Ferrari rüstet auf: Bis zu 15 Qualifying-PS mehr für Vettel

Die Haas-Mannschaft testet in Spielberg die zweite Ausbaustufe des Ferrari-Antriebs und hat massiv zugelegt - In Silverstone rüstet auch das Werksteam auf

(Motorsport-Total.com) - Sebastian Vettel und die Ferrari-Mannschaft dürfen sich ab dem Großbritannien-Grand-Prix in der kommenden Woche auf einen satten Leistungsschub freuen. Wie 'Motorsport-Total.com' erfuhr, ist in den Boliden des Antriebskunden Haas beim Österreich-Rennen in Spielberg die zweite Ausbaustufe des V6-Hybriden aus Maranello verbaut - was Romain Grosjean und Kevin Magnussen auf der powerlastigen Strecke weit nach vorn gespült hat. Die Rede ist von bis zu 15 PS mehr Leistung.

Neuer Motor: Sebastian Vettel soll bald noch mehr Pferdchen im Auto haben

Dieser zusätzliche Boost soll in einem speziellen Qualifying-Modus abrufbar sein, wie man ihn bisher nur von Mercedes kannte. Der Vorteil von Silber bereitete der Scuderia lange Kopfzerbrechen. Offenbar tüftelte man hinter den Kulissen an einer ähnlichen Lösung, die nun streckenreif ist.

Ferrari will den neuen Antriebsstrang wohl erst in einem anderen Chassis auf seine Zuverlässigkeit testen, um anschließend die roten Renner für den WM-Kampf mit erprobtem Material auszurüsten. Bislang gibt es nichts zu beanstanden, denn Grosjeans Qualifying-Panne hatte mit der Elektronik, nicht mit dem Triebwerk zu tun. Weiterer Vorteil: Die Italiener zögern das Einsetzen neuer Komponenten um eine Woche hinaus.

So funktionieren Turbolader und Wastegate

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Denn Vettel nutzt den vierten Turbolader. Ab dem fünften hagelt es eine Strafversetzung in der Startaufstellung um zehn Plätze. Auch Kimi Räikkönen fährt schon mit dem dritten Bauteil. Sollte der Turbo zum Update gehören, würde es für Ferrari eine kostspielige und risikoreiche Angelegenheit. Abgesehen von der MGU-H (Vettel ist in Spielberg bei Nummer drei) befindet sich die Scuderia überall im Plan und könnte bei Saisonhalbzeit in Silverstone zum idealen Zeitpunkt auffrischen.

Bei der Konkurrenz scheint man zunächst nicht auf Ferrari reagieren zu können. Wie 'auto motor und sport' berichtet, soll es zwar ein Mercedes-Update in Großbritannien geben. Jedoch ist unklar, ob es sich wie schon bei der zweiten Ausbaustufe um Zuverlässigkeitsverbesserungen dreht oder ob mehr PS winken. Renault und sein Topkunde Red Bull haben gerade erst für mehr Standfestigkeit gesorgt. Die Franzosen werden für mehr Power zurück an das Zeichenbrett müssen. Hondas Neuerungen für McLaren drohen zur nächsten Petitesse rund um die Krisentruppe auszuufern.