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Als sich McLaren und sein langjähriger Sponsor Marlboro für getrennte Wege entschieden hatten, sah alles danach aus, als sollte das Team 1997 zur Traditionsfarbe Orange zurückkehren. Doch mit dem neuen Geldgeber West und Mercedes-Motoren entschied man sich gegen die spektakuläre Testlackierung und für eine Neuauflage der Silberpfeile.
2006 wiederholte sich die Geschichte. Erneut wurden die in das sanfte Orange verliebten Traditionalisten enttäuscht.
Vor der Debütsaison 2000 mit Williams ließ BMW ein streifiges Auto auf die Strecke gehen. Von dem Design war wenige Monate später kaum noch etwas übrig.
Der Jordan 911 - das Auto, mit dem Michael Schumacher 1991 in knalligem Grün sein Formel-1-Debüt feiern sollte - war beim Rollout des neuen Teams noch schwarz mit gelber Schrift.
Carmouflage-Look, Erlkönig oder einfach nur Zebrastreifen: Red Bull wollte die Konkurrenz im Vorfeld der Saison 2015 verwirren und über technische Finessen hinwegtäuschen, schuf dabei aber eine denkwürdige Lackierung. Später gab es trotzdem den gewohnten Anstrich.
Erinnerte an die Straßenreinigung, war aber ziemlich cool: Spyker verzichtete 2007 auf sein knalliges Testdesign, weil der Lack im Fernsehbild eher rot als orange aussah. Stattdessen gab es einen dezenteren Ton.
Im IndyCar-Style mit Metallicglanz ging es für Jacques Villeneuves neu gegründetes Team BAR bei den Tests 1999 auf die Strecke. Anschließend wollte die Truppe ihre beiden Autos unterschiedlich lackieren, bekam von der FIA aber einen Rüffel.
Ein Ferrari im schwarzen Gewand? Gab es 1997 tatsächlich, als Michael Schumacher noch vor Weihnachten das Auto für die Folgesaison bei einem Privattest in Fiorano ausführte. Klar, dass der rote Farbtopf schon in der Garage stand.
Als 2002 aus Benetton Renault wurde, probte das neue Werksteam zunächst in seinen Traditionsfarben Weiß und Gelb. Später mussten sie weichen, weil Sponsor Mild Seven doch weitermachte. Ergo wieder Hellblau.
Vor dem Formel-1-Einstieg 2002 tourte Toyota in einem klassischen Look, der einer japanischen Nationalmannschaft würdig war.
Nach der Übernahme des Jaguar-Werksteams kokettierte Red Bull mit einer rollenden Getränkedose, ging bei der Formel-1-Premiere 2005 aber doch mit dem später klassischen Duneklblau auf Punktejagd.
Dunkelblau statt kunterbunt auch hier: Nach dem Abschied von Mild Seven als Hauptsponsor sah es zunächst so aus, als sollte Renault 2007 mit einem konservativen Look durchstarten. Doch das Design wurde rasch eingemottet.
Der pechschwarze Honda, der 2007 in den Testeinsatz ging, war vielleicht langweilig. Viele meinen aber, er sei immer noch ästhetischer gewesen als das kurz darauf präsentierte Erdkugel-Auto.
Bordeauxrot gilt nicht als erste Wahl für sportliche Autos - und so entschied sich auch Force India 2008 gegen den eher biederen Testlack. Stattdessen gab es Gold und ein knalliges Rot.
Ferrari ohne Sponsor: Michael Schumacher probierte seinen neuen Dienstwagen 2006 im komplett neutralen Design. Doch schon kurz nach dem Shakedown war es vorbei mit der werbefreien Zone.
Heute eine echte Rarität: Der Testwagen des damals neuen Formel-1-Reifenzulieferers Bridgestone war ein in die Farben des japanischen Konzerns getauchter Footwork.
Schwarz, blau und verpixelt: Red Bull ließ sich 2018 für den Rollout des Autos etwas Besonderes einfallen und ernetete Applaus.
(Motorsport-Total.com) - Als Red Bull am Montagvormittag seinen neuen Formel-1-Boliden für die Saison 2018 mit einem sogenannten "Special-Edition-Design" präsentierte, war das Aufsehen groß. Auch wenn der Look mit einem verpixelten schwarz-blauen Chassis am RB14 sofort auf reichlich Gegenliebe stieß: Er wird nicht lange überleben. So erging es vielen Testdesigns, wie wir in unserer Fotostrecke zeigen.
Red Bull ist ein Wiederholungstäter: Der Getränkeriese lackierte schon zweimal Autos für die Probefahrten in einem speziellen Gewand. 2004 kokettierten die Designer mit einem Wagen, der genau wie eine Dose der Energybrause anmutete. 2015 wählten sie ein irres Zebrastreifen-Tarnkleid, das der Konkurrenz den Blick auf die Ideen ihres Technikchefs Adrian Neweys verstellen sollte.
Dass aus Testdesigns irgendwann ein normales Outfit werden kann, beweist McLaren. Die Briten waren schon 1997 und 2006 mit ihrem traditionellen Orange unterwegs, entschieden sich aber jeweils gegen eine Rückkehr - auch aus kommerziellen Gründen. In der vergangenen Saison wagten sie jedoch den Schritt zu einem Look, der wohl ganz nach dem Geschmack des Firmengründers Bruce McLaren gewesen wäre.