der Formel-1-App angebotenen Dienste wie einen ausführlichen Datenkanal und das Audio-Livestreaming des Boxenfunks.

Auch zu den Preisen macht Arthofer Angaben. Das Abo von "F1 TV Pro" soll acht bis zwölf US-Dollar (umgerechnet etwa sechs bis zehn Euro) pro Monat oder 100 US-Dollar (etwa 82 Euro) pro Jahr kosten. Bei "F1 TV Access" sollen sich die Preise in einem Bereich von zwei bis drei US-Dollar (rund zwei Euro) pro Monat und 20 US-Dollar (rund 16 Euro) pro Jahr bewegen. Die endgültigen Preise in den einzelnen Währungen stehen aber noch nicht fest.

Zielgruppe sind vor allem die Hardcore-Fans

Neben den Liveübertragungen an den Rennwochenenden soll "F1 TV" auch zu einem großen Formel-1-Archiv ausgebaut werden. Zum Start wird es allerdings nur "eine Handvoll Rennen" aus der Zeit bis 1981 als Komplettwiederholung und in Highlights zu sehen geben. Allerdings soll dieses Angebot im Laufe der Zeit deutlich ausgebaut werden.

Für das neue offizielle Livestreaming hat die Formel 1 vor allem zwei Zielgruppen ausgemacht: Zum einen Fans in Regionen, in denen es bisher keine Pay-TV-Angebote gibt, zum anderen die sogenannten Hardcore-Fans der Serie. "Es gibt rund 500 Millionen Formel-1-Fans auf der Welt. Wenn vorsichtig geschätzt nur ein Prozent davon Hardcore-Fans sind, sprechen wir immer noch von einer Zielgruppe von fünf Millionen Menschen", rechnet Arthofer vor.

Konflikte mit den bestehenden TV-Partnern sieht Arthofer nicht. Diese habe man in die Planungen von "F1 TV" eingebunden. Auch die Gefahr, dass man den TV-Stationen mit dem neuen Dienst Zuschauer wegnimmt, sieht der Digitalchef der Formel 1 nicht. "Je mehr Menschen die Formel 1 verfolgen, umso besser ist es für alle Beteiligten. Wir haben gesehen, dass bei anderen Sportarten, die während einer Live-Veranstaltung Videoclips in den Sozialen Medien verbreitet haben, die Zuschauerzahlen im TV sogar noch gestiegen sind."


Übersicht über alle F1-TV-Länder und -Regionen:
Amerikanische Jungferninseln
Anguilla
Antigua und Barbuda
Argentinien
Aruba
Aserbaidschan
Bahamas
Barbados
Belgien
Bosnien-Herzegowina
Britische Jungferninseln
Bulgarien
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Chile
Costa Rica
Curacao
Deutschland
Dominica
Dominikanische Republik
Ecuador
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Guatemala
Haiti
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St. Barts
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St. Martin
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Uruguay
USA
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