• 28. September 2017 · 06:23 Uhr

Pascal Wehrlein: Sauber wäre mit neuem Motor chancenlos

Exklusiv: Die schlechte Performance des Sauber-Teams nur auf den 2016er-Ferrari-Motor zu schieben, wäre zu einfach, findet Pascal Wehrlein

(Motorsport-Total.com) - Pascal Wehrlein glaubt, dass das Sauber-Team auch mit einem aktuellen Ferrari-Motor "mehr oder weniger in der gleichen Situation" wäre. Das erklärt der 22-Jährige in einem Interview mit 'Motorsport-Total.com': "Ja, vielleicht hätten wir ein paar Punkte mehr. Aber wir wären nicht konkurrenzfähig genug, um andere Teams wirklich herauszufordern."

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Pascal Wehrlein schiebt nicht alles auf den Ferrari-Motor der Saison 2016 Zoom Download

Sauber tritt 2017 mit einem Ferrari-Antriebsstrang aus der Formel-1-Saison 2016 an, der nicht mehr weiterentwickelt wird und in den vergangenen Monaten zunehmend zum Handicap wurde. Hinter vorgehaltener Hand heißt es, dass das, je nach Streckenkonfiguration, ein bis zwei Sekunden pro Runde ausmacht. In der Konstrukteurs-WM liegt das Team mit fünf Punkten an letzter Stelle.

"McLaren (17 Punkte; Anm. d. Red.)", sagt Wehrlein, "macht seit Saisonbeginn Riesenfortschritte. Und noch einmal: Wir hätten vielleicht ein paar Punkte mehr, aber ich glaube nicht, dass wir vor all den Jungs wären, die jetzt vor uns sind. Unser Rückstand ist nämlich ziemlich groß - und das liegt nicht nur am Motor."

Ursprünglich hatte Sauber geplant, 2018 auf Honda-Antriebe zu wechseln. Mit der Ankunft des neuen Teamchefs Frederic Vasseur wurde dieser Plan verworfen. Stattdessen einigte man sich mit Ferrari auf einen neuen Vertrag, der vorsieht, dass das Schweizer Team ab 2018 die gleichen Motoren wie Haas bekommt. Also aktuelle Ausbaustufen, die auch laufend weiterentwickelt werden.

Dass Sauber mittelfristig wieder zum vorderen Mittelfeld aufschließen kann, schließt Wehrlein nicht aus: "Warum nicht? Sauber hat alles, was es braucht, um konkurrenzfähig zu sein. Sie haben den Windkanal, der einer der besten Windkanäle in der Formel 1 ist, und sie haben eine tolle Fabrik in Hinwil. Die große Frage ist nur: Wir kommen wir da hin? Wie kann Sauber wieder da hinkommen, wo das Team hingehört?"

"Es ist kein Geheimnis, dass die vergangenen Jahre für Sauber sehr schwierig waren, was das Budget angeht und das Investment in die technische Weiterentwicklung. Aber durch die neuen Eigentümer, die vergangenes Jahr gekommen sind, wurde die Situation viel besser", sagt Wehrlein. "Nur: Das braucht Zeit. Du kannst nicht erwarten, von einem Tag auf den anderen einen Haufen Performance zu finden."

Ob Wehrlein diesen Weg mit dem Sauber-Team weitergehen wird, steht indes noch nicht fest. Teamchef Vasseur schließt einen Verbleib des Deutschen nicht kategorisch aus. Als wahrscheinlich gilt jedoch, dass neben mindestens einem Ferrari-Junior (Charles Leclerc ist gesetzt) der Schwede Marcus Ericsson an Bord bleiben wird.

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