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© Jorge Lorenzo (Twitter)
Alles beginnt mit einer verrückten Idee - und die kommt natürlich von Eddie Jordan: Der Ire lässt seinen Piloten Martin Brundle am 5. August 1996 das Cockpit mit dem zu diesem Zeitpunkt amtierenden Rallye-Weltmeister Colin McRae tauschen. In Silverstone dreht "Colin McCrash" seine Runden im Peugeot-befeuerten Jordan 195 ...
... und imponiert allen Beteiligten. Jordan sagt nach dem Test in einem Interview, dass der Schotte "sofort schnell" gewesen sei. "Hätte er sich nicht für Rallye entschieden, wäre er Formel-1-Weltmeister geworden. Da bin ich mir sicher", so der Teamchef.
Am 22. und 23. April 1998 kommt es in Barcelona zu einem spektakulären Cockpit-Tausch: Rallye-Weltmeister Tommi Mäkinen übernimmt den Williams FW19 von Formel-1-Champion Jacques Villeneuve, der seinerseits Rallye fahren darf.
13. Januar 2002: Jaguar-Teamchef Niki Lauda, der zuvor gesagt hat, jeder Affe könne inzwischen Formel 1 fahren, steigt selbst in den R2 - und muss auf fast peinliche Art und Weise erfahren, dass die Formel 1 doch kniffliger ist als gedacht.
27. September 2002: Im Rahmen des Grand Prix der USA in Indianapolis darf IndyCar-Lady Sarah Fisher ein paar Demorunden im McLaren-Mercedes-Silberpfeil drehen.
11. Juni 2003: Der viermalige NASCAR-Champion Jeff Gordon testet auf dem Infield-Kurs des Indianapolis Motor Speedway den aktuellen BMW-Williams FW24 von Juan Pablo Montoya. Der Kolumbianer testet im Gegenzug Gordons Chevrolet Monte Carlo aus der NASCAR.
1. und 2. Februar 2006: MotoGP-Superstar Valentino Rossi nimmt im Cockpit eines Formel-1-Boliden von Ferrari Platz. Es handelt sich um das Weltmeisterauto der Saison 2004, den F2004. Rossi testet den roten Renner auf dem Circuit Ricardo Tormo in Valencia.
23. bis 25. November 2006, ebenfalls Valencia: Im Rahmen des Formel-BMW-Weltfinales klettert Alessandro "Alex" Zanardi ins Cockpit eines BMW-Sauber F1.06. Das Besondere ...
... dabei ist die Tatsache, dass Zanardi mit Handgas fährt - eine Folge seines grauenhaften ChampCar-Unfalls auf dem EuroSpeedway Lausitz, bei dem er fünf Jahre zuvor beide Beine, nicht aber den Lebensmut verlor.
Zwei Jahre nach Zanardi sitzt erneut dessen Landsmann Valentino Rossi im Formel-1-Cockpit. "The Doctor" steigt wieder in einen Ferrari. Diesmal handelt es sich um den F2008, den er am 21. November 2008 auf seiner Paradestrecke Mugello testet.
Kurz vor Rossis Mugello-Test steigt Rallye-Weltmeister Sebastien Loeb am 17. November 2008 zu Testzwecken ins Formel-1-Cockpit. "Super-Seb" sitzt in Barcelona im Red Bull RB4 aus der Saison 2008.
Red-Bull-Stardesigner Adrian Newey testet immer mal wieder eine seiner Konstruktionen. So auch am 2. Juli 2010 den Red-Bull-Renault RB5 beim Festival of Speed in Goodwood.
Der wohl ungewöhnlichste Formel-1-"Testfahrer" schwingt sich am 7. November 2010 ins Cockpit. Der russische Staatspräsident Wladimir Putin legt nahe Sankt Petersburg einige Meter in einem alten Renault-Boliden zurück.
14. Juni 2011: Wenige Monate vor dem Gewinn seines dritten NASCAR-Titels zwängt sich Tony Stewart in Watkins Glen ins Cockpit des McLaren-Mercedes MP4-23, der in der Formel-1-Saison 2008 von Lewis Hamilton zum WM-Titel pilotiert wurde. Der Brite fährt gleichzeitig Stewarts NASCAR-Boliden, den Chevrolet Impala.
23. August 2011: Kein Fahrer aus einer anderen Rennserie, sondern Hollywood-Star Tom Cruise nimmt im Cockpit eines Red Bull RB6, dem Weltmeisterauto von Sebastian Vettel aus der Saison 2010, Platz. Cruise begibt sich in Willow Springs, Kalifornien auf Testfahrt.
Wenige Monate später sitzt erneut ein Motorsport-Fremdling im Red-Bull-Cockpit: Skisprung-Star Thomas Morgenstern pilotiert am 2. Juni 2012 auf dem Red-Bull-Ring in Spielberg den Red Bull RB7, mit dem Vettel in der Saison 2011 seinen zweiten WM-Titel gewann.
Im Juni 2015 testet der amtierende DTM-Champion Marco Wittmann in Spielberg für Toro Rosso - ein Geschenk von BMW zum Titelgewinn. Nachdem der ursprünglich geplante Test in einem alten Auto ins Wasser fällt, darf Wittmann im Rahmen eines offiziellen Tests sogar das aktuelle Auto fahren.
Ebenfalls einen modernen Formel-1-Boliden mit Hybridantrieb testet im Oktober 2016 MotoGP-Ass Jorge Lorenzo. Der gemeinsame Sponsor Monster Energy arrangiert für den Spanier in Silverstone eine Ausfahrt im Mercedes W05.
Sebastien Ogier tritt nicht nur in der Rallye-WM in die Fußstapfen seine Namensvetters Loeb: Am 20. Juni 2017 fährt der WRC-Champion in Spielberg unter Anleitung von David Coulthard gut 100 Kilometer im Red-Bull-RB7 von 2011.
(Motorsport-Total.com) - Im vergangenen Monat erfüllte sich für den viermaligen Rallye-Weltmeister Sebastien Ogier ein Kindheitstraum. In Spielberg durfte der Franzose ein Formel-1-Auto von Red Bull testen - unter fachkundiger Anleitung des 13-maligen Grand-Prix-Siegers David Coulthard. Ogier war jedoch bei weitem nicht der erste bekannte"Testfahrer" in der Formel 1. Wer sich vor dem Rallye-Ass schon alles am Steuer eines Grand-Prix-Boliden versucht hat, zeigt unsere Fotostrecke "Prominente Formel-1-'Testfahrer'".
Dort finden sich neben Ogier mit Sebastien Loeb, Tommi Mäkkinen und Colin McRae noch drei anderer WRC-Champions. Auch MotoGP-Asse wir Valentino Rossi und Jorge Lorenzo sind schon ein Formel-1-Auto gefahren, ebenso wie DTM-Pilot Marco Wittmann.
Doch nicht nur Rennfahrer kamen zu diesem außergewöhnlichen Erlebnis. So ließ Red Bull sogar Hollywood-Star Tom Cruise ans Steuer eines Formel-1-Autos. Und Renault organisierte im Rahmen einer Kooperation mit Lada sogar eine Ausfahrt für den russischen Staatspräsidenten Wladimir Putin.