Lauda will McLaren nicht beliefern: "Würde mein Veto einlegen"

Was dagegen spricht, dass McLaren ab 2018 statt Honda- auf Mercedes-Motoren setzt und wieso Niki Lauda anders als vor zwei Jahren bei Red Bull ein Veto einlegen würde

von Sven Haidinger · 23.05.2017 17:15

(Motorsport-Total.com) - Wäre Mercedes daran interessiert, McLaren mit Motoren beliefern, wenn das Team aus Woking eine dementsprechende Anfrage stellen würde? "Nicht sehr interessiert", antwortet Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff auf die Frage von 'Motorsport-Total.com'. Und auch der Aufsichtsratsvorsitzende der Silberpfeile, Niki Lauda, zeigt sich ablehnend. "Ich würde mein Veto einlegen." Und zwar aus absolutem Eigennutz: "Wir müssen uns voll auf das Duell mit Ferrari konzentrieren und können uns nicht einen weiteren Rivalen aufrüsten."

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Dabei hatte sich Lauda 2015 noch dafür ausgesprochen, Red Bull mit Antriebseinheiten zu versorgen, als das damals entthronte Weltmeisterteam ohne Motorenpartner dazustehen schien. "Vor zwei Jahren habe ich dafür plädiert", sagt Lauda gegenüber 'auto motor und sport'. "Das würde ich heute nicht mehr machen."

In den vergangenen Wochen hatte es immer wieder Spekulationen gegeben, McLaren werde sich von Honda trennen und zum ehemaligen Motorenpartner Mercedes zurückkehren. Wolff bestätigte gegenüber 'Auto Bild motorsport' sogar ein Treffen mit McLaren-Miteigentümer Mansour Ojjeh und Boss Zak Brown am Freitag des Barcelona-Wochenendes: "Ja, wir haben uns getroffen."

Was allerdings klar dagegen spricht: Die Frist für die Antriebshersteller, um für die folgende Saison ein neues Partnerteam bei der FIA anzumelden, ist bereits abgelaufen - und zwar schon am 6. Mai. Bei der Bekanntgabe gab es nur eine Änderung: Und zwar, dass Sauber 2018 nicht mehr mit Ferrari-, sondern mit Honda-Motoren starten wird. Von McLaren war nirgends die Rede. Ein Wechsel wäre daher laut dem Sportlichen Reglement erst ab 2019 möglich.

Dazu kommt, dass die Japaner einen großen Teil des McLaren-Budgets stemmen. Würde man sich trennen, wäre man ausschließlich auf die TV-Gelder und die Sponsoren angewiesen - und die haben sich in den vergangenen Jahren rar gemacht.