• 06. September 2017 · 13:18 Uhr

Formel 1 2018: Teams wollen Limit von drei Motoren kippen

Red-Bull-Teamchef Christian Horner will das für die Saison 2018 geplante Limit von drei Motoren pro Saison abschaffen - Grid-Strafen-System überarbeiten

(Motorsport-Total.com) - Red-Bull-Teamchef Christian Horner plant nach der Rückversetzungs-Farce beim Großen Preis von Italien einen neuen Anlauf, um das Motorenlimit in der Formel 1 2018 abzuschaffen. Neun Fahrer - also fast die Hälfte des Formel-1-Starterfeldes - wurden in Monza aufgrund von Getriebe- oder Motorenwechsel mit Grid-Strafen belegt.

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Red-Bull-Teamchef Christian Horner will das Drei-Motoren-Limit 2018 abschaffen Zoom Download

Im nächsten Jahr sollen die Regeln sogar verschärft werden, weil jeder Pilot nur noch drei Motoren pro Jahr verwenden darf. In der aktuellen Saison dürfen insgesamt vier Aggregate in den Formel-1-Boliden zum Einsatz kommen.

Vor einigen Wochen hatte Horner bereits versucht, die Strategie-Gruppe der Formel 1 zu überzeugen, den Plan für 2018 zu verwerfen und die aktuelle Regelung mit maximal vier Motoren pro Saison beizubehalten. Doch der Brite wurde bei diesem Vorhaben nicht ausreichend unterstützt.

"Turbomotoren bieten keinen Mehrwert"

Nach den Geschehnissen in Monza will der Red-Bull-Teamchef die Angelegenheit erneut auf den Tisch bringen. "Ich denke, dass dieser Motor seit seiner Einführung der Formel 1 keinen Mehrwert gebracht hat", sagt Horner, der die Turbomotoren, die 2014 in der Königsklasse eingeführt wurden, oft kritisiert hat.

"Was mich beunruhigt, ist, dass wir im nächsten Jahr die Zahl auf drei Motoren reduzieren, obwohl es mehr Rennen im Kalender geben wird", ergänzt er und meint, dass dieser Punkt beim nächsten Treffen der Strategie-Gruppe auf der Tagesordnung ganz oben stehen sollte. Die Saison 2018 umfasst 21 Rennen und ist die bislang längste im Formel-1-Kalender.


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"Ich habe bei einem vorangegangenen Meeting schon versucht, dass es geändert wird. Aber niemand hat zugestimmt. Ich hoffe, dass die Situation jetzt anders ist, weil bis zum Ende der Saison einigen Teams noch weitere Strafen drohen werden", so Horner weiter.

System der Grid-Strafen "unverständlich und verwirrend"

Der Red-Bull-Mann möchte zudem, dass das System der ungeliebten Grid-Strafen ernsthaft überdacht wird. "Es ist sehr schwierig für uns, es zu verstehen", erklärt er. "Sogar noch als wir in die Startaufstellung fuhren, mussten wir erst herausfinden, ob wir von Platz zwölf oder 13 aus starten, weil (Sergio) Perez eine Strafe bekam. Aber wir wussten nicht, ob er die Strafe vor oder nach einem anderen Fahrer erhielt. Er ist einfach zu verwirrend."

"Müssen überlegen, ob es nicht einen besseren Weg gibt, einen Hersteller oder ein Team zu bestrafen."Christian Horner, Red-Bull-Teamchef
Horner weiter: "Ich denke, es muss ernsthaft überlegt werden, ob es nicht einen besseren Weg gibt, einen Hersteller oder ein Team zu bestrafen, anstatt an der Startaufstellung herum zu pfuschen. Ich glaube, dass es alles nur noch schlimmer macht. Es wäre schade, wenn die Weltmeisterschaft durch Grid-Strafen entschieden wird."

Die begrenzte Anzahl an Motoren war ursprünglich als kostenreduzierende Maßnahme gedacht. Weil die Hersteller aber haltbarere Komponenten entwickelten - und diese auf dem Motorenprüfstand testen - kann von Kosten sparen keine Rede sein.


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"Der Zweck des Motorenlimits war die Senkung der Kosten, aber natürlich werden dadurch keine Kosten gesenkt", ergänzt Horner. "Die Motoren gehen sowieso auf Weltreise, sie werden eingesetzt und Grid-Strafen sind die Folge. Vielleicht müssen wir eine vernünftige Balance finden und möglicherweise ist fünf die richtige Zahl, statt von vier auf drei runter zu gehen."

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