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24.09.2000: Grand Prix der USA in Indianapolis. Das erste Premierenrennen der Formel 1 nach der Jahrtausendwende ist eigentlich keines. Einen Großen Preis der USA hatten schon mehrere Rennstrecken ausgerichtet, und zwischen 1950 und 1960 zählte das Indianapolis 500 zur Formel 1. Doch 2000 gingen die Piloten erstmals auf der 4,129 Kilometer langen Strecke an den Start, die das berühmte Oval mit einem Straßenkurs verbindet.
2005 wird in Indianapolis (unrühmliche) Formel-1-Geschichte geschrieben, als nach dem Rückzug der Michelin-bereiften Autos nur sechs Fahrzeuge in der Startaufstellung stehen. Dieses Skandalrennen versetzt der Formel 1 in den USA einen schweren Schlag, zwei Jahre später verabschiedet sich die Serie erst einmal aus dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten.
04.04.2004: Grand Prix von Bahrain in Sachir. Im Inselreich im Persischen Golf beginnt 2004 Bernie Ecclestones Traum von 1001 Nacht. Der 5,412 Kilometer lange Kurs - nur 2010 wird die 6,299 Kilometer lange Version befahren - kommt bei den Fahrern gut an, das Rennen ist aber aufgrund der politischen Situation vor Ort umstritten und muss 2011 sogar abgesagt werden. An Bahrains Platz im Formel-1-Kalender konnte diese Kontroverse aber nicht rütteln, zumal sich das Land die Formel 1 einiges kosten lässt. Unter anderem eine Beleuchtungsanlage, die Bahrain 2014 erstmals zu einem Nachtrennen macht.
26.09.2004: Grand Prix von China in Schanghai. Ebenfalls im Jahr 2004 wagt die Formel 1 den Sprung auf den für die Hersteller wichtigen Markt China. Auf einem früheren Sumpfgebiet errichtet der deutsche Architekt Hermann Tilke eine 5,451 Kilometer lange Strecke, welche den Betrachter mit ihrer gewaltigen Architektur schier erschlägt. Auf den großen Formel-1-Boom wartet China zwar bis heute, aber Schanghai ist aus dem Rennkalender der Formel 1 wegen der wirtschaftlichen Bedeutung des Rennens nicht mehr wegzudenken.
21.09.2005: Grand Prix der Türkei in Istanbul. Auch der Kurs im asiatischen Teil der türkischen Metropole wurde von Herman Tilke entworfen. Die schnelle Vierfach-Linkskurve mit der Nummer acht wird schnell zu einer Lieblingskurve der Piloten. 2006 kommt es bei der Siegerehrung zu einem Eklat, denn die Organisatoren lassen Mehmet Ali Talat, den Präsidenten der international nicht anerkannten Republik Nord-Zypern die Trophäen übergeben. 2010 sorgt die legendären Red-Bull-Teamkollision zwischen Sebastian Vettel und Mark Webber für Schlagzeilen. Doch wirtschaftlich kommt das Rennen nicht auf die Beine. Nach 2011 ist in der Türkei Schluss mit der Formel 1.
20.09.2007: Grand Prix von Japan in Fuji. Nach 30 Jahren kehrt die Formel 1, vor allem auf Drängen von Toyota, auf den in Firmenbesitz befindlichen Kurs zurück, der 2005 grundlegend umgebaut wurde. Doch schon beim ersten Rennen nach der Rückkehr schlägt das in Fuji oft schlechte Wetter zu, der Grand Prix endet in einem Regenchaos. Auch wegen unzureichender Anfahrtswege und fehlender Hotelbetten in der Umgebung ist das Rennen in Fuji bei den Beteiligsten äußerst unbeliebt. Nach nur zwei Rennen kehrt die Formel 1 2009 wieder dauerhaft nach Suzuka zurück.
24.08.2008: Grand Prix von Europa in Valencia. Im Hafen der spanischen Küstenstadt, der 2007 für die Ausrichtung des America's Cup errichtet wurde, entsteht ein 5,419 Kilometer langer Stadtkurs, der - einmalig für eine Formel-1-Strecke - über eine Drehbrücke führt. Allerdings sind die Rennen dort meist wenig spannend, weshalb das Rennen bei den Fans recht unbeliebt ist. Lediglich 2011 sorgt Mark Webber mit seiner Flugeinlage für eine Schrecksekunde.
28.09.2008: Grand Prix von Singapur. Gut einen Monat nach Valencia findet die nächste Premiere der Formel 1 statt. Im ostasiatischen Stadtstadt fährt die Formel 1 auf dem Stadtkurs an der Marina Bay ihr erstes Nachtrennen. Schnell wird der Grand Prix zu einem der Höhepunkte des Rennjahres und gilt sechs Jahre später fast schon als Klassiker. Daran ändert auch die Crashgate-Affäre 2008 nichts, bei der Nelson Piquet jun. auf Anweisung der Renault-Teamführung absichtlich crasht und so eine Safety-Car-Phase auslöst, die seinem Teamkollegen Fernando Alonso zum Sieg verhilft.
01.11.2009: Grand Prix von Abu Dhabi. Auch bei der nächsten Premiere fährt die Formel 1 bei Dunkelheit - allerdings nicht das gesamte Rennen. Mit dem Start in der Abenddämmerung und der Zielankunft im Dunkeln ist der Grand Prix auf dem 5,554 Kilometer langen Yas Marina Circuit mit seiner spektakulären Architektur einzigartig. 2010 erlebt der Kurs, auf dem auch schon mehrmals getestet wurde, ein denkwürdiges Saisonfinale, bei dem Sebastian Vettel Fernando Alonso den schon sicher geglaubten WM-Titel entreißt. 2014 ist Abu Dhabi erneut Finalrennen und wird durch die Vergabe doppelter WM-Punkte zusätzlich aufgewertet.
