Ross Brawn: Darum hat er so gerne mit Button gearbeitet

Ross Brawn erinnert sich an die gemeinsame Zeit mit Jenson Button in den Jahren 2008 und 2009 zurück und erklärt, warum die Zusammenarbeit so einfach war

von Ruben Zimmermann · 11.01.2017 07:44

(Motorsport-Total.com) - Die Saison 2009 war ohne Frage das große Highlight in der Formel-1-Karriere von Jenson Button. Der Brite gewann im überlegenen Brawn BGP 001 sechs der ersten sieben Rennen des Jahres und krönte sich am Ende der Saison zum ersten und einzigen Mal zum Weltmeister. Kurz nach dem größten Triumph seiner Karriere wechselte er zu McLaren, und so trennten sich Ende 2009 auch die Wege von Button und dem damaligen Teamchef und -besitzer Ross Brawn.

Ross Brawn und Jenson Button schrieben 2009 gemeinsam Geschichte

Bereits 2008 hatten die beiden bei dem Team aus Brackley, das damals noch auf den Namen Honda hörte, zusammengearbeitet. Anfang 2009 verkauften die Japaner das Team an Brawn, und der Rest ist Geschichte. Im Gespräch mit 'BBC Radio 5' erinnert sich der heute 62-Jährige, der in seiner Karriere unter anderem auch mit Michael Schumacher und Lewis Hamilton arbeitete, an die Zeit mit Button zurück.

"Er ist ein ruhigerer Pilot und innerhalb des Teamumfelds weniger aggressiv", vergleicht Brawn Button mit den mehrfachen Weltmeistern Schumacher und Hamilton. "Trotzdem hatte auch er eine Menge Talent. Ich habe Jensons Fähigkeiten und seine Herangehensweise immer bewundert. Er war auch ein sehr ehrlicher Fahrer. Er gehörte nie zu den Piloten, die nach Ausreden gesucht haben", verrät Brawn.

Fotostrecke: Top 12: Jenson Buttons beste Rennen

"Wenn er das Gefühl hatte, dass er keinen guten Job abgeliefert hatte, dann war er da ganz ehrlich. Dadurch hatte er viel Unterstützung im Team. Ein Team hasst es, wenn ein Fahrer keinen guten Job macht, und dann allen anderen die Schuld daran gibt", erklärt Brawn, der der Formel 1 Ende 2013 den Rücken kehrte. Button beendete seine aktive Karriere drei Jahre später.

"Ich hatte eine großartige Zeit mit Jenson und bin ein großer Bewunderer. Er gehört definitiv zu den Toppiloten. Er hatte einen sehr sanften Fahrstil und ich habe es genossen, mit ihm zu arbeiten", lobt Brawn seinen ehemaligen Schützling. Button kam 2000 mit Williams in die Formel 1 und absolvierte bis zum Saisonende 2016 satte 305 Starts in der Königsklasse. Lediglich Rubens Barrichello (324) und Michael Schumacher (306) bringen es auf mehr.