Daniel Ricciardo: Wäre auch bei ihm nach einem Titel Schluss?
Einmal im Leben Weltmeister werden: Für Nico Rosberg ist das genug, doch Formel-1-Kollege Daniel Ricciardo weiß: "Dieses Gefühl macht süchtig"
(Motorsport-Total.com) - Ein Titel und Schluss: Seit Freitag wissen wir, dass Nico Rosbergs erster Weltmeistertitel in der Formel 1 auch sein einziger bleiben wird. Das Thema Titelverteidigung hat der Deutsche mit seinem überraschenden Rücktritt abgehakt, bevor es überhaupt begonnen hat. Während andere jetzt erst recht Blut geleckt hätten, zieht der 31-Jährige einen Schlussstrich - eine Entscheidung, die viele geschockt, den meisten aber auch Bewunderung abgerungen hat.
"Es geht immer darum, mehr und mehr zu erreichen. Damit muss man vorsichtig sein", erklärt Rosberg seine Entscheidung. "Für mich war klar: Seit ich sechs war, wollte ich genau das - und nicht mehr. Und ich habe es erreicht." Damit lässt der Mercedes-Pilot auch andere Fahrer grübeln, wie viel denn eigentlich genug ist. So zum Beispiel Red-Bull-Kollege Daniel Ricciardo, der auf seinen ersten Titeltriumph noch wartet.
"Ich habe es noch nicht geschafft. Aber ich glaube, wenn man einen gewinnt, will man immer mehr", mutmaßt der Australier, der die Formel-1-Saison 2016 mit 256 WM-Punkten auf Platz drei der Fahrerwertung abschloss und damit sein bestes Jahr in der Königsklasse hinter sich hat. Acht Mal stand der 27-Jährige auf dem Treppchen, einmal davon ganz oben. Er kennt also den Geschmack des Sieges und erkennt ein gewisses Suchtpotenzial.
"Es ist wie mit dem ersten Sieg: Dieses Gefühl macht süchtig. Aber so toll es auch ist, es hält nicht für immer. Deshalb willst du es wieder erleben", sagt Ricciardo und fügt hinzu: "Ich denke, so wird es auch mit dem Titel sein." Er selbst würde sich daher mit einem WM-Titel wohl nicht zufriedengeben: "Es sei denn, ich gewinne meinen ersten mit 40. Aber sonst werde ich versuchen, mehr zu gewinnen."