Ex-Formel-1-Pilot will mit IndyCar-Spottern Unfallrisiko senken

Teammitglieder, die vom Tribünendach aus die ideale Linienwahl ansagen, könnten laut Max Chilton auch der Formel 1 einen Nutzen bringen - Idee ist wohl utopisch

von Dominik Sharaf · 02.06.2017 12:25

(Motorsport-Total.com) - Ex-Formel-1-Pilot Max Chilton schlägt vor, in der Formel 1 sogenannte Spotter einzuführen - dabei handelt es sich um Teammitglieder, die bei den 500 Meilen von Indianapolis und weiteren Ovalrennen zur nordamerikanischen IndyCar-Serie auf der Tribüne sitzen und dem Piloten im Funk die richtige Linienwahl ansagen. Der Brite, der seit 2016 in den USA fährt, will die Helfer im Ohr nicht mehr missen. Er wird von 'Autosport' zitiert: "Bei gewissen Formel-1-Rennen wären sie hilfreich."

Die Spotter sind in der IndyCar- und der NASCAR-Serie längst Usus

Chilton vermutet, dass Spotter Kollisionen an Stellen, an denen es den Piloten an Überblick mangelt, verhindern könnten. Er denkt an Sainte Devote in Monaco, wo es in den jüngeren Vergangenheit häufiger krachte, ohne dass jemand die Alleinschuld getragen hätte. "Da gibt es vor Kurve 1 keine Chance, in die Rückspiegel zu schauen", erklärt der frühere Marussia-Fahrer. "Wenn jemand rundum schauen und einem sagen könnte, hinter einem sei niemand, würde es Druck nehmen."

"Man könnte sich auf das konzentrieren, was vor einem passiert", findet Chilton. Allerdings würde die Einführung der Spotter dem allgemeinen Formel-1-Trend hin zu weniger Fahrhilfen und Teamunterstützung, der unter Liberty Media intensiviert zu werden scheint, zuwiderlaufen. Schließlich diskutierte die Königsklasse noch vor einem Jahr über eine komplette Abschaffung des Funkverkehrs. "Ich weiß, dass es in der Formel 1 dafür keine Tradition gibt und es wohl nicht geschieht", räumt Chilton ein, "aber es würde mit Sicherheit einige Unfälle verhindern."