Überholproblematik: Renault fordert Teamzusammenschluss

Cyril Abiteboul plädiert für eine Initiative, um die negativen Auswirkungen der Regelnovelle in den Griff zu bekommen - Änderung des Rennformats sei denkbar

von Dominik Sharaf · 06.04.2017 08:36

(Motorsport-Total.com) - Renault-Teamchef Cyril Abiteboul wünscht sich einen Zusammenschluss der Formel-1-Mannschaften, um ein Autokonzept zu erarbeiten, das das Überholen wieder einfacher macht. Wie der Franzose im Gespräch mit 'Autosport' erklärt, müssten die Konkurrenten bei dem Thema an einem Strang ziehen. "Wir sollten uns anschauen, wir wir es wettmachen können", fordert er nach dem Saisonauftakt rasche Besserung. "Vielleicht haben wir es zuvor nicht als Einheit und nicht als Sport getan."

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Was Abiteboul meint: Die Teams waren zu sehr darauf aus, ein Auto zu bauen, das sie an die Spitze bringt, als dass sie sich mit den Rivalen über die Überholproblematik ausgetauscht und zum Wohle aller bei den Vorschriften nachgebessert hätten. "Ich will nicht depressiv klingen, aber die neue Formel 1 bietet jedem eine Herausforderung", so Abiteboul weiter. "Überholen ist Teil des Sports. Auch ein schnellerer Wagen muss überholen können - sonst versteht man nicht mehr, was passiert."

Denn Rennen, die sich in der Box entscheiden und von Strategien mit einem Reifenwechsel geprägt sind, wollen die Fans nicht sehen. Deshalb bringt der Renault-Verantwortliche neben aerodynamischen Maßnahmen auch eine Änderung des Grand-Prix-Formats ins Spiel. So schnell wird sich das aber nicht verwirklichen lassen, zumal die Konkurrenten wenig Interesse an einer kurzfristigen Novelle der Vorschriften haben dürften - und dafür braucht es die Zustimmung aller Teams.