Red Bull: "Wunderfahrwerk" sollte nie in Rennbetrieb gehen

Teamchef Christian Horner relativiert den Performanceverlust, den seine Truppe durch die FIA-Klarstellungen bezüglich der Radaufhängungen zu verkraften hatte

von Dominik Sharaf · 30.07.2017 09:50

(Motorsport-Total.com) - Red-Bull-Teamchef Christian Horner hat Leistungseinbußen, die seine Truppe durch Regelklarstellungen der FIA bezüglich der "Wunderfahrwerke" im Vorfeld der Formel-1-Saison 2017 zu verkraften hatte, relativiert. Im Rahmen des Ungarn-Grand-Prix lässt der Brite wissen, dass eine intelligente Radaufhängung ohnehin nie zum Einsatz gekommen wäre: "Die Wahrheit ist: Wir haben das System im Vorfeld der Saison getestet. Es hat wegen des Gewichts am Auto aber nicht funktioniert."

Daniel Ricciardo hätte nie mit intelligenter Radaufhängung ausrücken sollen

Ergo mottete Red Bull die Technik, mit der sich der RB13 auf der Bremse und in den Kurven hätte stabilisieren lassen sollen, ein. Man war so klug wie zuvor, aber auch nicht langsamer. "Im vergangenen Jahr war es gar nicht im Rennbetrieb", unterstreicht Horner. "Als die Klarstellung kam, hat es uns keine Performance gekostet." In Milton Keynes tüftelte man nach der Pleite lieber in anderen Bereichen: "Unsere Fortschritte sind eher aerodynamischer als mechanischer Natur", so Horner.

Wenn er sich über die Posse um die Fahrwerke ärgert, dann eher deshalb, weil seine Ingenieure sich wochenlang brotloser Kunst widmeten. "Die Entwicklung war verschwendete Zeit", räumt Horner ein - schließlich musste er schon beim Auftakt der Wintertestfahrten feststellen, dass Mercedes (ebenfalls einer intelligenten Radaufhängung verdächtigt) und Ferrari mit den schnelleren Autos nach Barcelona kamen.