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Wenn Leclerc und Gasly 2018 zum Zug kommen, fahren vier Franzosen Formel 1. Doch das ist bei weitem kein Nationenrekord. Jetzt erfahren, welche Nationen in der Geschichte der Formel 1 die meisten Piloten pro Rennen stellten!
2010 waren in der Formel 1 ab dem Grand Prix von Singapur mit Nico Rosberg, Nico Hülkenberg, Timo Glock, Adrian Sutil, Nick Heidfeld, Michael Schumacher und Sebastian Vettel ganze sieben Deutsche am Start. Zu dieser Zahl kam es, weil Heidfeld bei Sauber Pedro de la Rosa ersetzte. Stellte man damit einen Rekord auf? Bei weitem nicht...
Selbst den USA, die man nicht gerade als Formel-1-Nation bezeichnen würde, gelang es in den Jahren 1961 bis 1963 in Watkins Glen, jeweils sieben US-Piloten an den Start zu bringen, darunter Asse wie Richie Ginther, Phil Hill, Dan Gurney oder Teamboss-Legende Roger Penske. Zum Sieg reichte es nie: Ginther wurde 1963 Zweiter. Jubeln...
...durften dafür die Argentinier bei ihrem Rekord: 1955 traten in Buenos Aires ganze sieben "Gauchos" an, Fünffach-Weltmeister Juan Manuel Fangio und Jose Froilan Gonzales feierten einen Doppelerfolg. Der Heimvorteil spielte tatsächlich eine Rolle, denn nur Fangio trotzte der enormen argentinischen Hitze und kam ohne Unterbrechung durch.
Auch wenn man bei der Frage nach dem französischen Rekord unweigerlich an die von der elf-Rennfahrerschule ausgebildete Pilotengeneration rund um Rene Arnoux, Alain Prost oder Didier Pironi Ende der 1970er-Jahre denken muss, waren in dieser Ära nie mehr als sieben Franzosen am Start. Noch mehr Piloten aus der "Grande Nation" starteten...
...im Formel-1-Gründungsjahr 1950 in die Grands Prix von Frankreich und Italien - und zwar genau acht Piloten. Der prominenteste Vertreter war damals Maurice Trintignant. In beiden Fällen schaffte es aber kein Franzose auf das Podest. Apropos elf-Rennfahrerschule: Eine wahre Invasion der Italiener...
...erlebte die Formel 1 Ende der 1980er-Jahren. Bei den Rennen in Großbritannien und Ungarn 1990 waren unglaubliche zwölf Italiener am Start. Die Namen Riccardo Patrese, Alessandro Nannini, Ivan Capelli, Michele Alboreto oder Andrea de Cesaris (Foto) sind heute noch vielen im Gedächtnis. Doch auch hier...
war Masse statt Klasse angesagt: Fast alle Italiener fuhren in dieser Ära im Mittelfeld herum, wie hier Brabham-Pilot Stefano Modena, der beim italienischen Rekordrennen in Silverstone von Ayrton Senna überrundet wird.
Der deutsche Rekord wurde ebenfalls nicht im Jahr 2010 aufgestellt, sondern schon in der Steinzeit der Formel 1: Auf der Nürburgring-Nordschleife waren 1953 unglaubliche 13 deutsche Piloten am Start. Es gab allerdings auch insgesamt 34 Nennungen. Die deutschen Stars waren damals...
...Hans Stuck (Bild) und Hans Herrmann, zum Erfolg reichte es dennoch nicht: Herrmann kam in seinem Veritas-Boliden nicht über Platz neun hinaus. An der Spitze gab es italienische Festspiele: Nino Farina gewann für Ferrari das Rennen, Pole-Setter Alberto Ascari holte den Titel. Der absolute...
...Rekord an Piloten pro Nation geht aber an das Formel-1-Mutterland Großbritannien. 1952 waren in Silverstone unglaubliche 17 Briten am Start - darunter die Stars Stirling Moss und Mike Hawthorn. Bei 32 Nennungen füllte man damit mehr als die Hälfte des Feldes. Doch auch die Briten nutzen ihr Potenzial...
...nur bedingt: Während Nino Farina die Pole holte, sicherte sich diesmal Alberto Ascari (Foto) den Sieg und fuhr die schnellste Rennrunde. Immerhin rettete Hawthorn die Ehre der Motorsport-Nation als Dritter.
(Motorsport-Total.com) - Beim Grand Prix von Malaysia feierte Pierre Gasly seine Formel-1-Premiere bei Toro Rosso. Da sich der französische Red-Bull-Junior durch den Abgang von Carlos Sainz zu Renault auch Chancen ausrechnen darf, seinen Platz 2018 zu behalten, könnten in der kommenden Saison mit Gasly, Haas-Pilot Romain Grosjean, Force-India-Pilot Esteban Ocon und der angehende Formel-2-Champion Charles Leclerc, der als Monegasse im Grunde ein "halber" Franzose ist und bei Sauber gute Chancen hat, gleich vier Piloten aus der "Grande Nation" am Start sein.
"Das wäre toll für meine Landsleute, zumal auch der Frankreich-Grand-Prix ein Comeback feiern wird", freut sich Gasly, der dies als "große Gelegenheit für uns französische Fahrer" sieht. Kein Wunder, denn seit dem Aus für das Rennen in Magny Cours im Jahr 2008 lief es für die Nation, in der 1906 in Le Mans der erste Grand Prix der Geschichte ausgetragen wurde, alles andere als rund.
Teilweise hatte man überhaupt keinen Fahrer in der Formel 1 - und wenn doch, dann siedelten sie sich meist eher im Mittelfeld an. Mit Mercedes-Schützling Ocon, der langfristig sogar bei den Silberpfeilen im Rennen um ein Cockpit ist, und den vielversprechenden Ferrari-Youngster Leclerc könnten nun aber wieder bessere Zeiten anbrechen.
Interessant ist, dass sich die aktuelle französische Fahrergeneration gut kennt. "2005 fuhr ich bei den Mini-Karts gegen Esteban und Charles", erzählt Gasly. "Die Vorstellung, dass wir uns nun alle in der Formel 1 treffen und wieder gegeneinander antreten, ist schon speziell. In Anbetracht der Rückkehr des Grands Prix ist es gut, wenn viele Franzosen in der Formel 1 sind - vor allem 2018."
Erinnerungen an die 1970er und 1980er-Jahre werden wach, als durch die Förderung in der von Mineralölkonzern elf gesponserten Winfield-Rennfahrerschule mit Sitz in Magny Cours klingende Namen wie Rene Arnoux, Alain Prost, Patrick Depailler, Patrick Tambay oder Didier Pironi zahlreiche Top-Piloten aus Frankreich in die Formel 1 strömten.
Doch es waren nicht die Franzosen, die den Rekord an Grand-Prix-Teilnehmern bei einem Rennen aufgestellt haben. Die Antwort finden Sie in unserer Fotostrecke, in der wir der Frage auf den Grund gegangen sind, welche Nationen in der Geschichte der Formel 1 die meisten Piloten pro Rennen im Einsatz hatten.