• 05. Oktober 2017 · 15:58 Uhr

Valtteri Bottas: Kein Problem, sein Seelenleben auszubreiten

Selbstkritik und ein ehrlicher Umgang mit seiner Formkrise sollen für den Finnen der Schlüssel zu besseren Ergebnissen sein - Lewis Hamilton nennt mögliche Gründe

(Motorsport-Total.com) - Mercedes-Fahrer Valtteri Bottas steht dazu, unverblümt mit seiner derzeitigen Formkrise umzugehen. Wie der Finne im Vorfeld des Japan-Grand-Prix erklärt, hätte er kein Problem damit, mit den Medien über seine Schwächephase und deren Gründe zu sprechen. "Ich bin ehrlich zu mir selbst", betont Bottas. "Wenn ich in den Spiegel schaue und sehe, dass ich etwas verbessern kann, tue ich es. Ich muss die Dinge eben so aussprechen, wie sie sind. Und ich war nicht glücklich. Fertig, aus!"

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Valtteri Bottas ist schon mit einem breiteren Grinsen auf dem Gesicht rumgelaufen Zoom Download

Die Tristesse, die er erwähnt, bezieht sich auf die Stimmung in seiner Medienrunde nach dem Malaysia-Rennen - kurz nachdem er von Teamkollege Lewis Hamilton eine sportliche Ohrfeige kassiert hatte und von den Toppiloten in den Schatten gestellt worden war. "So gut ging es mir danach nicht", seufzt Bottas, der aus seinem Mercedes gerne mehr Kapital geschlagen hätte - nicht nur in Sepang: "So ein gutes Auto mit so viel Potenzial zu haben und die Leistung ist zu bringen, ist hart."

Für Enttäuschungen sorgten die WM-Läufe nach der Sommerpause. In Belgien und Italien, als jeweils Hamilton gewann, fiel er mal knapper und mal deutlicher hinter den Stallgefährten zurück. Auch bei Nässe in Singapur war Bottas langsamer. Ausreden sucht er keine: "Lewis hat mehr herausgeholt, wenn es schwierig war, das Set-up hinzubekommen. Daraus muss ich lernen", räumt er ein und will aus Schlappen Erkenntnisse gezogen haben: "Ich sehe es positiv. An all den schwierigen Wochenenden gab es viel zu lernen. Das Rennen in Malaysia hat viele Fragen beantwortet."


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Eine ist, dass die Probleme nicht auf sein Chassis zurückzuführen sind, wie es in der Vergangenheit in Fällen großer Unterschieden zwischen Teamkollegen vorgekommen ist. "Mit der Technik von heute lässt sich herausfinden, ob alles stimmt, ehe man es wechselt", winkt Bottas auf die Frage eines Journalisten hin ab. Schließlich war er in Spa-Francorchamps mit dem gleichen Anliegen an seine Ingenieure herangetreten. "Ich habe Fragen gestellt, weil ich gewisse Sachen gecheckt haben wollte, die schiefgelaufen sein könnten. Ich wollte sicherstellen, dass mein Material top ist."

Stallgefährte Hamilton macht Bottas keine Vorwürfe und lobt ihn für seinen Einsatz: "Er arbeitet so hart er kann. Es ist teils schwierig, wenn man mit dem Set-up nur ein bisschen danebenliegt, kommt man kaum wieder einen Schritt zurück. Es geht um das Vertrauen in das Auto und wenn es das nicht liefert, geht viel Zeit verloren." Hinzu käme, dass der Finne erst seit 2017 Mercedes-Pilot ist.

"Es ist noch immer sein erstes Jahr im Team. Da gibt es viel zu lernen. Er ist krachend eingeschlagen, jetzt gibt es Höhen und Tiefen", äußert Hamilton Verständnis für die Schwankungen in Bottas' Formkurve und wirft die These auf, dass alte Williams-Gewohnheiten mit den Problemen zu tun hätten. "Man muss seinen Fahrstil jedes Jahr etwas umstellen. Für ihn war der Schritt größer, weil sein altes Auto allgemein langsamer war und Stärken in anderen Bereichen hatte", analysiert Hamilton, der zum Saisonende stärker wird. "Ich habe dagegen schon erlebt, wie das Team entwickelt."

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