• 25. Januar 2017 · 15:36 Uhr

Lauda glaubt: Nachricht war ein "Schock" für Ecclestone

Niki Lauda hat sich kurz vor dem plötzlichen Abtritt noch mit Bernie Ecclestone unterhalten und ist sich sicher, dass der Brite daran nun erst einmal zu knabbern hat

(Motorsport-Total.com) - Am Wochenende noch beim Schneevergnügen in Kitzbühel, am Montag schon als Formel-1-Boss abgesägt: Bernie Ecclestones Abtritt als Geschäftsführer der Formula One Group (FOM) hatte sich zwar lange angekündigt, kam dann aber doch recht plötzlich. Ein langjähriger Weggefährte Ecclestones ist der ehemalige Pilot, dreimalige Formel-1-Champion und heutige Aufsichtsratsvorsitzende des Mercedes-Teams, Niki Lauda. Er ist sich sicher, dass "Mr. Formel 1" nun erst einmal verdauen muss, dass sich die Königsklasse nicht mehr um ihn allein dreht.

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Niki Lauda zeigt Mitleid mit der Situation von Bernie Ecclestone Zoom Download

"Grundsätzlich trifft so etwas mit Sicherheit jeden", sagt er gegenüber dem österreichischen Standard. "Bernie Ecclestone trifft es besonders, weil er unheimlich erfolgreich war in all den Jahren, weil er sein ganzes Herzblut für diese Sache gegeben hat und auch global gesehen Unglaubliches geleistet hat, um die Formel 1 in 40 Jahren auf ein Niveau zu bringen, das sonst niemand erreicht hätte. Eine Ära geht zu Ende."

Lauda und Ecclestone wurden zuletzt am Wochenende zusammen beim Hahnenkammrennen gesehen. "Ich habe in Kitzbühel lange mit ihm geredet, er hat es nicht gewusst", verrät Lauda. "Es ist ja leider ganz normal, dass nach einer Board-Entscheidung wie dieser nicht zuerst der CEO, der Betroffene selbst, informiert wird." Und der Österreicher betont: "Jeder Mensch hat nach so einer Nachricht einen Schock. Bernie hat Schwächen und Stärken gehabt, die kennt aber ohnehin ein jeder zur Genüge."

Als Niki Lauda Mitte der 1970er-Jahre anfing Titel zu sammeln, zog Ecclestone bereits im Hintergrund die Vermarktungs-Fäden, die die Formel 1 zur Königsklasse machten, wir wie sie heute kennen. Nun soll er dem Zirkus als Ehrenpräsident erhalten bleiben.

Lauda: Ecclestone kann auf Ehrentitel verzichten

"Wenn man als CEO hinausfliegt, will man so einen Titel wirklich nicht", merkt Lauda allerdings an. "Aber wenn er in den kommenden Tagen ein bisschen nachdenkt, wird sich das wieder geben. Er kennt ja die Argumente für diesen Wechsel, und er akzeptiert sie auch sicher. Das ist ganz klar, der Mann ist ja nicht dumm. Die Frage ist, ob der Bernie eine Beraterrolle überhaupt übernehmen will. Das würden jedenfalls alle begrüßen, Bernie hat ja alles, was dieses Geschäft betrifft, im Kopf. Aber er ist eben auch ein Fatalist."


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Ecclestone-Nachfolger Chase Carey muss mit der Unterstützung von Ross Brawn und Sean Bratches nun in große Fußstapfen treten. Laut Lauda macht der Amerikaner aber einen "sehr guten Eindruck. Er muss sich jetzt einmal einarbeiten, aber er ist ein absolut kompetenter Mann." Auch wenn er betont, dass man "keinen finden werde, der so ähnlich ist wie Bernie Ecclestone"

"Der neue Besitzer will die Formel 1 für seine Investitionen verändern", so Lauda. "Und zwar in jede Richtung, da ist es ganz klar, dass auch neues Personal hergehört. Wir haben das höchste Interesse an Verbesserungen in allen Bereichen und an einer guten Zusammenarbeit mit Liberty Media. Aber es gibt länger laufende Abmachungen mit den Teams, die Concorde- Agreements, es gibt bestehende Verträge zum Beispiel mit Veranstaltern, die erfüllt werden müssen. Man muss jetzt abwarten, was ausgearbeitet und vorgelegt wird. Man muss sehen, welche Vorschläge im Laufe der neuen Saison kommen und ob man davon gleich etwas umsetzen kann."

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