• 06. Oktober 2017 · 14:39 Uhr

Mercedes verteidigt "Diva"-Boliden: Kein Wunder der Physik

Technikchef James Allison hält den W08 für "kein schlechtes Werk" - Er verspricht: Mercedes investiert bis zum Saisonfinale auch noch in das aktuelle Auto

(Motorsport-Total.com) - Technikchef James Allison hat den Ruf des aktuellen Mercedes-Formel-1-Rennwagens als "kapriziöse Diva" teilweise revidiert. Wie der Brite im Rahmen des Japan-Grand-Prix erklärt, sei der W08 zwar zuweilen etwas zickig und schwierig abzustimmen. Das Auto würde Ingenieure jedoch nicht vor Mysterien stellen. "Es ist knifflig, aber es setzt nicht die Gesetze der Physik außer Kraft. Es ist noch total verständlich, was nicht bedeutet, dass sich immer einfach das Beste herausholen ließe."

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Technikchef schreitet zur Ehrenrettung: So zickig ist der W08 gar nicht Zoom Download

Neun Siege in 15 Rennen sind laut Allison genug, um den Boliden gelungen zu nennen. "Trotzdem ist es uns geglückt, ordentliche Ergebnisse einzufahren - daher handelt es sich nicht um ein schlechtes Werk", unterstreicht er und hat drei Typen von Wochenenden ausgemacht, mit denen sich Mercedes konfrontiert sah: "Es gab welche, an denen wir alles in Grund und Boden gefahren haben. Es gab diejenigen, wo wir Leidtragender und zweite Kraft waren sowie viele, bei denen es eine 50:50-Entscheidung war." Nämlich zwischen den Silberpfeilen und Ferrari, neuerdings auch Red Bull.

Allison verspricht, bis zum Finale in Abu Dhabi mit Neuerungen an die Strecken zu kommen, auch wenn in Brackley bereits die Köpfe wegen der 2018er-Entwicklung rauchen. "In Wahrheit kämpft jedes Team jedes Jahr mit dem Dilemma, weniger Mühe in das aktuelle Auto zu stecken und mehr in den Wagen für die kommende Saison zu investieren. Es gibt aber mehr als einen Notgroschen an Ressourcen, der in den aktuellen Boliden fließt, um sicherzustellen, dass bis Ende entwickelt wird."

Denn trotz einer komfortablen 503:385-Führung gegen Ferrari in der Konstrukteurs-WM sieht der Technikchef den Teamtitel nicht in trockenen Tüchern. "Das würde ich nicht behaupten", warnt er und erinnert, dass Ferrari in Singapur und Malaysia locker Punkte hätte gutmachen können "Es waren Wochenenden, die bewiesen haben, dass es teils besser ist, Glück zu haben als gut zu sein."

Allem Lob für den W08 zum Trotz: Mercedes wünscht sich für das nächste Jahr einen Renner, der sich simpler abstimmen lässt und garantiert, dass an einem Wochenende kein totaler Reinfall droht - wie etwa bei Lewis Hamilton in Russland und Monaco oder bei Valtteri Bottas in beinahe der kompletten zweiten Saisonhälfte. Die Entwicklungsarbeit 2017 verlief bereits in diese Richtung. "Hoffentlich gelingt uns für das kommende Jahr ein Auto mit etwas weniger Temperament", so Allison.

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