Villeneuve lobt Finnen: "Räikkönen ist keine Nummer 2"

Ex-Weltmeister Jacques Villeneuve sieht in Kimi Räikkönen keinen Nummer-2-Fahrer, geht aber trotzdem davon aus, dass Sebastian Vettel den Titel holen wird

von Norman Fischer · 07.05.2017 10:39

(Motorsport-Total.com) - Vor der Formel-1-Saison 2017 galten die beiden Finnen in den Topteams als wahrscheinliche Nummer-2-Piloten. Valtteri Bottas ist der Neuling bei Mercedes, der gegen Platzhirsch Lewis Hamilton bestehen muss, und Kimi Räikkönen sah gegen Sebastian Vettel bei Ferrari selten Land. Doch in Sotschi waren die beiden Skandinavier gut in Form und konnten die Plätze eins und drei holen.

Valtteri Bottas und Kimi Räikkönen: Finnland war in Sotschi Trumpf

Ex-Weltmeister Jacques Villeneuve, sonst ein Freund kritischer Worte, lobt die beiden Finnen sogar - speziell den Champion von 2007: "Räikkönen ist herausragend und viel mehr als eine Nummer 2", sagt der Kanadier gegenüber dem Blog des italienischen Journalisten Leo Turrini. "Es überrascht mich, dass viele Leute so entschlossen sind, das nicht zu erkennen."

Denn obwohl die Punktedifferenz zwischen ihm und Vettel relativ deutlich ist, falle Räikkönen kaum gegenüber dem viermaligen Weltmeister ab: "Die Differenz zwischen ihm und Vettel beträgt höchstens eine Zehntelsekunde. Außerdem ist er der perfekte Teamkollege, der nie für Spannung im Team sorgt", so Villeneuve, der sich von der Stärke Ferraris überrascht zeigt.

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Auch überrascht war er vom Sieg Valtteri Bottas' in Sotschi. Der Mann aus Nastola hatte zwar bereits die Pole in Bahrain geholt, war Lewis Hamilton ansonsten unterlegen - bis zum Rennen in Russland. "Ich bin aber auch vorsichtig", mahnt Villeneuve: "Sotschi ist seine Lieblingsstrecke, und er wird Hamilton nicht auf jeder Strecke so zerstören. Ich weiß auch nicht, ob er psychologisch bereit ist, um den Titel zu kämpfen."

Für den Kanadier geht der WM-Titel in dieser Saison nur über Sebastian Vettel: "Ferrari leistet gute Arbeit, und Seb kann mit dem Druck umgehen", urteilt er. An Red Bull glaubt er derweil nicht: "Die sind zu weit weg", winkt er ab. "Wenn sie Glück haben können sie ein oder zwei Rennen gewinnen, aber ich sehe sie nicht auf dem Niveau von Ferrari oder Mercedes."