24.10.2010: Grand Prix von Südkorea in Yeongam. In der Nähe der Hafenstadt Mokpo stampft Hermann Tilke den 5,615 Kilometer langen Korea International Circuit aus dem Boden. Wegen Verzögerungen bei den Bauarbeiten erfolgt die Streckenabnahme erst elf Tage vor dem ersten Rennen. Auch im Umfeld der Strecke gehen die Arbeiten nur schleppend voran, die geplante Stadt gibt es auch 2014 nur auf dem Reißbrett. Daher müssen die Teams teilweise in schmuddeligen Stundenhotels absteigen, weshalb kaum jemand traurig ist, als Bernie Ecclestone nach vier Rennen das Aus des Südkorea-Grand-Prix für 2014 verkündet.
30.10.2011 Grand Prix von Indien in Noida. Auch in Indien fasst die Formel 1 nicht Fuß. Hohe bürokratische Hürden vergraulen die Teams, Ratten im Medienzentrum ekeln die Journalisten, und auch die Fahrer klagen - wenn auch nur hinter vorgehaltener Hand - über die hygienischen Zustände. Nach drei Austragungen soll das Rennen auf dem 5,14 Kilometer langen Buddh International Circuit 2014 zunächst aussetzen, von einer möglichen Rückkehr nach Indien spricht aber mittlerweile kaum jemand mehr. So wird auf absehbare Zeit wohl Sebastian Vettel einziger Sieger des Grand Prix von Indien bleiben.
18.11.2012: Grand Prix der USA in Austin. Nach vier Jahren kehrt die Formel 1 in die USA zurück, und wie! Mit seiner Kombination verschiedenster Kurventypen anderer Strecken, der steil ansteigenden Startkurve und einem Aussichtsturm im Form einer Cobra begeistert der 5,515 Kilometer lange Circuit of The Americas Fans, Fahrer und Teams. Dazu kommt die tolle Atmosphäre in der Stadt, wo eine dreitägige Formel-1-Party gefeiert wird. Es scheint, als habe die Formel 1 endlich ihren Bestimmungsort in den USA gefunden.
12.10.2014: Grand Prix von Russland in Sotschi. 2014 debütiert die Formel 1 im größten Staat der Welt. An der Schwarzmeer-Küste entstand im Olympiapark der 5,853 Kilometer lange Kurs des Sotschi Autodrom. Direkt neben den Sportstätten, in denen im Februar 2014 bei den Olympischen Winterspielen noch um Goldmedaillen gekämpft wurde, fahren die Formel-1-Piloten wenige Monate später um den Siegerpokal. Wegen der Ukraine-Krise ist auch das Rennen in Russland umstritten, doch Bernie Ecclestone lässt sich wie so häufig von Kritikern nicht von seinem Kurs abbringen.
01.11.2015: Grand Prix von Mexiko in Mexiko-Stadt. Auch hier handelt es sich strenggenommen nur um eine Rückkehr, denn Mexiko-Stadt steht bereits bis einschließlich 1992 im Kalender. Das Autodromo Hermanos Rodriguez wird für das Comeback 2015 allerdings stark überarbeitet. So wird zum Beispiel die Peraltada nicht mehr komplett befahren. Neu ist dafür das spektakuläre Stadion, das bei den Fans gut ankommt.
19.06.2016: Großer Preis von Europa in Baku. Das jüngste Rennen im Kalender wird vor der Premiere aus mehreren Gründen kritisch beäugt. Neben der politischen Situation im Land machen auch einige enge Passagen des Straßenkurses Sorgen. Doch statt eines Crashfestivals wird die Baku-Premiere zum langweiligen Rohrkrepierer. Auch der fragwürdige Titel des Events verschwindet nach nur einer Auflage: ab 2017 gibt's an gleicher Stelle den Großen Preis von Aserbaidschan.
(Motorsport-Total.com) - In der Formel 1 hat sich seit der Saison 2000 eine Menge verändert. Von den 22 Piloten, die in der Millenniumssaison an den Start gingen, ist in diesem Jahr beispielsweise lediglich Jenson Button noch ein Rennen in der Königsklasse gefahren. Und auch der Kalender hat sich in den letzten 18 Jahren stark verändert. Insgesamt 14 Strecken feierten in diesem Zeitraum ihr Debüt beziehungsweise ihr Comeback in der Königsklasse.
Für uns Grund genug, in einer Fotostrecke noch einmal auf die Strecken zurückzublicken, die es seit der Saison 2000 neu in den Formel-1-Kalender geschafft haben. Dazu zählen wir übrigens auch Strecken wie unseren ersten Eintrag Indianapolis. Zwar wurden auf dem "Brickyard" auch vor der Saison 2000 bereits Formel-1-Rennen ausgetragen, doch zum neuen Jahrtausend wurde die Strecke grundlegend umgebaut.
Besonders interessant: Von den 14 Strecken, die es in diesem Zeitraum neu in den Kalender schafften, sind sechs - also fast die Hälfte - mittlerweile schon wieder rausgeflogen. Für die Saison 2018 steht mit Le Castellet übrigens bereits ein weiterer Neuling fest. Erstmals seit der Saison 2008 wird der Große Preis von Frankreich damit wieder im Kalender stehen.