• 07. Juni 2017 · 15:51 Uhr

Stallorder bei Mercedes? "Team steht über allem"

Ein großer Fan von Stallorder ist Mercedes-Teamchef Toto Wolff nicht, doch unter bestimmten Bedingungen ließe sich diese eben manchmal nicht vermeiden

(Motorsport-Total.com) - Was ist nach dem Monaco-Sieg von Sebastian Vettel nicht alles über eine mögliche Stallorder bei Ferrari spekuliert worden. Nicht nur Mercedes-Konkurrenz Lewis Hamilton stänkerte diesbezüglich gegen die Roten. Auch Ex-Formel-1-Boss Bernie Ecclestone war sich nach dem geglückten Start von Kimi Räikkönen sicher, dass dieser seine Führung gegenüber Teamkollege Vettel keinesfalls ins Ziel würde retten können - und er behielt Recht.

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Valtteri Bottas musste Lewis Hamilton in Bahrain vorbeilassen Zoom Download

Auch bei Mercedes sah man in diesem Jahr bereits eine Stallorder, als Valtteri Bottas beim Großen Preis von Bahrain seinem Teamkollegen Lewis Hamilton Platz gleich zweimal machen musste. Danach musste sich Teamchef Toto Wolff für die unpopuläre Entscheidung rechtfertigen. Im Kampf gegen Ferrari habe man eben alle Register ziehen müssen. Vor dem Großen Preis von Kanada nimmt der Österreicher erneut Stellung zur Stallregie.

"Teamorder wird in der Öffentlichkeit immer ein Streitthema sein", sagt Wolff im Gespräch mit 'Auto Bild motorsport' und stellt klar: "Wir haben bei Mercedes eine klare Philosophie auf der Strecke. Wir wollen unseren Fahrern die gleichen Möglichkeiten geben, um Rennen zu gewinnen. Dieser interne Wettstreit treibt sie und das Team an. Über allem steht aber, dass das Team so viele Rennen wie möglich gewinnen soll."


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Dabei spiele es keine Rolle, wer diese Siege einfährt, sondern dass sie überhaupt eingefahren. "Wir werden immer alles diesem Ziel unterordnen", erklärt Wolff weiter. "Und wenn es nötig ist, werden wir auch einen Fahrer bitten, seine eigenen Interessen hinter den Interessen des Teams anzustellen - wie es schon in Bahrain der Fall gewesen ist", blickt er auf den besagten Grand Prix zurück, den letztlich aber trotzdem Vettel für sich entscheiden konnte.

Bei seinen Fahrern treffe Wolff mit dieser Philosophie auf Verständnis: "Lewis und Valtteri verstehen das. Auf der anderen Seite schulden wir es den Fahrern und den Fans, die Jungs Rennen fahren zu lassen. Darum sollte es in der Formel 1 gehen." Was passieren kann, wenn man den Fahrern freie Fahrt lässt, weil sie teamintern um den Sieg kämpfen, musste Mercedes in der Vergangenheit allerdings auch schon schmerzhaft erfahren.

Mit Blick auf die aktuelle WM-Tabelle ist der Gegner in diesem Jahr aber nicht Mercedes selbst, sondern Ferrari. Und sollte die Scuderia ihre Nummer eins weiterhin bevorteilen, wovon beim aktuellen Punktestand auszugehen ist, wird auch Mercedes über eine konsequente Stallorder nachdenken müssen. Sonst könnte Vettel, der mit 129 Punkten derzeit 25 Zähler Vorsprung auf Hamilton hat, irgendwann enteilen.

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